Olaf Lüken

Kochfiasko in der Vorweihnachtszeit

Heute bekomme ich Besuch von Freunden, die gerne das Feinste speisen. Gourmets sozusagen. Jetzt heißt es Einkaufen, Küche, Tisch eindecken, Garderobe prüfen, ein Bad vorbereiten. Ich schnappe mein Rad und mache mich auf zum Wochenmarkt. Ich will meine Gaumenkontakte rmit zwei bodenständigen Menüs erfreuen. Es gibt "Fischbett" - mit Steinbutt an Möhren, Tomaten und Erbsenschoten und als Alternative ein "coq au vin."

Wer das Bunte und Leckere in seiner ganzen Vielfalt liebt, landet auf dem Sieglarer (Löörer) Wochenmarkt. Hier kaufen Alt und Jung, Betuchte und weniger Betuchte, Einheimische, Touristen und einer wie ich, ein Immi aus Westfalen, ein. Eingebettet zwischen kleinen und geduckten Häusern, besticht der Markt seine Käufer mit Frische, Vielfalt und rheinischer Lebensart. Knallbunte Stände mit ihren kleineren und größeren Pyramiden aus Obst,Gemüse,Geflügel und Käse. Neben Fisch und Meeresfrüchten locken Fleisch, Wurst und Wild sowie Honig, reichlich viele Brotsorten und ein süßes Kuchenallerlei. Herrlich. Hier bin ich Mensch, hier darf ich's  sein. Vielleicht braucht König Kunde in seiner Eigenschaft als Otto Normalverbraucher oder als Markus Möglich städtische Gastromeilen, Gourmetparks und andere Einkaufsparadiese. Aber der Wochenmarkt ist ein lebendiges Stück Geschichte, direkt vor der Haustür und ein fullminantes Farbenfest, das alle Sinne zugleich anspricht. Zwischen Blumen, Kräutern und dem Geschrei der Verkäufer, stelle ich mir meine Lebensmittel für den Abend zusammen, zahle und fahre schnurstracks wieder heim. Zuhause angekommen mache ich die Küche zum Tempel meiner  lukullischen Leidenschaft. Leider gerät die  anschließende Bruzzelei zum Fiasko. Und schuld daran war nur der Wein.
Mit jedem Schluck ein wenig schlauer.

 

Kartoffeln schälen
Möhren schaben
Derweil sich schon am Weißen laben
Fisch beträufeln
Und gelassen
Den Roten abseits atmen lassen

Tomaten vierteln
Schoten waschen
Na gut - nochmal vom Weißen naschen -
Fischbett machen
Ofen wärmen
Vom Bukett des Roten schwärmen

Fisch ins Bett
Bett ins Rohr
Schmeckt der Weiße nach wie vor ?
Durchaus ! Chapeau !
War auch nicht billig
Der Rote riecht extrem vanillig

Geiter Zwang -
Quatsch: Zweiter Gang!
Weißer - bis ein guter Fang!
Wühnchen haschen ?
Hühnchen waschen !
Wird daschu der Rote paschen ?

Muss ich kosten
Junge, Junge
Der liegt ewig auf der Zunge !
Tut mir lei - Hicks
Tut mir leiter
Dagegen ist der Weiße zweiter

Huhn muss raten ?
Braaaten! Rohr -
Fisch vergessen - kommt auch vor !
Kann nix machen
Muss zum Müll
Der Rote macht mich lall und lüll

Dummes Huhn
Bis morgen dann
Heut' leg' ich keine Hand mehr an
Dein Fl - Dein Fl -
Dein zartes Fleisch
Wo far denn noch die Wlasche gleich ?
Versteck dich nicht !
Ich finde dich !
Heute kochichnich - heute trinkichdich !
Da bissuja
Mein roter Bruder
Dadi Dadu Dadi Daduda

(c) Olaf Lüken

 

* Für den Beitrag bekam ich 2011 den zweiten Preis der Stadt Troisdorf, Bereich Kurzgeschichte.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.12.2017. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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