Tim Klostermann

Eternal Love - Band 1

Destiny

Teil 1: Eternal Love


Vorwort:

Nach einer langen Zeit des heiligen Krieges zwischen Gott, Menschheit und Dämonen...
Da der gefährliche Krieg für alle beteiligten ernsthaften Schaden zufügte trat die Menschheit in eine lange Periode der Waffenruhe mit Gott und Dämonen.
Scheinbarer Frieden für tausende von Jahren...
Zeit, die die Menschen vergessen lies wie viel Leid durch den Krieg verursacht wurde. So wurden sie eingebildet und egoistisch in totaler Ignoranz zu ihren Fehlern in der Vergangenheit.
Doch nun geschah es das überall im land seltsame Erscheinungen auftauchten die die Balance des Friedens von Midgard gefährdeten.
Ein tosender Lärm der Menschen, Götter und Dämonen zusammenfahren lies, ein Überraschungsangriff wilder Tiere, ständige Erdbeben und Flutwellen, Legende mysteriöser Dämonen...
Als der Frieden schon am zusammenbrechen war, startete die Geschichte über Teile von Ymir, die den frieden aufrechterhielten, eine neue Ära der Abenteurer einläutete
Wie auch immer, die Leute begannen nach den Stücken zu suchen um Reichtum und Annerkennung zu erlangen, ohne den wahren Grund zu kennen...


Kapitel 1: Naru

Ein junges Mädchen namens Naru war auf der Suche nach dem großen Abenteuer und der großen Liebe. So machte sie sich auf den Weg, die Welt von Midgard zu erkunden. Alles begann in Payon, wo sie schon als kleines Mädchen vom großen Abenteuer geträumt hat. Nun, da sie 17 geworden ist bekam sie vom Dorfältesten ihren ersten Bogen.
Es war der Bogen ihres Vaters. Ihr Vater starb sehr früh als sie noch klein war. Er rettete Midgard und wurde im Dorf als Held verehrt. Auch konnte sie sich an einen Jungen erinnern, den sie sehr gern hatte, welcher jedoch vor 2 Jahre mit 16 auf eine Reise begab, um sich selbst zu testen.
Sie erinnerte sich noch genau an sein Lächeln. Sie waren viel zusammen gewesen, besonders gerne haben sie mit den Toads am Fluss gespielt. Diese kleinen pussierlichen Tierchen, die so wie Frösche aussahen, nur größer. Nun war auch für sie die Zeit für den Abschied gekommen.
Also machte sie sich auf in den Wald. Dort wo auch er seine Reise begonnen hatte. Vielleicht würde sie ihn ja wieder treffen.
Als sie schon inmitten des Waldes war hörte sie plötzlich Geräusche. Es waren nicht die typischen Geräusche des Waldes. Als sie weiterging sah sie einen kleinen Jungen. Sie schätze ihn auf etwa 7 Jahre. Er spielte an einem kleinem Tümpel mit einem Stock. Zu spät merkte sie, dass es sich um einen Dead Branch handelte.
Es war diese Art uralter Zweige, die mit magischen Kräften versehen war, um schreckliche Dämonen zu beschwören.
Plötzlich gab es einen Knall und der Junge lag bewusstlos auf dem Boden. Doch neben ihm stand ein Abyssmal Knight hoch zu Ross, sein stählendes Schwert gezückt. Ein furcht erregender schwarzer Ritter der keine Probleme damit hatte alles und jeden zu töten. Alleine könne sie ihn wohl nicht besiegen.
Da weit und breit keine Hilfe in Sicht war, bediente sich ihrer Waffen. Sie nahm ihren Bogen, spannte die Sehne bis zum Anschlag und schoss einen Pfeil genau auf den Abyssmal Knight. Dieser prallte aber an seiner matt schwarzen Rüstung ab. Sie hatte es geschafft. Der Namenlose wendete sich von dem kleinen Jungen ab. Doch trabte er nun auf sie zu.

Kapitel 2: Harleem

Ihre Pupillen wurden größer. Adrenalin wurde vermehrt hergestellt. Ihr Herz schlug schneller. Sie hatte Angst. Und in dem Moment in dem der Knight ausholte um alles zu beenden geschah etwas unvorhergesehenes. Ein Pfeil schoss blitzschnell an ihr vorbei traf den dunklen Dämonen tödlich in den Kopf. Hinter ihr stand jemand. Ein Falke flog über ihm. Das konnte nur ein Jäger sein. Langsam trat er aus dem Schatten.
Erst hatte es den Anschein als ob es Kira gewesen wäre. Kira der Verschollene, ihr einziger Freund. Doch als er näher kam erkannte sie sein Gildenlogo. Es war ein Jäger vom Falcon Clan. Er musste so um die 40 sein. Sein schwarzes Haar und sein Vollbart hatten etwas väterliches. Sie erwachte aus ihrer Erstarrung als er sie mit sanfter Gewalt am Arm packte und fragte wie es ihr ginge.
,,Gut ... glaube ich“, sagte sie leise. So sehr hätte sie sich gewünscht, dass es er Kira sei. Der Junge den sie schon im Sandkasten liebte und der ihr schlaflose Nächte bereitete. Es war nur ein Jäger des Falcon Clans. Doch sie war froh für diese Rettung und bedankte sich angemessen. Doch die Welt schläft nicht und so wurde es Zeit weiter zu wandern.
Mit knappen Worten sagte sie Harleem, denn das war sein Name, er solle sich bitte um den kleinen Jungen kümmern und ihn wieder in die Stadt bringen. Sie legte ihren Bogen über die Schulter und ging weiter, nachdem sie sich an der Quelle am kalten Nass erquickt hatte. Es war bereits Mittag und die Sonne stand brennend heiß über dem Zenit.
Der Jäger begleitete sie noch einige Kilometer, um sicher zu sein, das nicht noch weitere Abbysmal Knights oder sonstige starke Monster in der Nähe sind und kehrte dann mit dem Jungen im Schlepptau um. Frohgemutes und mit neuer Hoffnung ging sie weiter.

Kapitel 3: Mitsumi

Es wurde Nacht. Sie entschied sich erstmal zu schlafen. Am nächsten Morgen wachte sie auf. Geblendet von der Sonne suchte sie den Schatten auf, um sich frisch zu machen. Denn sie musste sich schon wieder beeilen, um möglichst weit zu kommen. Langsam wurde der Boden sandig und das Gras verschwand unter einem dicken Teppich aus Sand. Viele Fragen gingen ihr durch den Kopf. Wo er wohl sei. Ob er sie noch kennt. Was er wohl sagen würde wenn er sie sehen würde.
Doch dann traf sie unerwartet eine alte Bekannte wieder. Mitsumi ebenfalls ein Mädchen aus dem Dorf. Auch sie hatte einen Schwarm. Shiniji. Er war genau wie Kira mit 16 auf Wanderschaft gegangen. Beide sahen sich nichts sagend an.
Als sie Mitsumi erkannte rannte sie lächelnd auf sie zu. Beide schlossen sich innig in die Arme und beließen es eine Minute lang dabei. Sie konnte es kaum glauben ihre beste Freundin inmitten der sandigen Einöde der Sograd Wüste zu finden. Als sie sprechen wollte versagte ihre Stimme, denn sie hatte seit gestern nichts mehr getrunken. Dankend nahm sie die Flasche Wasser von Mitsumi an.
Sie hatten viel zu bereden. Beide wollten nach Morroc, die Wüsteninsel, welches mal eine schöne Abwechslung war. So konnten sie ihre Fähigkeiten perfektionieren und Spaß haben. Plötzlich fragte Mitsumi Naru mit leiser Stimme: ,,Denkst du noch an ihn?“ ,,Ja“, sagte Naru einsilbig, zögernd und mit leiser Stimme. ,,Und wie steht es mit dir und Shiniji?“ “,,Es vergeht kein Tag, an dem ich mich nicht nach ihm sehne“, sagte Mitsumi verlegen, mit einem Lächeln im Gesicht. ,,Kann ich gut nachvollziehen, aber lass uns doch über etwas anderes reden“, sagte Naru und lächelte Mitsumi verständnisvoll an. So gingen sie weiter und konnten schon bald den prächtigen Palast von Morroc in der Ferne sehen, so wie er sich unter Einfluss der Hitze verzehrte.

Kapitel 4: Morroc – Stadt der Träume

Als sie sich der Stadt näherten, hörten sie schon die schallenden Stimmen und Geräusche. Dafür war Morroc berühmt. Es gab dort nämlich viele seltene Waren, besonders Schmuck. Als sie das große Stadttor passierten, nahm das bunte treiben die beiden Amazonen sofort in ihren Bann. Als erstes gönnten sie sich eine Erfrischung am städtischen Milchhändler. Dieser war berühmt für seine wohltuende Pecomilch. Naru schmunzelte, als sie an die Pecos dachte. Sie fand diese straußenähnlichen Reitvögel – Vögel?! Wohl eher Reittiere – mit ihrem gelb-weißem Federkleid und ihren großen orange farbenen Schnäbeln schon als Kind faszinierend. Nach dieser Stärkung statteten sie noch den Obsthändler einen kleinen Besuch ab. Aber ihr kleiner Geldbeutel erlaubte ihnen mit dem Nötigsten auszukommen.
Plötzlich hörte Mitsumi eine vertraute Stimme. Eine Stimme, die sie alles andere vergessen ließ. Eine Stimme, die ihr ein Gefühl von Wärme und Zuneigung gab. Als sie sich umdrehten erkannten sie ein bekanntes Gesicht. Das Gesicht des Jungen, an den sie Tag und Nacht dachte. Es war Shiniji. Er hatte sich kaum verändert. Seine Gesichtszüge waren etwas reifer geworden doch ansonsten sah er haargenau so aus wie vor 2 Jahren, als er das Dorf verließ. Er lächelte Mitsumi an. Sie spürte, dass sie rot wurde. Und dann viel sie ihm mit Tränen in den Augen um den Hals. Auch er war offensichtlich froh sie zu sehen. Naru sah die beiden Sehnsüchtig an.
Shiniji fragte sie nach einer längeren wohltuenden Umarmung, wie es ihr in den letzten 2 Jahren wohl ergangen ist. Nach kurzer Erklärung sagte sie ihm mit leiser zögernder Stimme, wie sehr sie sich doch freue ihn wieder zu sehen. Einen Augenblick starrten sich beide wortlos an
Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hatte, kamen sich auch schon ins Gespräch. Natürlich wollte Mitsumi sofort wissen, was er denn die letzten beiden Jahre ergangen war und was er so alles erlebt habe. Also gingen die drei Abenteurer in die nächste Gaststätte. Shiniji hatte viel zu erzählen. Er habe in den Bergen im Norden trainiert und seine Fertigkeiten mit dem Bogen stark verbessert. Er wolle nun nach Payon aufbrechen, um dort auch in den Dienst des Falcon Clans zu treten. Noch am selben Abend verließ Shiniji Morroc. Mitsumi wusste, dass sie ihn bald wieder sehen würde. Durch die Anstrengungen des Tages, ließen sich beide ein schönes Zimmer geben und schliefen auf der Stelle ein.
Naru träumte davon ihn wieder zu sehen. Doch für Träumen blieb nicht viel Zeit. Morroc wurde angegriffen. Wie es schien hatten die Monster der angrenzenden Pyramide wohl Auslauf.

Kapitel 5: Traum oder Albtraum ?

Morroc sah aus wie ein Trümmerfeld. Überall lagen verwundete Menschen. Der Sand war rot; vom Blut gefärbt. Natürlich stürzten sich Naru und Mitsumi sich ich in die blutige Schlacht. Überall erklang der Lärm des Krieges. Schreie von Frauen und Kinder übertönten gar das Klirren der Waffen. Naru zog ihren Bogen und kämpfte wie eine Furie. Aber auch Mitsumi erwies sich als gute Kämpferin. Sie töteten viele Monster. Einmal entging Naru nur knapp einer Vergiftung von einem Spore. Diese kleinen mutierten Fliegenpilze mit der Größe einer Tischlampe hatten es in sich. Aber im Sprung wurde dieser von einem Pfeil zwischen die Augen getroffen und starb. Als sie dachten sie hätten es geschafft, kam am Horizont eine Gestalt auf. Begleitet von einer Armee Dämonen kam die schwarze Masse bedrohlich näher. Es war Osiris, Herr über das Totenreich. Sie konnte seine dunkle Aura förmlich spüren. Sein mumifizierter Körper, seine rot glühenden Augen und sein glitzerndes Tiara, machten ihn nur noch unheimlicher. Naru schaute sich hastig um. Das Nordtor war verriegelt und von Monster bedeckt. Sie packte Mitsumis Hand und stürzte sich in Richtung Süden. Auf zu den Assasinen.
Doch es war zu spät. Die Assasinen unterlagen bereits der dunklen Armee. Ihre Körper lagen entstellt im, von Blut gefärbtem, Sand. Naru kamen die Tränen. Ob sie auch so enden würde? Die Schritte der Finsternis waren bedrohend nahe. Die Angst stieg in ihnen empor. Ob dies das Ende wäre? NEIN! Naru musste kämpfen. Für sich selbst, für ihre Freunde, für die Menschen die sie liebte und die sie liebten. Sie beschloss bis zum - wenn auch bitterem - Ende durchzuhalten. Ihren Lebenswillen nicht aufzugeben. Doch was sollten zwei blutige Anfänger gegen die Horde der Finsternis ausrichten. Es war so, als wolle man mit einem Glas Wasser einen Waldbrand löschen. Doch in dem Moment, in dem alles verloren schien, als die Kreaturen auf sie zustürmten passierte etwas. Ein sirrender Pfeilhagel schoss in die Menge. Blitzschnell wurden diese geschossen. Die Kreaturen unterlagen diesem Pfeilschauer und selbst Osiris wurde von einigen gezielten Pfeilen in sein Verderben gestürzt. Der einst so mächtige Fürst des Schattenreiches war nun mehr ein lebloser Körper. Naru und ihre Freundin sahen in die Richtung, aus der die Pfeile kamen. Im Licht der Sonne standen 2 Jäger. Der eine war ganz klar Shiniji, der zurückgekommen war. Doch wer war die andere Gestalt?
Sie konnten diese, wegen der blendenden Sonne nicht erkennen. Die Gestalt hüpfte mit einer schnellen Bewegung vom Wehrgang. Nun stand sie vor ihnen, sein glänzendes weißes langes Haar wehte im heißen Wüstenwind. So standen sie da, schweigend. Als erstes brach Naru ihr Schweigen. ,,Kira?“, fragte Naru fassungslos. Doch der unbekannte schwieg weiter. Naru wollte auf ihn zu stürzten, doch er machte eine blockende Bewegung. ,,Ich“ , fing er leise und langsam an, bin Galadriel.“ Naru und Mitsumi, die ja während der ganzen Zeit nur abwartete, lief es Eiskalt über den Rücken. ,,Galadriel“, stotterte Naru vor sich hin, ,,der legendäre Jäger.“ Niemand hat ihn je gesehen, denn er mied die Menschen. Es musste etwas unbeschreiblich schreckliches passiert sein. Oder noch passieren. Mit erhobener Stimme begann Galadriel : ,,Die Zeit der Stille ist vorbei. Krieg steht bevor. Verdammnis und Leid steht uns allen bevor.“ Während er dies sagte lief es allen Eiskalt den Rücken runter. Galadriel stand still da und der Wind sauste durch sein langes feines Haar. ,,Warum?“, fragte Naru. ,,Die Menschen haben zu viele Fehler gemacht, sie haben die Natur zu sehr ausgebeutet, sie haben sich selbst bekriegt und gegenseitig umgebracht. Nun habt ihr die Konsequenzen zu tragen“. ,,Warum alle“, schrie Naru.,, Ihr Menschen seid doch alle gleich, ihr unterscheidet euch kaum voneinander“ , fauchte er. Mit diesen Worten wandte er sich ab. Naru schrie ihm hinterher, aber er war auf einmal verschwunden. Starr stand sie da, ihre Hände zitterten. Nun war es Shiniji, der mittlerweile von der Brüstung geklettert war, der sein Schweigen brach. ,,Alles in Ordnung?“, fragte er mit besorgtem Blick. Naru und Mitsumi nickten. Er sah wie Mitsumi Tränen der Angst aber auch der Freude über die Wange liefen. Er trat näher und schloss sie in die Arme und streichelte ihr über die Wangen. ,,Die Zeit ist knapp“, flüsterte er, ,,ihr müsst unbedingt nach Prontera aufbrechen und die dort ansässigen Ritter informieren. Hier gehen schreckliche Dinge vonstatten.“ ,,Was ist mit Galadriel?“, fragte Naru kleinlaut.
,,Wir werden noch von ihm hören“, antworte Shiniji mit knappen Worten. ,,Ich werde derweil die Magier im Westen um Hilfe bitten.“ Mit diesen Worten wandte auch er sich um. Mitsumi sah noch eine Träne fallen.
Mitsumi wollte ihn nicht einfach so gehen lassen. Nicht jetzt, wo sie ihn wieder gefunden hatte. Nicht nach all dem was sie durchgemacht hatte. ,,Geh schon“, sagte Naru. Mitsumi nickte und rannte zu Shinji. Sie hielt ihn auf und die beiden sahen sich tief in die Augen. Ihre Augen waren von Tränen getränkt. Dann berührten sich die Lippen der beiden. Ihre Herzen schlugen schneller und wurden schließlich eins. Mitsumi hatte ihr Glück gefunden.

Kapitel 6: Wiedersehen mit einem alten Bekannten

Naru begab sich langsam auf den Weg. Mitsumi würde schon kommen. Sie auf Harleem, den Jäger vom Falcon Clan. Er war blutüberströmt und torkelte auf sie zu und brach schließlich vollends vor ihr zusammen. Sie rannte sofort zu ihm rüber und lehnte ihn an die Mauer. ,,Harleem was ist los mit dir?“, fragte sie mit bebender Stimme. Harleem hustete. Aus seinem Mund floss warmes Blut. Er sah zu ihr hoch und sprach mit leiser Stimme, die nun mehr einem krächzen ähnelte: ,,N-ar-u, du musst nach Norden. Brauchen Hilfe. Geh zu Sjur, er ist der Anführer der Kaisergarde von Prontera. Sag ihm, dass ich dich schicke und er wird verstehen.“ Damit verklang seine Stimme und er schlief ein. Ein Schlaf ohne Erwachen.
Es war ein langer und gefährlicher Weg bis nach Prontera und die brennende Sonne zerrte an ihren Kräften. Naru fiel in den staubigen Sand. Sie konnte nicht mehr. Seitdem Harleem sie verlassen hatte, hatte sie keinen Menschen mehr getroffen. Umso erstaunlicher war ihr, als sie die Stimme von Mitsumi wahrnahm. Im ersten Augenblick dachte sie, dass ihre Sinne ihr einen Streich spielten, aber dann sah sie einen Schatten. Mitsumi stand über ihr gebeugt und hielt ihr eine Flasche Wasser hin. Dankend nahm sie es an und verbrachte die nächsten Sekunden damit ihren Durst zu stillen.
Die beiden waren nun wieder vereint. So konnten sie sich wie zuvor schon gemeinsam aufmachen um Midgard vor der Finsternis zu retten. Langsam kühlte es ab und der Sand verschwand. Sie waren nun in der Gegend nahe Prontera. Wunderschöne hügelige Landschaften die von Gras überwachsen waren. Normalerweise war es hier immer belebt. Doch vor ihnen gab sich ein Bild des Schreckens zum Besten. Genau wie in Morroc hatten auch hier die Horden der Finsternis getobt. Überall lagen Verletzte, die nach Hilfe krächzten. Naru kamen fast die Tränen doch sie musste stark bleiben. Sie musste Hilfe holen um diese Periode des Schreckens zu beenden.
Von weitem sahen sie schon die weiße Festung. So wurde Prontera vom Volksmund genannt. Als sie näher kamen sahen sie, dass die Tore geschlossen waren. Vor dem Eingang stand eine kleine Truppe Schwertkämpfer. Naru gebot um Einlass. Kurze Zeit später hörte sie den knarrenden Mechanismus des Fallgitters. Das Fallgitter öffnete sich langsam und sie schritten in Prontera ein. Die Stadt war noch so schön, wie sie sie in Erinnerung hatte bei ihrem letzten Besuch vor 3 Jahren. Nur etwas störte die jungen Walkküren: Die unheimliche Stille!
Hier und da sahen sie vereinzelte Ritter, Priester, Jäger und Zauberer. Wie es aussah trauten sich nur Leute mit überdurchschnittlichen Fähigkeiten in die Stadt. Früher war Prontera das Handelzentrums Midgards gewesen und bestimmte die Marktpreise. Doch seit den Angriffen ist der Glanz der Stadt, wie eine ausgetrocknete Blume verwelkt und all jenes funkeln zusammengebrochen. Die Händler hatten allesamt das Weite gesucht. Nach einiger Zeit hatten sie ihr Ziel endlich erreicht. Die Residenz der Kaisergarde. Sie war in ganz Midgard berühmt, allein wegen der Stärke ihrer Mitglieder. Eine kurze Zeit standen sie voller Ehrfurcht vor dem Tor. Dann traten sie ein.
Innen herrschte ein angespanntes Klima und ein reges Treiben. Überall sah sie Ritter, manche liefen durch die Gegend andre schärften ihre Waffen und wieder andre waren damit beschäftigt im anliegendem Stall ihre Pecos zu füttern und zu zäumen. Sie fragte mehrmals nach Sjur, aber entweder bekam sie nur ein Kopfschütteln zu Antwort oder keine. Sie gingen die Treppe hoch in das Obergeschoss. Dort versperrten zwei Lanzenträger den Eingang. Dort drinnen muss Sjur sein dachte sich Naru. Sie ging auf die Tür zu, doch die beiden Männer wiesen sie mit sanfter Gewalt in die Schranken. Naru sprengte sich los und prallte unsanft gegen die Tür, welche sich ein Spalt breit öffnete, breit genug um einen Blick hinein zu werfen.

Kapitel 7: Kira

Jemand saß in dem Raum. Ein Ritter. Doch er sah nicht aus wie die anderen in diesem Gebäude. Er strahlte Weißheit aus und es schien so als würde er Naru und Mitsumi bereits erwarten. Dann erklang seine Stimme. ,,Lasst sie passieren“, sagte er sanft. Die Wachen zogen ihre Lanzen zurück und gewährten den beiden, wenn auch unwillig Einlass. Es gab keinen Zweifel mehr, dieser Mann musste Sjur sein. Beide sahen sich um und merkten erst jetzt, dass insgesamt 12 Personen in dem Raum waren. Zehn Ritter in strahlender Rüstung reihten sich um einen runden Tisch. Ihre Schwerter lagen mit der Klinge zur Mitte hin, wie ein Stern auf dem Tisch. Sjur stand am Ende des Raumes und betrachtete eine lodernde Feuerklinge die über dem Kamin hing. Es war eine der seltenen magischen Waffen, die nur von den besten Schmieden erzeugt werden konnten. Aber wer war die letzte Person, die im sicheren Schatten der Ecke verbarg?
Naru sah in die Ecke und versuchte zwanghaft zu erkennen wer denn nun in der Ecke stand. Auf den ersten Blick konnte man erkennen, dass es sich um einen Jäger handeln musste. Sein Falke saß auf seiner Schulter und schlug leicht mit seinen Flügeln. Naru hatte ein komisches Gefühl. Als würde jemand vor ihr stehen den sie kannte. Doch was macht ein Jäger bei der Kaisergarde? Fragen über Fragen. Doch es gab keine Zeit darüber nachzudenken, denn das Schweigen wurde gebrochen. Eine bekannte Stimme ertönte „Hallo Naru lange nicht mehr gesehen.“ Nun gab es keine Zweifel. Er war es.
Kira der Verschollene, wie ihn die Dorfbewohner Payons nannten. Fassungslos blieb Naru stehen und blickte in seine türkis schimmernden Augen, wie sie jeder junge Mann aus Payon hatte. Nur Shiniji nicht, denn in seinen Augen brannte das Feuer der Leidenschaft. Deshalb ist er auch vor 2 Jahren gegangen, um seine wahre Herkunft zu finden. Da niemand etwas sagte, kam nun Sjur zum Wort. Er sprach ohne sich vom Kamin abzuwenden: ,,Wie ich sehe kennt ihr euch schon, also brauche ich euch nicht mehr vorzustellen. Mein Name ist Sjur, erster Ritter des Königs, Oberbefehlshaber der zehnten Garde. Wie ihr wisst ist Baphomet, der Schreckenslord wieder auferstanden!“ Ein raunen ging durch die Menge. Genau in diesem Augenblick trat Shiniji ein.
,,Ach nein auf das wären wir nie gekommen“, unterbrach ihn Naru. Doch Sjur lies sich nicht stören und fuhr fort. ,,Es gibt nicht viele die den Mut haben Baphomet und seinen Dienern entgegenzutreten. Selbst meine Männer scheuen sich davor sich ihm zu stellen. Jedoch gibt es keinen anderen Ausweg. Jeder, dem sein Leben lieb ist der soll nun gehen. Diejenigen die den Mut aufbringen sich Baphomet zu stellen mögen hier verweilen. Alle 10 Ritter verließen gebeugten Hauptes den Raum, sodass nur die 4 Meister der Bögen mit Sjur zusammen in dem Raum blieben. Plötzlich öffnete sich die Tür und ein bekanntes Gesicht blickte ihnen entgegen. Es war Galadriel. Nun drehte sich auch Sjur um. Er hatte einen Stoppelbart und eine Narbe neben dem Auge. Auch Kira hob nun den Kopf und sah Galadriel misstrauisch an. Plötzlich stürmte Galadriel auf Sjur los.
Er zog sein Stiletto (ein Verwandter des uns heimischen Dolches) und stach zu. Endlose Sekunden vergingen. Naru sah wie Galadriels Klinge nur millimeterweit von Sjurs Kopf entfernt, verharrte. ,,Wieso bist du nicht ausgewichen, Meister des Feuerschwertes?“, fragte Galadriel spöttisch. ,,Weil du mich nicht umbringen wolltest“, erwiderte Sjur unbeeindruckt. Galadriel zog das Stilleto zurück und stecke es wieder an seinen Gürtel. Galadriel lächelte flüchtig und dann umarmten sie sich kurz. „Es ist lange her seitdem wir uns sahen...Bruder“, sprach Sjur.
„Ja“, sagte Galadriel kalt und lächelte dabei kühl. „Wie ist es dir ergangen?“, fragte Sjur doch er bekam keine Antwort sonder nur ein Schulterzucken. „Sieh an..., der verschollene erweist uns die Ehre“, sagte er spöttisch und musterte Kira scharf. Dieser jedoch machte sich nicht einmal die Mühe zu antworten und kaute weiter auf seinem Grashalm herum. Naru stellte sich zu ihm und sah ihm in die Augen. Er sah angespannt an. Seine Augen wirkten kühl und leer. Er hatte sich verändert. Früher war er voller Freude und Lebenslust. Doch er schien jenes verloren zu haben. Naru wollte etwas tun und streichelte ihn sanft mit ihrer Hand durchs Gesicht. Wo früher das zarte Fleisch der Jugend war, dem wart heute die Härte eines Mannes gewichen. Diese Kühle, sein Gesicht war kalt wie der Stahl seines Dolches den er immer bei sich trug. Als sie keine Regung entnahm, ließ sie ihn wieder los. Unerwartet nahm Kira den Grashalm aus seinen Mund, lächelte und sagte: „Du hast nichts von deiner bezaubernden Schönheit verloren, seitdem ich euch vor zwei Jahren verlassen habe.“ Naru konnte ihre Scharm nicht verbergen und Kira musste dies merken denn er sagte nur: „Deine roten Wangen machen dich nur noch unwiderstehlicher“. Plötzlich war es Shiniji der diese Idylle unterbrach indem er Naru auf die Schulter klopfte und sprach: „Es wird allmählich Zeit!“

Kapitel 8: Nächtlicher Schrecken

„Ihr solltet heute Nacht hier bleiben. Es ist sicherer wenn ihr hier bleibt“, sagte Sjur. „Wir haben leider nur 2 Gästezimmer mit jeweils einem Doppelbett. Ich schlage vor ihr tut euch zusammen und ruht euch aus. Morgen wird ein langer Tag und ihr seht sehr müde aus.“ „Gut du hast wie immer Recht“, erwiderte Kira und lächelte.
Als sie durch den Gang streiften, schossen Naru viele Gedanken durch den Kopf. Sie sah zu Kira rüber und musterte seinen rechten Arm. An seinem Oberarm lag ein provisorischer Verband. An manchen Stellen war er rot. Blutrot! Sie ersparte sich aber die Fragen nach dem Wieso und Warum, denn war viel zu erschöpft. Als sie an den beiden Zimmer ankamen, welche so konzipiert waren, dass sie gegenüber lagen, sagte Shiniji: ,,Es wäre besser wenn ich bei Mitsumi bleibe und du bei Naru, Kira. Im Moment ist es hier nicht so sicher wie es scheint.“ Shiniji sah dabei zu Kira hinüber und lächelte. Kira als auch Naru schauten dabei absichtlich in andere Richtungen und starrten Löcher in den Boden und in die Luft. Mitsumi aber schaute zu Shiniji, der sie in die Arme nahm und beide verschwanden Arm in Arm im Zimmer.
„Dann wollen wir mal“, sagte Kira. Es war schon spät und beide waren sichtlich angeschlagen. Kira legte seine Kleidung ab. Sein Körper wurde von einem Verband verhüllt, der jedoch nicht das Blut verbarg. Auch Naru legte ihre Kleidung ab, sodass sie nur noch in einem langen weißen Nachthemd dar stand. Sie wurde leicht rot und legte sich ins Bett. Auch Kira ging nun ins Bett. Die beiden schliefen schnell ein.
In der Nacht wachte Kira auf. Er hört die Grillen zirpen, als wenn der Wind sanft die Blätter streichelte. Naru lag dicht geschmiegt neben ihm. Kira wollte seine Augen wieder schließen. Da hörte er auf einmal Geräusche. Es war das Knarren einer schweren Tür. Leise Schritte huschten durch die dunklen Gänge. Plötzlich ertönte das Geräusch klirrenden Metalls gefolgt von einem stummen Schrei. Kira sprang auf und zog hastig seine Kleidung an. Er holte seinen Köcher und legte den Bogen um. Bevor er ging küsste er Naru noch sanft auf den Mund und deckte sie zu. Dann sprintete er in die Richtung des Geräusches. Es war Sjurs Zimmer. Kira riss die Tür auf und ein Bild des Schreckens bot sich ihm. Sjur lag auf dem Bett. Tot! Ein Stilleto ragte aus seiner Brust, es steckte wohl in seinem Herzen. Doch es war kein normales Stiletto. Es schimmerte weiß im Licht des Mondes. Es war eines der legendären Kuraji Stilletos, welche hoch oben auf dem Mjior Gebirge geschmiedet wurden. Kira kannte nur einen, der so eines besaß. Und dieser jemand stand neben Sjurs Bett. Es war Galadrial, den er in diesem Schreckensmoment einfach nicht realisiert hatte. Er hatte seinen eigenen Bruder ermordet. Wutentbrannt fragte Kira: „Wieso…wieso hast du deinen eigenen Bruder getötet?“ „Er war nur eine Marionette…er hat seinen Zweck erfüllt“, sagte er und lachte dabei kühl. Die Tür ging auf und Shiniji stürmte hinein. Blitzschnell zog er sein Damascus und warf es Galadriel entgegen. Dieser weichte rechtzeitig aus. „Mit deinen jämmerlichen Fähigkeiten solltest du nicht versuchen dich mit mir zu messen“, murrte Galadriel hasserfüllt. Shiniji knurrte und seine Augen loderten wie eine Flamme im Wind. „Wir werden uns wieder sehen“, sprach Galadriel und sprang aus dem Fenster. Doch Kira lies ihn nicht so einfach gehen. Er zog blitzschnell einen seiner Pfeile aus dem Köcher und schoss diesen Galadriel ins Bein. Dieser schrie dumpf, lies sich aber nicht von seiner Flucht abhalten. Nun kamen auch Naru und Mitsumi.
Schon waren Shiniji und Kira in Richtung Fenster losgespurtet und liefen gradewegs in eine Ankle Snare Falle. Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, würde sich hier ein recht lustiges Bild einfinden. Sowohl Kira als auch Shiniji versuchten verzweifelt sich zu befreien aber verharkten sich mehr und mehr im Netz. Schließlich war es Mitsumi, die Shinijis Dolch aufhob und damit vorsichtig das Netz durchtrennte. Wütend schmiss Shiniji das Netz in die Ecke und lugte zum Fenster hinaus. Aber er sah nichts außer die Morgenröte, den blutroten Mond und die Bäume des Vorgartens dich sich melancholisch im Wind wanden. Welch eine Ironie des Schicksals, dachte Shiniji und ging zu den anderen die sich um Sjur versammelt hatten.
Sjur lag mit offenen Augen auf seinem Bett, Beine und Arme von sich gestreckt. Sein Gesicht von Schmerz verzerrt. Die Bettdecke die normalerweise weiß war, war nun blutrot. Kira strich ihm übers Gesicht und schloss Sjurs Augen. „Ich hoffe, dass du nun den Frieden findest, den du im Leben nicht finden konntest“, sagte er leise und drehte sich um. Er ging langsam auf sein Zimmer zurück. Auch Shiniji folgte ihm. Naru und Mitsumi blieben entsetzt stehen. Shiniji und Kira wanderten langsam und nichts sagend durch die Gänge. Dann sagte Shiniji: „Es erinnert mich…“, er blieb stehen und dachte nach, „…an damals vor 10 Jahren.“ Kira sah ihn an.
Er sah wie sich Shinijis Gesicht im wallenden Zorn zu einer hässlichen Grimasse verzog. Er konnte es nur zu gut verstehen. Auch ihm kam der vermeintliche Friedenspakt mit Galdriel und seinem Bruder verräterisch vor. „Wie damals…“, diese Worte wollten Kira einfach nicht aus dem Kopf gehen. Er war erst 8 als es geschah, in dieser schrecklichen Nacht. Feuer, Schreie, klirren von Waffen, sirren von Pfeilen. ,,Vater....!“ Kira schloss die Augen und versank in Gedanken. Aber auch Shiniji schwieg. Mittlerweile waren die ersten Ritter und Priester in Sjurs Gemach eingetroffen, aber jede Hilfe kam zu Spät. Noch bis zum Sonnenaufgang wachten die vier Freunde über Sjurs Zimmer, bis plötzlich ein Novize aus Geffen eintraf.

Kapitel 9: Neue Wege

Der Novize lief herum und schrie: „Kira und Shiniji…sind die beiden hier.“ Er lief verwirrt in der Gegend herum, bis der die beiden endlich erhaschte. Jedoch waren sie so in Gedanken versunken, dass sie den Novizen erst bemerkten, als er vor ihnen stand und herumschrie: ,,KIRA UND SHINIJI! IHR SEIT DOCH KIRA UND SHINIJI?“ ,,Wer will das wissen“, fragte Shiniji mit leiser Stimme. ,,Mein Name ist Cera mit scharfem C“, sagte er wie ein hyperaktives naives Kind. ,,Ich komme aus Geffen und bringe Nachricht vom großen Magier Meldor.“ „Die wäre?“, fragte Shiniji gelangweilt. ,,Ihr sollt euch sofort auf den Weg nach Geffen machen. Er sagt, er habe interessante Nachrichten die er erzählen wolle. ,,Wohl an...“, sprach Kira mit erhobener Stimme und kaute dabei auf seinem Grashalm rum.
Sie blieben noch bis zum Mittag in Prontera, da sie sich erstmal stärken mussten. Sie schlenderten in Richtung Westtor, doch Shiniji rannte auf einmal in den Waffenladen und kam ein paar Minuten später mit ein paar dutzend Pfeilen wieder heraus. Er teilte sie dann gerecht auf. „Hier“, flüsterte er zu Kira, „die wirst du bestimmt noch brauchen können“, und gab ihm eine Hand voll Silberpfeile. Die erbrechende Hitze der letzten Tage wich nun den bewölkten Himmel und machte somit Platz für eine kühle Abwechslung. Es sah nach Regen aus. Eine handvoll Ritter begleiteten sie noch zum Stadttor und nachdem sie sich vergewissert hatten, ob die Gruppe alles habe, was sie für die Reise benötige, ließen sie das Fallgitter fallen.
Zum Glück war Geffen nicht sehr weit entfernt und sie würden höchstens eine Tageswanderung benötigen um ihr Ziel zu erreichen. Der Novize ging allen voran und pfiff fröhlich vor sich hin. Mitsumi und Shiniji gingen Hand in Hand hinter ihm her. Die beiden waren wohl sehr glücklich. Naru und Kira gingen nur schweigend nebeneinander her. Keiner der beiden hatte den Mut das Schweigen zu brechen, obwohl es eher so aussah als würde Kira sich darauf konzentrieren an seinem Grashalm herum zu beißen. Naru dachte, dass sie endlich den ersten Schritt machen müsse. Den Schritt in ihr Glück mit Kira.
Doch dieser erste Schritt wurde fast der erste Schritt in ihr Grab. Denn als sich Naru kurz im Wald nach etwas essbaren umsah, kreuzte sie die Brutstätte einem Rudel von Hornets, einer hierzulande üblichen Insektenart. Sie glichen einer Wespe, aber übertrafen diese zigfach an Größe und vor allem: Gewaltbereitschaft. Naru bemerkte zu spät erst die drohende Gefahr. Kira und die anderen hörten nur noch einen Schrei. Sofort rannten sie in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war. Inzwischen versuchte Naru ihr Heil in der Flucht und rannte gradewegs auf die andren zu. Instinktiv zogen Shiniji und Kira ihre Bögen, doch es waren einfach zu viele Hornets, selbst für die erfahrenden Jäger. Wären doch bloß Setsna und Densu hier, dachte Shiniji. Dies waren die Namen der beiden Falken, die die beiden losgeschickt hatten und die nun als Späher fungierten. Plötzlich passierte etwas womit keiner gerechnet hatte. Viele kleine Feuerbolzen prasselten vom Himmel und trafen eine Hornet nach der andren. Kira sah zu Cera rüber und dachte: Unser kleiner Freund hat mehr auf dem Kasten als man denkt.
Cera lachte verlegen. „Das hat mir Meister Meldor beigebracht. Ich bin aber noch lange nicht so gut wie er.“ Kira lächelte ihn an. Naru war noch immer ziemlich aufgebracht und ringte nach Luft. Der kleine Spurt hatte ihr einiges an Ausdauer gekostet. „Wir sollten gehen, Geffen ist nicht mehr weit entfernt“, sagte Cera und spazierte frohen Mutes weiter. Auch Shiniji und Mitsumi gingen nun weiter. Nur Kira blieb bei Naru die noch immer tief Luft holte und ziemlich schnaufte. „Das war ganz schön knapp“, sagte sie verlegen und stand auf. Plötzlich schloss Kira sie unerwartet in die Arme.
Naru war viel zu erschöpft und merkte im ersten Augenblick nicht was mit ihr geschah. Als sie hochblickte, sah sie nur wie Kira sie mit seinen traurigen Augen anschaute. ,,Was, was ist passiert?“, fragte Naru die nicht realisiert hatte was geschehen war. „Da waren auf einmal so viele Hornets und dann...dann…“, sie schluchzte. „Wir hatten Glück, dass Cera bei uns war“, antwortete Kira. „Geht es dir gut?“, fragte Kira ruhig. „Es geht schon, danke“, erwiderte Naru, „wir sollten aber zu den anderen zurück.“ Plötzlich nahm Kira Naru in die Arme und küsste sie leidenschaftlich auf den Mund und ging zu den anderen, die schon am Waldrand warteten.
Den Rest des Weges sagte niemand mehr etwas. Naru war zu sehr in Gedanken versunken. Sie dachte über einiges nach. Über die Dinge die sie bereits getan und erreicht hatte. Und über Kira. Wie verschlossen er ist. Und auf einmal der Kuss. Sie wusste nicht was sie denken sollte.
Endlich erreichten sie Geffen. Der große Turm in der Mitte starrte die fünf Freunde an. Es sah so aus als würde er den Himmel berühren. In der untergehenden Sonne sah er sogar noch schöner aus als Sonst. „Nun sind wir endlich da“, sagte Cera sichtlich vergnügt. In diesem Moment kamen auch Setsna und Densu zurück. Sie setzten sich auf die Arme von Shiniji und Kira und es sah so aus, als würden sie den Beiden etwas erzählen. Die beiden sahen sich kurz an und gingen dann weiter.
Cera führte sie zu einer Hütte. Sie war aus Holz gebaut, hatte ein Strohdach und aus dem Kamin quoll der Rauch. Ein Duft von Lavendel erfüllte die Umgebung. „Wie romantisch“, sagte Mitsumi und umarmte Shiniji. „Zum kuscheln habt ihr später Zeit“, sagte Cera und klopfte an die Tür. „Herein“, sagte ein sanfte Stimme. Als sie eintraten bot sich ihnen ein komisches Bild. Überall standen Glasgefäße rum, die mit Zaubertränken oder ähnlichem angefüllt waren. Hinter einem Tisch saß ein älterer, aber noch ziemlich vitaler, Mann mit weißem Bart, spitzen Hut und einer Pfeife im Mund, die er genüsslich rauchte

Kapitel 10: Wiedersehen und Abschied

„Hallo Meldor“, begann Kira. Meldor nickte nur. „Wir sind so schnell gekommen wie wir konnten, was gibt es wichtiges zu berichten?“, fuhr Kira fort. Inzwischen standen auch die anderen neben Kira. Nur die Falken, die sich auf einer Holzstange niedergelassen hatten und Cera, der in einem anderen Zimmer verschwand, konnten dem Gespräch nicht mitempfinden. Meldor legte seine Pfeife auf den Tisch und stand auf. Vorsichtig ging der alte Mann zum Fenster hinüber und schaute hinaus. ,,Es sind dunkle Zeiten angebrochen“, begann er. ,,Prinzessin Alexiel ist bei einer Routine im Geffen Gewölbe verschollen.“
„Ich weiß, ihr habt wichtigere Angelegenheiten zu erfüllen doch…ich bitte euch…ihr seit die einzigen die vermögen sie zu retten.“ Kira nickte und sagte: „Tja, ich kann dir keinen Wunsch abschlagen. Du hast schon so viel für mich getan. Nun ist es an der Zeit, dir einen Gefallen zu tun.“ So machten sie sich auf den Weg, den Turm der Verdammnis zu betreten. Shiniji sah hinauf zum Himmel. Wolken verdeckten die Sonne und ein kühler Wind schlich durch die Straßen. Ein schlechtes Omen? „Bald ist es so weit...“, sagte Kira zu Shiniji. Dieser nickte und sah besorgt aus.
Da standen sie nun vor dem Turm, den Blick ins ungewissen gerichtet. Als sie aber den Turm beschritten und die beiden Mädchen ihnen folgen wollten sagte Kira: „Bleibt lieber hier, es ist zu Gefährlich für euch beide!“ Mit diesen Worten verschwanden sowohl Shiniji, als auch Kira in den dunklen Turm. Mitsumi und Naru blickten noch eine Weile zum Eingang hin, bis sie sich schließlich dazu entschieden zu Meldor zurückzukehren. Mit gespannten Bogen liefen sie durch die verruchten Gänge des Geffen Turmes, hier und da ein Poison Spore, - im Gegensatz zu einem normalen Spore war ihr Gift tödlich - aber sonst keine weiteren Probleme für die erfahrenen Jäger aus dem Süden. Schließlich standen sie vor einer Treppe. Beide überprüften nochmals ihre Ausrüstung, nickten sich zu, und gingen die Treppe runter.
Doch was sie unten erwartete überstieg ihre kühnsten Vorstellungen. Eine riesige Horde von Monstern wartete bereits auf sie. Nun gab es kein zurück mehr. Bogen spannend stürzten sich beide in die Schlacht. Die Falken übernahmen die Gegner die von hinten an- gekrochen kamen, während die beiden Jäger die Gegner vor ihnen zu Kleinholz verarbeiteten. Es wurden immer weniger. Bald waren nur mehr vereinzelte Gegner da. Sie konnten sich auf den Weg machen um Alexiel zu retten. Sie drangen immer tiefer in die Höhlen ein und verloren mit der Zeit die Orientierung. Und dann fanden sie endlich wonach sie suchten. Die Prinzessin. Sie war in einem Käfig eingesperrt. Doch der Schlüssel hing an einer Kette, welche wiederum an einem Abyssmal Knight hing. Ein furcht erregenden Krieger. Natürlich überlegten die beiden Jäger nicht lange und stürzten sich in den Kampf. Nach einigen verbrauchten Fallen (Fallen wurden gerne von den Jägern benutzt, um wilde Tiere zu fangen oder Monster zur Strecke zu bringen) und Pfeilen ging der Abyssmal Knight zu Boden. Plötzlich kam ein Whisper des Weges, ein Turmgeist. Natürlich gab es keine Probleme und direkt vor Shiniji wurde eine seltene Phiole gefüllt mit Whisperstaub fallen gelassen. Das muss mein Glückstag sein. Er bückte sich, als plötzlich etwas unerwartetes geschah. Der Knight nutzte seinen letzten Atemzug dazu, sein mächtiges Schwert auf Shiniji zu schleudern. Wenn er schon sterben müsse, dann wolle er wenigstens noch ein Opfer einfordern. Rasend schnell, wie ein Blitz schoss das Schwert auf Shiniji zu. Es sah so aus als wäre das sein Ende. Doch Kira hechtete im letzten Moment in Shinijis Richtung und stieß ihn zur Seite. Shiniji lag wie gelähmt auf dem harten Boden und holte tief Luft. „Puh das war knapp was?“, sagte er. Doch es kam keine Antwort. Er blickte in Kiras Richtung. „NEIN, KIRA!!!“, schrie er. Kira lag am Boden. Das Schwert hatte ihn getroffen und zu Fall gebracht. Er hatte mit seinem Leben bezahlt. Sein Leben?! Endgültig?! JA!
Allen Gefahren zu Trotz, sprintete Shiniji auf Kira zu. Er hatte seine letzen Kraftreserven dazu verbraucht sich an die kalte Höhlenwand anzulehnen. Seine Atemzüge waren schwer. Als er hustete spritzte Blut über seine Kleidung. „Shiniji“, begann er langsam. „Sprich jetzt nichts“, antwortete ihm Shiniji, der damit beschäftigt war das Schwert vorsichtig aus Kiras Brust zu ziehen. „Nimm das, du wirst es brauchen“, flehte er Kira an, riss sich ein Stück Ärmel ab und rollte es zusammen. Er bat Kira seinen Mund zu öffnen und auf das Stück Stoff so fest zu beißen wie es ginge. Dann zog er das Schwert aus Kiras Brust. Ein greller Schmerzensschrei hallte durch die Gemäuer und Shiniji verband die Wunde provisorisch mit dem Rest seines Hemdes.
Plötzlich zerrte Kira an Shinijis Arm und wimmerte nur noch: „Shiniji…, Freund es hat keinen Sinn ich werde wohl diesen Tag nicht überleben. Gib Naru bitte dieses Amulett, sie weiß was es bedeutet. Naru...könnte ich einmal ihr lächeln sehen...ihr lächeln.“ Und damit verstummte seine Stimme.
Sein Körper lag reglos da. Ein schwaches lächeln zierte sein Gesicht. Shiniji kullerten Tränen über die Wangen. Er ballte die Faust und schlug schluchzend gegen die Wand. Warum nur? Wieso er? Diese Frage ging ihm durch den Kopf und schien ihn zu verschlingen. Er nahm den Schlüssel und öffnete wortlos das stählerne Gefängnis von Alexiel. „Es tut mir Leid um...“, hauchte sie, doch Shiniji lies sie nicht ausreden. „Es tut dir Leid?“, zeterte er mit wutentbrannter Stimme. „Gar nichts tut dir Leid! Du weißt nicht wie so etwas ist.“ Mit diesen Worten wandte er ihr den Rücken zu und ging. Alexiel folgte ihm unauffällig. Er warf noch einen letzten Blick zu Kiras leblosem Körper, wischte sich die Tränen aus den Augen und ging weiter. Oben angekommen warteten die beiden Mädchen schon. Shiniji sah Naru an. Sie fragte: „Wo ist Kira?“
Doch Shiniji schwieg weiter. Naru trat auf ihn zu, zerrte an seinen Armen und fiel mit Tränen überfülltem Gesicht vor ihm auf die Knie. Ihre Beine waren weich und ihre Hände zitterten. Shiniji schaute nur mit einem leeren Blick auf sie hinunter. Als Naru sich die Träne aus dem Gesicht wischte, sah sie, dass etwas in Shinijis Händen leuchete. Sie starrte wie gebannt auf das Amulett in seiner Hand. ,,Er wollte, dass ich es dir gebe“, murmelte Shiniji mit sanfter Stimme. ,,Ab...ab...aber das kann nicht sein“, stotterte Naru, „er wollte es niemanden geben. Es sei...es sei denn er sterbe.“ Sie sah zu Shiniji hoch, doch dieser blickte nur mutlos zum Horizont. Mitsumi und Alexia standen die ganze Zeit nur schweigend da. Schließlich brach Naru vollends zusammen und verlor das Bewusstsein.

Kapitel 11: Die Tage danach

Die folgenden Tage lag Naru bewusstlos in ihrem Bett und schlief unruhig. Sie war, wie es den Anschein hatte, von Alpträumen geplagt. Die anderen hielten abwechselnd Wache und Alexiel war in ihr Schloss zurückgekehrt. Shiniji machte sich Vorwürfe. Warum war er nur so leichtsinnig? So viele Fragen und so wenig Antworten. Dann nach vier Tagen wachte Naru endlich auf. Sie sah Mitsumi lächelnd an und sagte: „Ich hatte einen schrecklichen Traum. Ich träumte Kira sei gestorben. Wo ist Kira denn?“ Mitsumi sah sie schweigend an
Ihr Blick geriet auf das rötlich schimmernde Amulett und sie verstand. Ihre Hand umklammerte das Amulett und sie sprach mit schwacher Stimme: „Also ist es wahr, Kira ist wirklich gestorben.“ „Ja, er hat sein Leben für das meinige gegeben“, sagte Shiniji der mittlerweile, am Türrahmen anlehnend, sich zu ihnen gesellt hatte. Mitsumi wechselte das feuchte Tuch, das Narus Stirn kühlte. „Du hattest hohes Fieber“, begann Mitsumi, „wir hatten schon Angst, du würdest es nicht schaffen. Als ich Nachtwache über dich gehalten hatte, hast du oft im Traum gesprochen, mir war nicht klar wie sehr du ihn liebst.“ Naru erhob sich langsam und brauchte erstmal ein paar Minuten um ihre bisherigen Erlebnisse zu verarbeiten. Sie weinte nicht. Jedes Gefühl war verklungen. Werde ich jemals wieder lieben können? Was ist ein Menschenleben schon wert? Was passiert wenn er nicht mehr da ist? Fragen über Fragen schossen ihr durch den Kopf. Es gab zu wenige Antworten. Ihre Gedanken wurden durch das Geräusch von Schritten zersplittert. Als sie ihre Augen öffnete stand Cera vor ihr. Er hielt ein Tablett in der Hand, auf welchem ein Krug frischer Milch, ein Laib Brot und ein bisschen frisches Obst, stand.
Sie nahm dankend an und versuchte etwas zu Essen. Alle sahen sie mit traurigen Augen an und auch ihre Augen waren leer. Niemand sagte etwas bis Cera endlich das erste Wort sprach: „Meldor sagt, er werde euch heute besuchen kommen, um euch etwas mitzuteilen. Ihr sollt euch bereit machen aufzubrechen.“
Alle nickten und Cera verließ den Raum. Sie verbrachten den restlichen Tag damit, nachzudenken was sie nun tun würden, nun da Kira ja nicht mehr da war. Keiner schlief diese Nacht. Alle wurden von Trauer und Schmerz, wie auch die Nächte zuvor, förmlich durchbohrt.
Dann am frühen Morgen, als alle dabei waren sie frisch zu machen kam Meldor ins Zimmer. „Es wird Zeit“, sagte Meldor mit leicht bedrückter Stimme „Zeit für was?“, fragte Shiniji.
“Zeit das Schicksal der Menschen zu bestimmen“, erwiderte Meldor. Alle blickten ihn gespannt und erwartungsvoll an.
“In Glastheim versammeln sich die Armeen der Finsternis, welche nun bereit sind Midgard zu erobern. Ihr müsst nach Glastheim und den dunklen Patriarchen mitsamt seinem dunklen Gefolge vernichten. „Cera wird euch begleiten“, sagte er. „Aber Cera ist doch nur ein trivialer Novize“, schrie Shiniji. Plötzlich betrat Cera den Raum. Er hatte nun die Kleidung eines Zauberers an. „Unterschätze ihn nicht“, sagte Meldor und lachte.
Alle starrten Cera an. Er hatte sich verändert. Es war aber nicht nur sein äußeres, auch seine Gesichtszüge waren ernster und vor allem entschlossener geworden. Noch am selben Tag verließen sie Geffen in Richtung Westen. Auf zur gläsernen Feste. Auf nach Glastheim. Sie verbrachten die meiste Zeit schweigend. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Auf dem Weg nach Glastheim fand Shiniji ein Ei. Seinen Monsterkenntnissen zu Folge handelte es sich um das Ei eines Earthpetites, ein kleines grünes Drachenartiges Geschöpf. Er gab es Mitsumi, lächelte sie an und flüsterte zu ihr: ,,Pass gut auf unser kleines Baby auf.“ Mit rotem Gesicht nahm sie es an und legte es in ihre Beuteltasche. Als es dämmerte machten sie ein Lager auf. Cera war losgezogen Feuerholz zu sammeln. Mitsumi und Shiniji hockten Seite an Seite und betrachteten die Abenddämmerung. Nur Naru saß etwas weiter Abseits an einen Baum gelehnt und spielte an ihrem Bogen rum. Es war nicht schwer zu erraten, an wen sie grade dachte.
Als sie so in Gedanken versunken dort hockte, erinnerte sie sich an die schönen Momente die sie früher zusammen hatten. Als sie zusammen draußen waren und Porings mit Stöcken geärgert haben, diese quallenartigen kleinen rosa Dinge. Als Naru von Porings verfolgt wurde, die Kira in letzter Sekunde zerschlug. Als sie zusammen auf den Bäumen saßen und sich eng aneinander schmiegten. Als er noch bei ihr war. Sie dachte sie hätte ihr Glück gefunden. Doch das Leben hatte ihr das Glück einfach entrissen. Voller Grausamkeit und ohne Rücksicht auf ihre Gefühle. Shiniji und Mitsumi wurden nachdenklich. Dann flüsterte Shiniji in Mitsumis Ohr: „Versprich mir immer bei mir zu bleiben und mich nie zu verlassen.“ Mitsumi nickte leicht mit dem Kopf und schloss ihre Augen.

Kapitel 12: Alayne

Nach einer Weile kam Cera wieder. Doch er war nicht alleine. Eine junge Ritter Dame war an seiner Seite. Alle sahen sie verblüfft an. „Das ist Alayne. Sie ist eine alte Freundin von mir“, prustete Cera und lächelte wie üblich.
Für einen Ritter war sie noch sehr jung. Shiniji schätze sie auf ungefähr 16 Jahre nicht älter. Als keiner etwas sagte war es Cera, der als erster die Stille brach. „Alayne ist die Tochter von Kommandant Sjur. Sie war in der besagten Nacht mit ein paar Milizen aufgebrochen, einen entlegenen Bauernhof von Monstern zu befreien. Als sie von dem Schicksal ihres Vaters hörte, erkundigte sie sich sofort nach Kira. In Geffen erfuhr sie, dass wir schon weiter gezogen sind. Also verfolgte sie uns.“ „Hallo“, sagte Alayne schüchtern. Etwas raschelte im Gebüsch, gefolgt von Lauten. „Quark, quark“, schallte es aus dem Wald hinaus und plötzlich sprengte ein ausgewachsener Peco Peco aus dem Gebüsch und rannte Cera über den Haufen. Er fing an ihn mit seiner Zunge zu lecken. „Nun ist aber genug, Boko“, sagte Alayne, wobei sie das Wort Boko extra scharf betonte, nach einer Weile und alle lachten also sie Ceras Gesicht voller Sabber sahen.
Schüchtern stand Alayne da und sagte nichts. Dann öffnete sie langsam ihren zierlichen Mund und fragte scheu: „Wie geht es Kira“, alle sahen sie mit leeren Blicken an. „Er…hat sich geopfert“ sagte Shiniji mit kalter Stimme zögernd. Alayne sah sichtlich erschüttert aus. Was sie wohl denkt, fragte sich Naru und musterte sie. „Wir sollten nun schlafen gehen. Wir haben noch einen langen Weg vor uns“, pöbelte Cera, der immer noch damit beschäftigt war sein Gesicht zu säubern.
Sie verbrachten die Nacht unter den Bäumen und am Morgen wurden sie von Boko geweckt. Dieser lief wild in der Gegen herum.
Alle packten ihre Sachen und machten sich weiter in Richtung Glastheim auf.
Sie brauchten noch zwei weitere Nächte und drei Tage bis sie die Zinnen der gläsernen Festung sahen. Ihre Reise verlief ruhig und ohne Unterbrechung. Sie rasteten nur gelegentlich zum essen oder schlafen. Da standen sie nun. Vor dem schweren Stahltor der Festung. Shiniji fragte sich wie sie dieses überwinden konnten, doch seine Frage wurde schneller beantwortet als er dachte. Nur war dies nicht unbedingt die Antwort die er sich erhofft hatte. Holz splitterte, Metall klirrte und das schwere Tor setzte sich in Bewegung. Niemand anderes als Galadriel stand grinsend hinter dem Tor, begleitet von zwei Mysts. Diese Geschöpfe der Nacht, hatten keine feste Form, denn sie bestanden lediglich aus einer schattenartigen Substanz. „Du verdammter…“, fauchte Shiniji. „Na, na, na“, unterbrach ihn Galadriel, „wer wird denn hier gleich so zornig?“. Niemanden entging das ironische Lächeln, welches seine Lippen zierte, aber auch nicht der Verband um sein rechtes Bein. Er trug noch immer die Narben des Pfeils, den Kira ihm einst ins Bein geschossen hatte. „Ihr seid weit gekommen“, fuhr er fort, „aber nun ist Schluss mit den Kinderspielchen. Los greift an Kreaturen der Nacht!“ Diese Worte waren an die beiden Mysts gerichtet und er wandte sich hinkend ab. „Ach ja, wenn ihr Kira in der Hölle seht, bestellt ihm schöne Grüße von mir.“ Er lachte höhnisch. Wie das Lachen eines Hyäne, dachte sich Shiniji und schmunzelte. Doch unseren Helden blieb keine Zeit für solche Unbedeutsamkeiten, denn schon kamen die Mysts bedrohlich nahe.
Alle waren noch von Galadriels Auftritt geschockt, doch Alayne zeigte nun, wozu die Tochter eines der tapfersten Männer imstande war. Blitzschnell zog sie ihren zweischneidigen Zweihänder und schickte die beiden Mysts zurück in die Hölle. Wo sie anscheinend auch herkamen?! Die anderen waren schwer beeindruckt. Alayne grinste keck. Doch es blieb nicht viel Zeit, denn das Tor schloss sich wieder. Die Gefährten rannten noch schnell hindurch bevor es zufiel. Es war dunkel und furcht erregend. Nun stand Galadriel vor ihnen. Doch er war nicht alleine. Er hatte Baphomet, des Teufels Advokat bei sich und einige Kreaturen der Dunkelheit. Baphomet, er war wie ihn die legände beschrieben hatte. Ein zirka zwei Meter großer… . Ja was war er überhaupt? Er sah aus wie ein Stier, ging jedoch auf zwei Beinen und hatte anstatt Füße, Hufe. Galadriel zog ein scharfes Gesicht und prophezeite: „Ihr seit nur Marionetten. Euer Leben hat keinerlei Bedeutung und keinerlei Einfluss. Es ist so unwichtig wie das Leben von Kira. Doch Leider, Leider?, hat er schon ins Gras gebissen. Ich hingegen bin zu höherem berufen. Ich wurde dazu geboren diesen Planeten mit meiner eisernen Faust zu unterjochen“ Er lachte laut und lange. Doch durch diesen Hochmut diese Arroganz und schließlich diese Geringschätzung des menschlichen Lebens, waren alle wutentbrannt. Galadriel winkte. Das war der Befehl zum Angriff und alle stürmten los. Allen voran Baphomet der seine Sense bedrohlich schwang. Alle stürzten sich in die Schlacht während Galadriel in Ruhe beobachtete und fies grinste.
Umhüllt von einer Aura des Bösen, war Galadriel unverwundbar solange seine Lakaien noch lebten. Alle stürzten sich auf die Kreaturen, nur Naru blieb wie angewurzelt stehen. Cera dezimierte mit seinen Flächenzauber die Armee, während Alayne den anderen die Monster vom Leib hielt. Shiniji und Mitsumi schossen einen Pfeil nach dem anderen. Plötzlich stand nur noch Baphomet ihnen Gegenüber. Sie wussten, dass man ihn nur mit Magie besiegen konnte. Alayne stürzte sich auf ihn. Sie schwang ihr Schwert. Zeitgleich säbelte Baphomet mit seiner Sense auf Alayne ein. Beide Klingen prallten aufeinander. Es war eine Kraftprobe, der die junge Ritterdame nicht gewachsen war. Ihre Arme zitterten vor Anstrengung und selbst Boko, der nur vor Lebenskraft strotze begann immer mehr an Kraft zu verlieren. „CERA!!“, schrie sie, „schnell mach einen Jupiter Thunder (Dieser Zauber war einer der mächtigsten blitzelementar Zauber in ganz Midgard)ich weiß nicht wie lange ich noch durchhalten kann.“ Doch Cera hockte nur schweißgebadet in einer Ecke und bewegte sich nicht. Naru, die bis jetzt nur alles beobachtet hatte, wusste nicht was sie machen sollte. Da schoss ihr plötzlich nur ein einziger Gedanke durch den Kopf: Wenn du mal in Schwierigkeiten steckst, benutze ihn. Ja das hatte Kira ihr in der Nacht gesagt, als er ihr einen Silberpfeil schenkte. Der Silberpfeil. Naru griff instinktiv nach ihren Bogen und legte den Silberpfeil ein. Sie spannte so feste sie konnte. Nein sie durfte nicht versagen. Sie hatte nur die eine Chance. Sie dachte an alle ihre Freunde ihre Familie an alle Leute wofür sie kämpfte. „Mitsumi, Shiniji, Alyane, Cera,....KIRA!!!!,“ das letzte Wort hatte sie geschrieen und schon sauste der Pfeil in Richtung Baphomet und traf ihn genau zwischen die Augen.
Baphomet sank zu Boden und löste sich wie auch die anderen Kreaturen des Bösen in Luft auf. Nun stand nur noch Galadriel dem Frieden Midgards im Weg. Dieser Kampf würde sie bis an ihre Grenzen gehen lassen. Alle waren sichtlich erschöpft. Galadriel grinste und zog sein Schwert. Es leuchtete hell und blitze umzuckten es. Es war Balmung, das legendäre Schwert. Blitzschnell lief er den Gefährten entgegen und schlug einen nach dem anderen ins Reich der Träume. Nur noch Naru stand. Galadriel wandte sich zu ihr und sagte: „Wir zwei werden sicherlich viel Spaß haben. Ich werde dich leiden lassen, bis du um den Tod bettelst. Danach sind deine Freude dran“. Seine Augen sprühten vor Hass. Naru versuchte Galadriels Schwerthieben auszuweichen doch sie wurde immer mehr in die Enge getrieben. Schließlich hatte sie keine Möglichkeit mehr zu fliehen. Galadriel lachte spöttisch und holte zum Finalen Schlag aus. „Die Klinge soll dein Shicksal besiegeln“, schrie er und lies die Klinge niedersausen. In diesem Moment kam ein Pfeil angeflogen der Galadirels Hand durchbohrte.

Kapitel 13: Dämonen und Engel

Galadriel schrie auf, vor Schmerz aber auch vor Wut und Zorn. Wütend blickte er zu den Zinnen der Brüstung hoch. Er sah eine Gestalt, es war die eines Jägers. Nein, dachte Naru, nicht die irgendeines Jägers. Das ist doch Kira! Aber...aber das ist völlig unmöglich...er...er war doch tot. Noch bevor sie diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, kam auch schon der nächste Pfeil angeschossen. Doch diesmal war Galadriel vorbereitet und weichte ihm aus. „Wer bist du? Du Hund, zeig dich!“, schrie er überrascht. „Avec plaisir“, erwiderte die Stimme lachend. Nun war sich Naru sicher: Es war Kira. Ihr überalles geliebter Kira. Zeitgleich sprang Kira mit spielerischer Leichtigkeit von der Mauer und landete in der Hocke genau zwischen Naru und Galadriel, der inzwischen weiter zurückgewichen war. Jetzt erst registrierte Naru Densu, Kiras treu ergebenen Falken. Er saß anmutig auf Kiras Schulter. „Eines König der Lüften würdig“, murmelte Naru. Es musste schon Mittag sein, denn der ominöse Nebel wich der strahlenden Sonne. Naru betrachtete nun die Umgebung. Ihr war nicht aufgefallen, wie schön Glastheim eigentlich war. Es glich nun eher einem verlassenen Tempel, der inmitten einer bezaubernden Landschaft angelegt war. Nicht mehr wie ein altes Geisterschloss. Doch Naru wurde von einem Schrei in die Wirklichkeit zurückgeholt. Sie sah wie Kira und Galadriel auf sich zu rannten ihre Schwerter gezückt. Es ging alles sehr schnell. Naru schloss die Augen und betete, dass es bald vorbei wäre. Als sie diese wenige Sekunden später wieder öffnete, sah sie Kira und Galadriel. Es sah aus als würden sie sich umarmen wollen. Doch dieses Trugbild erlosch eben so schnell wie es gekommen war, als sie das Blut sah, das von Kiras Schwert runtertropfte. Es steckte nämlich mitten in Galadriels Bauch und die Spitze ragte ein Stück aus seinem Rücken heraus. Keiner von beiden bewegte sich.
Kira sah Legoals tief in die Augen. Mit einer ruckartigen Bewegung zog er das Schwert heraus. „Spürst du den Schmerz Galadriel? Der Schmerz der mich seit 10 Jahren begleitet. Der Schmerz den du entfacht hast.“
Galadriel sah ihn ohne jegliche Reaktion an. Ein leises Lachen folgte. Es wurde immer lauter. „Was findest du daran witzig“, fragte Kira. „Nimmst du es mir immer noch übel das ich dein Dorf abgefackelt habe? Das ich alle getötet habe? Sie haben es verdient... sie waren Schwächlinge. Für Schwächlinge ist kein Platz auf dieser Welt“, sagte Galadariel.
Mit diesen Worten hatte er eine Grenze überschritten. Sowohl Shiniji als auch Kira waren nun in Rage. „Falsch!“, sagte Kira, die Zähne knirschend. „Woher nimmst du das Recht über Leben und Tod zu entscheiden. Wer hat dir dieses Recht geben? Leute wie du haben es nicht verdient zu Leben.“
Galadriel lachte nur laut und zückte sein Schwert. „Wird sagt denn, dass ich noch lebe?
Was ist das menschliche Leben wert, wenn es Untot ist?
Ich werde dir zeigen, warum ich die Macht habe über Leben und Tod zu entscheiden“
Mit diesen Worten rammte Galadriel sich sein Schwert tief in die Brust. Alle sahen ihn erstaunt an. Langsam sank er zu Boden. War dies das Ende? Oder nur der Afang? Was ist überhaupt das, was wir als Ende bezeichnen?
Alle sahen ihn stumm an. Doch plötzlich zuckten kleine schwarze Blitze um seinen Körper. Die Blitze wurden immer heftiger und Galadriel erhob sich wieder. Eine schwarze Aura umgab ihn. Seine Augen waren blutrot. „Bereitet euch vor zu sterben.“ Mit diesen Worten stürmte er auf die Gruppe zu.
An ihm war nichts menschliches mehr gewesen. Er glich nun mehr einer Kreatur, einer abgrundtief bösen Existenz. Sein lachen verwandelte sich in ein hecheln. Es war ein grausiger Anblick, aber auch ein bizarrer. Er stürmte direkt auf Naru zu. Seine Schritte wurden immer langsamer bis er schließlich nur etwa zwei Ellen vor ihr stehen blieb. „Ihr...“, fauchte er, „ihr habt es gewagt euch, mir, Galadriel, Anführer der schwarzen Legionen, zu widersetzen und mich zu entstellen. Rache...blutige schöne Rache.“ Er zog sein Schwert. Naru stand wie versteinert da. Sie wollte nur eins: Weg, weit weg von Galadriel. „Kira...“, sagte sie mit wallender Stimme. In diesem Moment erklang ein Schrei und Alayne schliff ihr Schwert vom Boden aus in die Luft, sodass Funken am steinigen Boden sprühten. Das Schwert traf Galadriel mit voller Wucht. „Ha...haha...ahahahaha“, lachte Galadriel, aber es war eher ein Geräusch, ein Gekrächze. „Du elender Wurm“. Mit diesen Worten wandte er sich um und Schlug Alayne mit dem stumpfen Ende seines Schwertes in den Bauch. Alayne verstummte und brach zusammen.
Alle standen nur reglos da und sahen zu wie Alayne zu Boden sank. „Seht ihr?“, sagte Galadriel, mit einem hämischem Ausdruck im Gesicht. „Ihr werdet alle so enden. Ihr seit nur Ungeziefer.“ Er stürmte an Kira vorbei, direkt in Narus Richtung, holte aus und stieß sein Schwert in Narus Brust. Die nächsten Augenblicke kamen Kira wie eine Ewigkeit vor. Narus Blut lief langsam über Galadriels Klinge. Mit einem Grinsen zog er sein Schwer aus Narus Brust. Dann sah er zu Kira: „Schmerzt es? Fühlst du den Hass?“

Kapitel 14: Engelstränen
Kira stand da wie angewurzelt. Er fühlte wie der Hass sein Herz durchbohrte, wie die Wut ihn ihm hochstieg und wie der Schmerz ihn zu zerfressen drohte. Langsam ging er zu Naru. Legolas stand etwas Abseits und beobachtete genussvoll die Szene. Kira beugte sich langsam zu Naru runter. Sie atmete nur mehr sehr schwach und konnte die Augen kaum offen halten. Kira hob sie hoch und legte sie ins weiche Gras. „I…ich…liebe…d…dich“ , keuchte Naru leise. „Sprich jetzt nicht“, sagte Kira. Naru schloss ihre Augen und ihr Herzschlag, sowie der Plus verklang. Kira küsste sie sanft und wandte sich ab. Tränen purzelten über seine Wange. Tränen der Trauer und des Hasses.
Er sah Galadriel in die Augen. Seine Augen hatten sich verändert. Sie waren nicht mehr schimmernd türkis sondern schwarz. Schwarz und matt.
Er sank seinen Kopf und ballte die Faust. „Das...das wirst du mit deinem Leben bezahlen“ Galadriel lachte laut und unbarmherzig. „Du Wurm…willst du mir etwa drohen? Was glaubst du, mit deinen primitiven Fähigkeiten gegen mich ausrichten zu können?“
Es wurde still. Der Wind wehte sanft. Langsam wurde er stärker. Der Wind kam aus Kiras Richtung. Plötzlich spaltete sich die Erde vor Kiras Füssen und wurde durch eine enorme Druckwelle weggeschleudert. Sie stammte von Kira. Eine weißlich schimmernde Aura umgab ihn. Es war wie bei Galadriel, nur eben andersherum. Kira repräsentierte das Licht und Galadriel die Dunkelheit. Galadirel sah ihn an. „Lass deinem Hass freien Lauf, Kira. Nur so bist du mir ebenbürtig.“
Dann war es still. Man hörte nur wie der Wind sanft ein paar Blätter liebkoste. „Es wird Zeit dein Schicksal zu besiegeln, Galadriel“. Das letzte Wort hatte er bewusst abfällig ausgesprochen. In Kiras Hand manifestierte sich ein leuchtend helles Schwert. Das Gegenstück zu Galadriels Schattenschwert.
“Lasst die Spiele eginnen“. Mit diesen Worten stürmte Galadriel auf Kira los. Sein Plan war es, ihn mit einem Schlag zu erledigen, doch Kira wich ihm aus. Die beiden bewegten sich beinahe mit Lichtgeschwindigkeit. Sie stürmten mehrere male aufeinander zu. Keiner zeigte Anzeichen von Erschöpfung. Galadriel grinste. „Zeig endlich deine wahre Stärke“
“Wie du willst“, sagte Kira leise. Er hob seinen Arm. Kleine Blitze zuckten um seinen Arm. Dann begann Kira leise zu murmeln. „Macht des Himmelreiches, schenk mir deine Kraft in dieser Zeit der Dunkelheit und lass meinen Widersacher bluten. EMBRYO!“ Plötzlich schossen winzige Lichtspeere aus Kiras Hand. Sie schossen direkt auf Galadriel zu. Dieser wich aus, wurde jedoch schwer an der Schulter verletzt. „Nicht schlecht“, keuchte er. „Mal sehen, ob du auch meinem Angriff parieren kannst“ .Er ballte seine Faust und langsam begann die Erde zu beben. „Na, hast du Angst?“ Er öffnete die Hand und riss den Arm hoch. Die Erde unter Kiras Füßen schoss, inmitten einer riesigen Explosion, in die Höhe. Ein heller Lichtkegel erleuchtete Glastheim. Galadriel lachte. „Siehst du, du bist kein Gegner. Es ist vollbracht.“
Der Lichtkegel wurde kleiner. Galadriel wollte schon gehen, doch plötzlich verschlug es ihm die Sprache. Kira stand regungslos an demselben Platz wie vorher. „Ich dachte das war nur das warm up, Galadriel. Ich hätte, ehrlich gesagt mehr von dir erwartet“
Kira zückte sein Schwert und ging langsam auf Galadriel zu. „Es wird Zeit mit dir und meiner Vergangenheit abzuschließen. Lass es uns beenden. Hier und jetzt.“ Galadriel sah aus als hätte er Angst. Aber konnte so eine Missgestalt Angst empfinden? Er wich langsam zurück, als Kira auf ihn zuging.
Dann blieb Galadriel stehen. „Ich schätze, ich muss doch noch meinen Trumpf ausspielen.“ Auf einmal schossen schwarze Schwingen aus seinem Rücken. „Stirb elender Mensch.“ Wie er das Wort Mensch betonte missfiel Kira. Galadriel stieg er in die Lüfte und begann damit Kira aus der Luft zu attackieren. „Glaub nicht, dass du der einzige bist.“ Aus Kiras Rücken schossen weiße Schwingen. Galadriel konnte seinen Augen nicht trauen. „Wie...Wie?“, er sah verwirrt aus. „Spar dir deinen Atem, denn dieses Privileg wirst du nicht mehr lange nutzen können.“ Kira stieg in die Lüfte und der Kampf begann aufs Neue. Kira flog auf Galadriel zu und versetzte ihm einen blitzschnellen Hieb mit seinem Schwert. Galadirel stürzte auf den Boden und prallte unsanft auf den harten Steinboden. Ein dumpfer Schmerzensschrei folgte. Kira landete neben ihn und sah ihn an. „Hier endet es also...“, krächzte Galadriel und spie Blut. Kira sah ihn noch immer an ohne ein Wort zu sagen. „Versetze mir endlich den Gnadenstoß.“ Kira sah ihn weiterhin an. „Hast du Angst, Kira…Angst das Leiden zu beenden?“ Kira wollte sich umdrehen und Galadriel liegen lassen, als dieser aufsprang und Kira mit seiner Klinge in die Hölle schicken wollte. Kira jedoch drehte sich Blitzschnell um und stach zu. Blut tröpfelte langsam von Kiras Klinge und Galadriel sackte zusammen. „Mein dunkler Engel erlöse mich, töte mich mit der Klinge allen Übels.“ Mit diesen Worten verstummte Galadirel und lag regungslos da.
Kira drehte sich um und ging langsam zu Naru. Vor Naru kniete er sich nieder und faltete seinen Hände. Langsam begann sich ein Lichtkranz um Naru zu bilden, der immer stärker wurde. Ein warmes Licht erfüllte die Herzen aller Anwesenden. Eine Träne von Kira fiel auf Naru. Dadurch wurde der Lichtkranz hell wie die Sonne und blendete alle. Als das Licht langsam seine Intensität verlor , waren Kiras Flügel verschwunden und Narus Herz begann wieder zu schlagen. „Die Träne eines Engels“, flüsterte Shiniji leicht angeschlagen. Naru öffnete langsam ihre Augen und sah Kira. „Was war das?“, fragte sie. „Liebe“, sage Kira zögernd und warmherzig.
“Galadriel hat sein Leben in der Schlacht gelassen.“ Kira drehte sich um, doch er musste feststellen, dass Galadriel weg war. Nur eine Blutspur blieb zurück. „Wir sollten ihn jagen und endgültig töten“, sprach Shiniji. „Lass gut sein, Freund“, antwortete Kira. „Ich glaube nicht, dass wir wieder von ihm hören werden.“ Jedenfalls nicht in nächster Zeit, fügte er in Gedanken hinzu. Er nahm Naru in die Arme und küsste sie. „Lasst uns gehen.“ „Ja“, sagte Naru sichtlich erleichtert.

So zogen die Gefährten los. In eine ungewisse Zukunft...










Info: Diese Geschichte habe ich zusammen mit einem Freund geschrieben. Ich hoffe jedoch, dass Sie diese Geschichte trotzdem lesen, da wir uns Mühe gegeben haben und versucht haben unseren eigenen Schreibstil zu entwickeln. Leider kann man hier nicht kursiv schreiben, weshalb manche Dinge literarisch gesehen stupide klingen. Ich habe die Geschichte mittlerweile umgeschrieben, sodass sie in sich schlüssig ist (jedenfalls sollte sie es) und habe desweiteren die meisten Zeichen-/Rechtschreib-/Grammatikfehler korrigiert.
Viel Spass!
Tim Klostermann, Anmerkung zur Geschichte

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Tim Klostermann).
Der Beitrag wurde von Tim Klostermann auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.07.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Tim Klostermann als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Dem Leben entgegen von Monika Wilhelm



Zwei sensible Frauen, die sensible Gedichte schreiben. Beide schürfen tief. Da bleibt nichts an der Oberfläche. Beide schöpfen aus ihrem emotionalen Reichtum und ihrem souveränen Umgang mit Sprache. Dabei entfalten sie eine immer wieder überraschende Bandbreite: Manches spiegelt die Ästhetik traditioneller formaler Regeln, manches erscheint fast pointilistisch und lässt viel Raum für die eigenen Gedanken und Empfindungen des Lesers. Ein ausgefeiltes Sonett findet sich neben hingetupften sprachlichen Steinchen, die, wenn sie erst in Bewegung geraten, eine ganze Lawine von Assoziationen und Gefühlen auslösen könenn. Bildschön die Kettengedichte nach japanischem Vorbild! Wer hier zunächst über Begriffe wie Oberstollen und Unterstollen stolpert, der hat anhand dieser feinsinnigen Texte mit einem Mal die Chance, eine Tür zu öffnen und - vielleicht auch mit Hilfe von Google oder Wikipedia - die filigrane Welt der Tankas und Rengas zu entdecken. Dass Stefanie Junker und Monika Wilhelm sich auch in Bildern ausdrücken können, erschließt an vielen Stellen eine zusätzliche Dimension [...]

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (10)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Fantasy" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Tim Klostermann

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Wunschtraum von Edelgunde Eidtner (Fantasy)
Abschiedsbrief einer fünfzehnjährigen von Rüdiger Nazar (Drama)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen