Vielleicht ist es, weil ich an das Gute glaube, vielleicht ist es, weil es sinnlos ist, mit der Welt zu hadern, jedenfalls stand ich zur Geisterstunde vor der Buchhandlung Leib und Seele (von Traudl Neuhaus seit sechzehn Jahren in dritter Generation mit großem Engagement geführt) und betrachtete durch unnötig panzerverglaste Scheiben (ein Geschenk ihrer Mutter) das neue Buch von Gabriele Stengel mit dem seltenen Titel Als ich meinen alten Bekannten Kurt auf der Kurpfalzbrücke mit einer liebenswert-blonden Person überraschte und sie sofort ins Herz schloss (also die Person).
Es gibt so viele Personen. Man kann sie nicht alle kennen. Aber ich kenne Kurt. Er hieß früher Drillo, war ein nachdenklicher Typ und trieb sich im Sommer im Luisenpark herum, wie wir alle. Aber er hasste Blondinen. Er fand sie verloren, ich erinnere mich an seine Worte. Die blöde Stengel hingegen wusste rein gar nichts und nervte nur kolossal. Mit ihren Buchtiteln entlarvte sie sich.
Schauerlich ernährt sich das Eichhörnchen, dachte ich. Literatur? Künstlerische Freiheit? Von wegen. Ein schlechter Brückenblues. Üble Nachrede. Ein Bestseller? Das schon. Das Volk liebte Bestseller.
Oh, die Stengel machte es sich allzu leicht. Drillo liebte die Frauen. Oder Kurt. Na und? Wir alle liebten sie (also die Frauen). Früher sah man sie von der Kurpfalzbrücke, wie sie am Neckarufer standen und von der großen Liebe träumten. Bei gutem Wetter allemal. Die Turmuhr schlug. Ich hämmerte aufs Panzerglas. Langsam kam ich zu Kräften.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.06.2023.
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