Klaus Mallwitz

Karl- Hans Theodor

Dieser blöde antifamiliäre Unterübermilliardär Karl-Hans Theodor wäre niemals von meiner hochverehrten leibeigenen Mama mit unbeschränkter Haftung (MmubH) akzeptiert worden, wenn ich ihn nicht damals versehentlich und beinahe ahnungslos wie sonst was zu meinem von mir selbst höchstpersönlich erfolgreich adoptierten Stief-Schwieger-Urgroßvater aufpoliert hätte. Und jetzt schwör ich endgültig: In meiner gesamtvollständigen Familie hat so ein dahergelaufener ge- und verstiefelter Schwieger-Urgreis nie mehr irgendwas zu suchen, außer vielleicht mal kurz am Ostersonntag. An diesem alljährlich aufkreuzenden Hasengedenktag verstecke ich schon seit meiner genialen Geburt immer wieder selbstbewusst großzügig für alle Gescheiterten auf dieser Welt fast zwei vollständige Ostereier (alle bis ins kleinste Detail mit einem blauen Kugelschreiber tatkräftig angemalt) in meinem sanft dekorierten Garten, direkt hinter dem Apfelbaumstamm. Ich weiß ja, da guckt der Karl-Hans Theodor sowieso nicht hin. Der ist einfach viel zu faul, um mal kurz um den Baum rumzulaufen. Selber schuld! So kann ich die ganze Eiermasse immerhin selber essen. Ich lass mir nur vorher stets die Schale von meiner MmubH, besser gesagt, von ihren sauber farbfetischistisch angehauchten, stets entschärften Fingernagelresten herausfiltern. So kann ich wenigstens am Ostersonntag angstfrei eine Zwischendurch-Mahlzeit einnehmen. Da freuen sich alle möglichen Osterhasen, sogar die, die noch krank in der Grube liegen und auf ihren angstfreien Arzt warten. Und dann freue ich mich mit ihnen zusammen, und zwar so lange, bis das Weihnachtsfest erscheint. Ich bin ja so gespannt, was ich da dann von mir höchstpersönlich geschenkt bekomme. Und erst vom Osterhasen! Wenn der erst mal so richtig gesund gemacht ist und aus der Grube hüpfen kann, dann galoppiert der vielleicht im Sausewind zu mir hin und legt mir am richtigen Heilig Abend ein ungebrauchtes Ei vor die Tür. Das wäre irre super! Und hoffentlich hat dann auch zu guter Letzt der Karl-Hans Theodor wenigstens einmal in seinem Lotterleben so n´ paar, na sagen wir, wenigstens n´ halbes Dutzend von seinen überprall gefüllten Spendierhosen an. Da müssen ja keine Eier drin sein, aber vielleicht die eine oder andere Armbanduhr, zwei kleine Diamanten, ein artgerechter Kugelschreiber oder auch gerne ein alle faulen Eier verachtendes Jägerschnitzel oder irgendwas anderes, womit man wenigstens was anfangen kann. Was Vernünftiges! Der Karl-Hans Theodor soll mal Kante zeigen! Sonst setzt es was! Der kriegt nie wieder ´ne Chance, ein Ei zu finden! Auch nicht zu Pfingsten! Nie wieder! Nie wieder! Wer bin ich denn?

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