Richard von Lenzano

Irrweg

Irrweg



 

Es ist der dritte Advent. Wir sind zu Hause und ich bin depressiv unterwegs. Ich wollte nicht mehr. Es war mir auch alles zu viel, habe Andeutungen gemacht und die Familie hat reagiert, indem sie den Notarzt geholt hat.

 

Einweisung in die Psychiatrie und dort Unterbringung in der geschlossenen Abteilung, auf freiwilliger Basis. Kam dort nicht zurecht, konnte vor allen Dingen nicht schlafen. Ich tat etwas, was man nicht tun sollte, und, bekam während der Tat Angst und - brach den Versuch ab. Ging zu den Schwestern, zeigte das „Objekt“ und gab es ab.

 

Zur Person:

 

Ich bin Alfred Herrmann, 78 Jahre alt und seit 1965 mit Jutta verheiratet. Wie haben zwei Söhne (Dieter & Manfred), die verheiratet sind und eine Enkeltochter.

 

1961 ging ich zur Marine und wurde dort Ausbilder, danach ging ich zur Landespolizei nach Schleswig-Holstein, wo ich 2004 altersgerecht pensioniert wurde. Ich lebe in geordneten Verhältnissen. Meine Kinder haben großartige Berufe, leider haben wir nur 1 Enkeltochter.

 

 

Ich fand mich also in der Psychiatrie wieder und bin dort freiwillig in die geschlossene Abteilung gegangen, da ich suizidgefährdet war.  Hatte ein Dreibettzimmer, war aber zunächst allein dort.

 

Auf dem Flur der Abteilung kann man früher oder später jeden Patienten treffen und mit ihm reden. So er konnte.   Fast alle Krankheiten sind vorhanden, die man in der Psychologie so kennt. Viele Patienten wissen nicht, wo sie sich tatsächlich aufhalten. Jeder hier, so auch ich, hat seine eigenen Marotten, die er pflegt.

 

Peter

zum Beispiel ist den ganzen Tag unterwegs. Er düst den Flur in beide Richtungen rauf und runter.   Den ganzen lang Tag hört man das Klappern seiner Pantoffeln.

 

Albert

zieht sich immer aus und läuft nackt oder halbnackt durch die Gegend. Pflegekräfte ziehen ihn immer wieder an.

 

Luise

leidet unter Fallsucht. Schießt quer über den Flur und kann sich seltsamerweise immer wieder an den Haltestangen der Flure abfangen.  Dabei stößt sie Töne aus, die keiner deuten kann.

 

 

Richtige Ruhe gibt es hier nicht, ständig hört man Schreien, Rufe, an den Türen schlagen der Patienten. Das Türklopfen kommt von Patienten, die bewusst im Zimmer eingeschlossen wurden.

 

Mein Draht zur Außenwelt ist mein Handy, durfte ich behalten.  Meine Frau hatte angerufen, sah das Icon blinken, habe das Gespräch aber weggedrückt. 

Hatte Angst und konnte nicht abnehmen. Bekam dann später Gewissensbisse und ging ins Stationszimmer und redete mit dem Pfleger, der mich anhörte, und meine Frau anrief. Er sprach mit ihr, schilderte meinen Zustand. Dann habe ich auch noch ein paar Worte mit ihr gewechselt. Es tat mr gut.

 

Es wird weiter an meiner Medikation gebastelt. Es läuft nachts noch nicht rund, komme nicht zum Schlafen. Es ist ein Medikament dabei, welches als Nebenwirkung Kribbeln und Unwohlsein im ganzen Körper verursacht. Es wurde danach abgesetzt.

 

Jeder zweite Patient hier trägt Windeln, weil er unter Inkontinenz leidet. Entsprechend ist der Geruch auf der Station, mitunter belastend.

 

Das Schreiben (Konzept von Hand) ermüdet mich sehr und ich muss immer längere Pause machen. Es kann also keinen Fließtext geben. Auch meine Konzentration, durch Psychopharmaka beeinträchtigt ist schlecht. Ebenso die Augen, wo die Augenlider immer wieder nach unten fallen.

 

Es ist alles so trist hier.  Langeweile, Langeweile, Langeweile…

 

Am schlimmsten sind die Nächte, wenn man nicht einschlafen kann. Man hat Probleme, seine Gedanken zu ordnen und in gelenkte Bahnen zu führen. Es ist so unheimlich schwer.

 

Wenn wir abends (21:30 Uhr) ins Bett gehen, lege ich mich hin und versuche zu schlafen. Meistens gelingt es nicht, dann stehe ich  nach 15 Minuten wieder auf.

 

Mittagessen findet auf dem Zimmer statt, eben wurde es ausgeteilt. Es gibt Spaghetti mit Gemüse aus Erbsen und Karotten.  Schmeckte sehr gut. Zum Nachtisch einen kleinen Joghurt von der Molkerei Bauer. Ja, man achtet hier auf alle Kleinigkeiten, um sich abzulenken.

 

 

Seit zwei Tagen herrscht hier ALARM.

 

Die Station hat Corona. Alle werden getestet, ich auch, bin aber negativ. Kam von der Toilette zurück und musste erkennen, dass mein Mitpatient nicht mehr da war. Er hat Corona und wird isoliert untergebracht.

 

Ich bin selbst vier Mal geimpft, da mein Hausarzt meinte, dass ich mit Blutgruppe 0 und Blutverdünner persönlich relativ sicher sei. Bisher hat alles gut funktioniert und ich wurde verschont.

 

Im Hintergrund arbeiten die Stationsärztin und meine Familie, was werden bzw. wie es weiter gehen soll. Es gibt mehrere Möglichkeiten:

 

Hier bleiben auf einer anderen Station, oder Ameos Preetz oder Blomenburg in Selent. 

 

Gestern Abend hatte ich eine Tablette zum „Runterfahren“ bekommen. Im Bett kam ein Kribbeln in meinem gesamten Körper. Es juckte und stach, es war sehr unangenehm. Konnte nicht einschlafen, wälzte mich im Bett und stehe schließlich auf. Ziehe mich an und wandere im Flur auf und ab.

 

Meine Rückenschmerzen melden sich wieder, also wieder ins Bett. So geht es bis 01:00 Uhr, dann geh ich ins Nirwana bis zum Frühstück. Gott sei Dank!

Hoffentlich funktioniert es nächste Nacht wieder - mit dem Schlafen.

 

Ich bin sonst guten Mutes, lediglich bei Schlaflosigkeit bin ich fix und fertig – einfach geschafft.

 

Meine Schwiegertochter hat Beziehungen nach Selent und es könnte dort mit einer Aufnahme zwischen Weihnachten und Neujahr funktionieren.

 

Familie und Ärztin teilten mir mit, dass es in Selent wahrscheinlich zwischen Weihnachten und Neujahr mit meiner Verlegung funktionieren könnte. SUPER!

 

Ist aber noch so lange hin!!  Wenn ich meine Schlafphase bekomme, schaffe ich es, durchzuhalten, bis dahin.

 

 

Ich habe bei der Ärztin insistiert, mich auf eine offene Station zu verlegen, bin schließlich freiwillig hier. Ich habe auch angemahnt, mich bei der Arbeitstherapie anzumelden. Hier gibt es aber Schwierigkeiten, da hier Chaos, sprich: Corona herrscht.  

 

Zum Abendessen gibt es außer belegte Schnitten Brötchen und Nudelsalat. War etwas deftig, aber lecker, habe Nachschlag genommen.

Mein Sohn Dieter simst mir, dass er morgen Abend meine fehlenden Sachen vorbeibringt.

 

 

Zwischendurch ein Gedankenblitz:

Mein Verhalten der Familie gegenüber war unverantwortlich. Sie hatte so etwas nicht verdient. Ich entschuldige mich bei allen demütig….

Aber, sie lieben mich und ich sie – wir halten zusammen.

Sie sind so großartig.

 

 

Um eine kleine Übersicht der Patienten hier zu geben, einige Sätze:

Es gibt hier Schizophrene, Geisteskranke und geistig Behinderte auf der geschlossenen Station. Manche sind renitent und müssen eingeschlossen werden, sie würden im Leben nicht mehr zurechtkommen.

 

Essen ist für mich zurzeit nur auf dem Zimmer. Ich darf es auch nicht verlassen, aber, es ist nicht abgeschlossen. Alles wegen Corona.

Von Anfang an war hier Maskenzwang, man durfte sie nur im Zimmer abnehmen.

 

Es ist jetzt kurz nach 20:00 Uhr, schlafen lohnt noch nicht, weil die Nachtschwester erst um 21:30 Uhr mit der Nachtmedikation kommt.

Danach gehe ich dann ins Bett und versuche zu schlafen.

 

Ich nehme langsam wieder am Lebe teil, spiele mit den Mitpatienten Karten oder wir würfeln. Habe auch wieder Appetit, der weg war.

Das Essen schmeckt mir wieder und baut mich auf. Kann mein Gekritzel auf dem Manuskript kaum lesen bzw. sehen. Liegt an den Tabletten, die ich nehmen muss. Die Fußball-Weltmeisterschaft ist mir egal, habe kein Interesse. Ebenso mag ich im Moment kein Fernsehen oder lesen.

 

Es ist recht langweilig und ich bemühe mich, um mich immer zu beschäftigen. Nachts, wenn ich nicht schlafen kann, gehe ich im Geiste das Alphabet durch – vorwärts und rückwärts. Das Alphabet funktioniert rückwärts nicht.

Ich sage auch das kleine und große Ein-mal-Eins auf, das gelingt vor- und rückwärts. Oder ich zähle von 1 – 500.

 

Ma kann damit ein wenig Zeit totschlagen, hilft aber auch nicht beim Einschlafen.

 

 

Ich bin um 21:00 Uhr ins Bett gegangen, konnte aber nicht einschlafen. Danach sechs bis siebenmal aufgestanden und auf den Flur (Rennstrecke) gegangen, hat auch nichts geholfen. So ab ein Uhr stehe ich jede halbe Stunde auf und gehe auf die Rennstrecke. Dazwischen im Bett höre ich Musik von Arnd Stein, vom Handy, das unter dem Kopfkissen liegt. So leidlich komme ich über die Runden und bin jetzt kaputt.

 

Eben um 07:30 Uhr kommt eine Schwester zum Wecken. Ich freue mich, heute Abend kommt mein Sohn Dieter. Nach dem Frühstück werde ich heiß duschen, wie jeden Tag. Lang und ergiebig. Baut mich ein wenig auf und ich belohne mich so für die überstandene Nacht.

 

 

Habe eben ein wenig Statistik gemacht und dabei festgestellt, bisher sind 100 Zeilen des Manuskriptes handschriftlich geschrieben sind.

 

Freue mich auf Dieter, er bringt meine Lesebrille mit, das macht mir das Sehen beim Schreiben leichter als mit der normalen Bifokalbrille. Im Handy läuft immer noch Arnd Stein mit seiner Entspannungsmusik. Über Nacht sank der Ladezustand von 100 auf 40%, aber, ich kann es jederzeit aufladen. Habe es eben ans Netz gehängt und es ist in einer Stunde wieder voll.

 

Ich habe meine Hörgeräte drin, so kann ich alles etwas lauter hören und störe so meine Mitbewohner nicht.

 

Im Nachbarzimmer klopft wieder einer wild gegen die Tür - will vermutlich seine Freiheit? Es reagiert aber keiner auf der Station auf das Klopfen und Pochen. Er oder Sie ist genauso krank wie ich, vielleicht leidet er sehr viel mehr?

 

Hier gibt es viele arme Seelen, welche zum Teil auch darben. Immer nur im Zimmer, ab und zu auf den Flur, so stehen viele am Fenster - und schauen voller Sehnsucht hinaus.

Auch sie haben Wünsche und Bedürfnisse.

 

Komme gerade vom Duschen, es war herrlich, wie der heiße Strahl auf den Körper prallte und alle Lebensgeister weckt. Ein fast neuer Mensch. Hatte vorher beim Frühstück Appetit, drei halbe Brötchen (1x Wurst, 1x Käse und 1x Marmelade).

 

Habe im Flur eine Schwester gebeten, einen Termin bei der Ärztin zu vereinbaren. Ich habe diverse Fragen an sie. Inhalt werde ich nach dem Gespräch mitteilen.

 

 

Jetzt will ich doch noch einmal einen Rückblick starten.

Ich hatte bereits Weihnachtsgeschenke für Jutta und mich besorgt. Für beide hatte ich im Internet zwei Designer-Armbanduhren von Lilienthal, Berlin, für 160,00 Euro (je) gekauft. Jutta habe ich noch einen leichten und modernen Rollator gekauft, der wohnungstauglich ist.

 

Eine Schwester und ein Pfleger kommen ins Zimmer:

 

ALARM - Ich habe CORONA!!!

 

Mein Mitbewohner wird ausquartiert und, mein bereits an Corona erkrankter Mitpatient, kommt dafür zurück.

Das heißt jetzt, erst einmal 5 Tage außer Gefecht, in Isolation. Erträglich ist es, weil mein Mitpatient Klaus wieder da ist. Es wird ein Toilettenstuhl ins Zimmer gestellt und jeder bekommt eine Urinflasche (Ente) ans Bett geklemmt. Ein Glück, unser Zimmer wird nicht verschlossen, aber wir dürfen es nicht verlassen. Das ist ein schwacher Trost für Klaus und mich.

 

Habe die Familie über Handy vom neuen Sachstand informiert.  Sohn Thomas simste, dass er die Sache am Nachmittag hier abgeben will.

 

Ein neuer Nackenschlag für mich, der gerade mit offenem Vollzug rechnen durfte.

 

 

Kommen wir zurück zum vorletzte Absatz.

 

Für Anne habe ich dann bei einem Juwelier eine Goldkette mit Zuchtperle und 2 Brillanten für 1.700, --€ gekauft. Die Geschenke habe ich ihr übergeben, bevor ich in die Klinik kam.

Für mich selbst habe ich einen Werkzeugkoffer mit Zubehör von Makita gekauft, kann ich beim Basteln und Reparationen am Haus benutzen. Von der Familie weiß das noch keiner, der Koffer ist in der Datscha abgestellt.

 

Habe der Familie gesagt, dass alle unser Auto benutzen können, solange ich in der Klinik bin.

 

War eben das erste Mal auf dem Toilettenstuhl im Zimmer.

Ist eng und ungemütlich, macht keinen Spaß.

 

Jetzt muss ich sehen, wie ich hier zu Potte komme, meine Rennstrecke ist blockiert und das erst mal für ganze fünf Tage.

 

Klaus liegt im Bett und sinniert, während ich schreibe. Mit Klaus kann ich Skat spielen und mich prima unterhalten. Aber das ist immer nur kurzfristig, er ist nicht voll belastbar, weil er eben auch krank ist.

 

Wieder Mittag. Es gibt Reis mit Hühnchen und Erbsen und Möhren. Während Corona im einfache Plastikgeschirr serviert, dazu Holzlöffel. Habe aufgegessen, weiß nicht warum, es hat eben geschmeckt.

 

Klaus schläft schon wieder, also zurzeit keine Spiele. Es ist jetzt 12:00 Uhr und das Essen ist schon vorüber. Ich muss aufpassen, dass es nicht langweilig wird.

Hab scho einige Bilder mit Farbstiften gemalt und ein paar kleine Gedichte geschrieben. Ich will nicht vor Lageweile umkommen, muss mich geistig beschäftigen.

 

Klaus stört meine Musik, obwohl ich sie sehr leise anhabe. Bin froh, wen Dieter u.a. die Kopfhörer mitbringt. Dann bin ich unabhängig, Tag und Nacht, kann Musik hören, wann und wie ich will.

Es ist wichtig, dass ich meine Armbanduhr bekomme, immer aufs Handy zu drücken ist einfach doof.

Früher, auf meinen Wanderungen konnte ich auf die Uhr im Flur sehen, das ist jetzt aber erst mal für 5 Tage vorbei.

 

In 5 Tage werde wir erstmals wieder auf Corona getestet, nicht vorher.

 

Panik, suche das Steuergerät für meine Ohrhörer. Es war runtergefallen und lag unter dem Bett.  Es war unbemerkt heruntergefallen.

 

Es ist jetzt 16:30 Uhr und wir habe eine Runde Bauern- und Offiziersskat gespielt. Gewinnen wechselseitig, schreiben aber auf, es geht nur um die Ehre.

Klaus liegt wieder und ich schreibe.

 

Habe eben nach Dekaden mal wieder in die „Ente“ gepullert, ein komisches Gefühl, sich in eine Röhre zu erleichtern.

Draußen liegt noch bzw. wieder Schnee, es hatte über Nacht geschneit.

 

Visite auf dem Zimmer. Ärztin und Vertreter in Sicherheitskleidung hier. Sie teilen mir mit, dass sie mit Selent in Verbindung stehen würden, es könnte wahrscheinlich zwischen Weihnachten und Silvester funktionieren.

Man will auf meinen Vorschlag hin meine Medikation überprüfen, ob man nicht dieselben Tabletten wie in Haus 17/2 einsetzen könnte.

Meine Umlegung in den offenen Vollzug behält sie im Auge, verzögert sich aber, wegen der Corona-Lage.

 

Habe vor zwei Stunden gesüßte Buttermilch getrunken. Erfolg war, die ganze Bude hat gemüffelt. Fenster ist auf, aber es wird hier drin schnell kalt.

 

 

Heute ist Freitag, der 16. Dezember.

Es ist 15:00 Uhr und Kaffeezeit. Dazu wird 1 Stück Rosienstollen und 5 Stücke Spekulatius gereicht. Schmeckt gut. Warte jetzt dringend auf Dieter, wegen der Kopfhörer. Habe auf dem Handy Radio DE eingerichtet, wo ich alle Sender hören kann. Das wird mich vermutlich etwas mehr ablenken.

 

Ich habe einen konstanten Husten, habe beim Arzt ACC 600 beantragt, bekomme ich. Er will dann auch sicherheitshalber meine Lunge abhören.

 

Klaus ist gut drauf in Ostdeutscher Geschichte, er erzählt und erzählt und ich – habe wenig Ahnung.

 

Eben war der stellvertretende Stationsarzt hier und hat meine Lunge abgehört. Einschließlich Blutdruck, Puls und Sauerstoff ist alles normal.

 

Freue mich nachher mit dem Kopfhörer endlich Nachrichten zu bekommen, weiß nicht, was gerade in der Welt los ist.  Mein Interesse für Nachrichten ist wieder da.

 

Eben hat Dieter gesimst, er habe die Sachen auf der Station abgegeben.  Habe geklingelt und vom Pfleger als erstes das Ladekabel für den Kopfhörer erbeten.

 

Wieder leichte Panik, ich bin nicht paniksicher. Habe ein verkehrtes Ladekabel für den Kopfhörer mitbekommen. Habe Dieter angerufen du er wollte (leicht mürrisch) ein anderes noch heute vorbeibringen.

Daraufhin habe ich einen Pfleger nach einem Ladekabel gefragt und „Simsalabim“ eines bekommen. Habe Dieter über Jutta mitteilen lassen, dass die Sache erledigt sei.

Der Kopfhörer liegt am Ladegerät, wird mir dann heute Nacht gute Dienste leisten.

 

Habe die Lesebrille jetzt beim Schreiben auf. Es geht alles leichter.

 

Um 18:00 Uhr haben wir Abendbrot gehabt und es wird jetzt richtig langweilig und öde. Wir haben 4 Runden Skat gespielt, Klaus liegt wieder im Bett.

 

Die Medikation abends gibt es immer mit dem Abendbrot zusammen, sind unter Kontrolle einzunehmen.

Es wird hier alles kontrolliert und protokolliert. Habe mein Geld auf der Station hinterlegt, die zahlen es auf der Kasse für mich ein (sobald es mehr als 25,00 € sind).

Wollte dem Pfleger 50,00 € für die Weihnachtskasse spenden, was er aber nicht angenommen hat.

 

 

Heute haben wir Samstag

Habe so gut wie nicht geschlafen. Bin lediglich ab du zu mal weggesackt. Viel Musik von Alain Morisod & Sweet People gehört.

 

Im Bademantel saß ich dann auf dem Bett und habe das Buch: „Oriana Fallaci – ein Frauenleben“ von Christina de Stefano angefangen. Es fing träge an und ich mochte es nicht, aber nun ist es ganz amüsant und interessant zu lesen.

Es ist ein Frauenbach, aber in Anbetracht dessen, dass ich nichts anderes hatte, ist es gut. Lieber den Spatz in der Hand als….    Bin bereits auf Seite 65.

 

Kognitiv bin ich besser drauf, schreiben, lesen und denken funktioniert wieder gut. War alles wegen der „Fehlmedikation“ in Haus 17, wo ich tagelang halluzinierte, ziemlich weg.

Kann auch wieder arbeiten und Dinge im Sinn behalten.

 

Gestern habe ich einem Pfleger unaufgefordert eine lange Leine von meinem Anorak übergeben. Man hatte sie übersehen und - sie ist mir nicht abgenommen worden. Ich wollte jetzt sichersein und allen Anfängen wehren!

Ein Fehler dieser Art hat mir gereicht.  Sitze nun am Bett und warte auf das Frühstück.

 

Dieter bringt heute weiteren Nachschub für mich, unter anderem meinen Laptop, dann kann ich wieder mit dem PC arbeiten.

 

Das Mittagessen ist vorbei. Es gibt klassischen Eintopf mit Wursteinlage. Serviert in Plastik-Schüsselchen und kleine Plastiklöffel, wo fast nichts drauf geht. Normalerweise ein „No go“!

 

Wir intervenieren beim Personal und bekommen ab sofort jeder seinen eigene Löffel – dieser muss für die gesamte Coronazeit aber im Zimmer bleiben.

 

Eben piepste das Handy. Thomas schreibt: Wir haben geliefert. Bin gespannt wann ich die Sachen vom Personal ausgehändigt bekomme. Inzwischen höre ich auf Kopfhörer Vangelis.

 

 

 

Sonntag 19.12.2o22

 

Ich hatte heute das Bedürfnis, meiner Familie etwas zu schreiben. Habe schon ein schlechtes Gewissen wegen meines Verhaltens.  Ich muss es einfach loswerde. Am besten jetzt.

 

Habe folgenden Brief geschrieben und an meine Liebe gemailt:

 

 

 

 

Liebe Jutta                                     

 

 

Entschuldige bitte, dass ich zu dieser Art der Kommunikation greife, aber ich bin eine Erklärung schuldig, sie steht meiner Familie zu.

 

Zunächst bereue ich, dass ich mich so verhalten habe.

 

Es gibt zwar keine Entschuldigung dafür, aber es gibt eine Vorgeschichte.

 

Am 01.12. kam ich aus der Klinik.   Ich war stabil und guten Mutes.

 

Konnte aber die folgenden Nächte nicht schlafen und kam nicht zur Ruhe.  Ich stand auf oder legte mich im Wohnzimmer auf die Couch, um zur Ruhe zu kommen.

 

Mein Appetit ließ nach und ich mochte nichts tun.  Mit aller Gewalt kämpfte ich dagegen an, siehe Vogelhäuschen oder den Plan, den Keller zu streichen.

 

Es half nichts meine Gedanken wurden immer schlechter.

 

Deshalb kam es zu dem Zusammenbruch und folgendem Verhalten.

 

Ich war auf dem O-Punkt und wollte auch keinem mehr zur Last fallen. Und heimlich davonschleichen mochte ich mich auch nicht.

 

Inzwischen habe ich eingesehen, ganz ehrlich, dass mein Verhalten absolut falsch und unmöglich war.  Ich habe der Familie geschadet, wofür ich mich hiermit demütig entschuldige.

 

Und, Dieter, ich verstehe Dein Verhalten und Deine Reaktion mir gegenüber.

Ich bin stolz, einen solche Sohn zu haben.

 

Ich bin stolz und begeistert, eine solch großartige Familie, um mich zu haben.

 

In Gottes Namen

 

Bitte vergebt mir armem Sünder.

Ich brauche Euch mehr als je zuvor

 

Euer Vater & Opa

Alfred

 

 

Ich hoffe, dass sie das akzeptieren und mir vergebe können.

 

 

Ansonsten ist der heutige Tag, der 4. Advent wieder recht langweilig.

Hatte letzte Nacht so ab drei Uhr geschlafen. Bin aber körperlich kaputt. Es schlaucht schön, wenn man Tag und Nacht nur auf dem Zimmer sein darf. Und das dann erst einmal für fünf Tage.

 

Habe mich heute informiert, wie es mit der Corona-Sache weitergeht. Bin heute den 4. Tag in Quarantäne. Morgen am 20.12. wird wieder ein Abstrich gemacht. Ist dieser negativ geht die Probe weiter ins Labor.  Können dann sofort das Zimmer verlassen. Das muss dann desinfiziert werde. Es kann sein, dass wir dann erst am Dienstag rauskommen.

 

Was passiert, wenn ich weiterhin positiv bin, will ich noch gar nicht wissen.

 

Es ist jetzt, wo ich gerade schreibe, 01:12 Uhr. Kam bisher nicht zur Ruhe und konnte nicht schlafen. Ist schon grausam. Hängt aber mit der Medikation zusammen.

 

Um mich weiter abzulenken habe ich Kopfhörer auf und höre Musik vom PC, die Kollegen schnarchen fest.

 

 Bis auf 2 Mann hat die ganze Station Corona, außerdem sind 7 Personen vom Personal infiziert.

 

Wieder ist eine qualvolle Nacht vorbei. Gegen fünf Uhr etwas eingeschlafen. Pfleger messen Temperatur im Ohr. Bin mit 36 Grad dabei. Gute Voraussetzungen für den Schnelltet nachher.

 

Im 09:00 Uhr wird der entscheidende PRC-Test gemacht.  Es ist jetzt 10:54 Uhr und ich habe das Ergebnis noch nicht.  Werde unruhig. Es ist so nervenaufreibend.

 

Habe wieder einen Knacks bekommen: Weiterhin positiv.

Das heißt zwei Tage bis zum nächsten Test! Habe Familie über SMS informiert.

 

Der Arzt war hier, Medikation wird umgestellt, Bekomme jetzt reine Schlafmittel, angeblich.

 

Es ist die härteste Zeit und Belastung meines Lebens hier.

 

Abendbrot ist gewesen und jetzt ist es noch einmal eine schlimme Zeit, bis die Nachtwache mit den Tabletten kommt (21:30 Uhr).  Dann versuche ich zu schlafen, vorher ist es sinnlos.  Meine zwei Mitpatienten schlafen schon, teilweise recht unruhig.

Bei der Abendmessung war meine Temperatur bei 36,6 Grad.

 

Mein Sohn Manfred hat mir heute anderen Bluetooth-Kopfhörer mit Kabel gebracht, sowie etwas zu lesen und ein Rätselheft. Habe mich bei ihm per SMS bedankt.

 

Es ist jetzt 19:08 Uhr und ich werde noch ein wenig rätseln und danach lesen. Wenn es geht und ich dazu in der Lage bin.

 

 

Mittwoch, 21.12.2022

 

Die Nacht ist um und die Tablette hat nicht viel gebracht. Habe die Nacht überstanden, war aber nicht schön.   Keine längeren Schlafphasen gehabt nur immer mal kurzzeitig weggesackt.  Werde mit dem Arzt reden müssen. 

Bin diesbezüglich noch nicht richtig eigestellt.

 

Klaus hatte gestern den Test mit negativ bestanden und kommt wahrscheinlich heute aus dem Zimmer raus.   Dann ist es auch mit Kartenspielen vorbei. Der adere Mitpatient kann das nicht. Schade.

Meine Temperatur heute war 36,6 Grad.

Werde jetzt auf dem Bett Musik hören (09:14Uhr).

 

Mittagessen, heute - Milchreis mit Pflaumen (gekocht), etwas zu sauer, hat mir nicht geschmeckt, lasse den Rest zurück gehen.

Klaus ist immer noch im Zimmer, vielleicht muss er doch noch bleiben?

 

Kann nicht einschlafen. Sitze am Laptop, höre Musik und lese.  Es ist jetzt 00:26 Uhr.

 

 

Donnerstag, 22.12.2022

 

Schrecklich, es ist 05:00 Uhr und ich bin schon wieder hoch. Ca. 2 Stunden geschlafen.

 

Heute erneuter Test:  weiterhin noch positiv

 

Wieder ein Tiefschlag, muss mich ernsthaft weiter aufbauen, weil die Nächte noch nicht so sind, wie sie sein sollten.

 

Also, nächster Test ist Heiligabend!

 

Bedingt durch Tablette bin ich ruhiger geworden, sagen Mitpatienten ebenfalls. Muss Geduld lernen und üben.

Versuch es sportlich zu sehen.

 

Wegen meiner nächtlichen Unruhen (Schlaflosigkeit) soll die Dosis Zopiklon erhöht werden.

 

 

Freitag, 23.12.2022

 

Ein Tag vor Heiligabend.  Der Arzt war hier und will weiterhin meine Medikation umstellen. Ist noch nicht gut.  Schlafe zu wenig.  Er gab an, dass jetzt jeden Tag Schnelltest gemacht werden. Wenn negativ folgt noch PCR-Test. Ohrtemperatur war bei mir 37 Grad.   Habe im Moment wieder mit verstärktem Auswurf zu tun, wegen meiner Bronchitis. Bekomme dagegen ACC 600.

 

Heute kein Test.

 

Habe Kindern mitgeteilt, dass ich ein Kabel für den PC benötige sowie Batterien für die Maus.  Dieter hat alles schnell gebracht.  Habe mich lieb per SMS bedankt.

 

 

 

Samstag, 24.12.2022     Heiligabend

 

Gestern wurde der Schnelltest abgesagt. Er soll heute stattfinden.   Es war eine fürchterliche, langweilige und sehr lange Nacht. Muss mit dem Arzt reden.   

Heute Abend soll es Hot Dogs geben.

 

Habe eine Schwester nach einem Arzt gefragt. Antwort: Ist keiner   da - es ist schließlich Samstag!!

 

Kann ich mir nicht vorstellen, was mache ich nun???

 

Test heute noch leicht verfärbt. Morgen soll der nächste kommen, also weiterhin positiv.

 

Zu Mittag gab es heute Grünkohl mit Wurst. Alles in einem Plastikschälchen untergebracht.  Ging so, habe nicht alles gegessen.

 

Habe der Familie per SMS-Weihnachtsgrüße gesendet und ihnen mitgeteilt, dass ich sie alle liebe!!!

 

 

 

Sonntag, 25.12.2022   1. Weihnachtsfeiertag

 

Gott sei Dank.

 

Gleich gibt es Mittag, es ist jetzt 11:25 Uhr und ich habe etwas Hunger. Bin gespannt was es zum Essen gibt, heute.

Es gab heute Spätzle mit Rotkohl und Schweinebraten, leider ohne Soße. Habe fast alles gegessen.

Dann wurde auch wieder ein Abstrich gemacht – warte auf das Ergebnis.

 

 

WOW – der Test hat nichts angezeigt.  Wenn nun auch morgen nichts ist, kann ich raus aus der Isolation.

 

Freue mich bannig auf Morgen, hoffentlich bleibt es bei einem zweiten Test auch auf negativ.  Werde dann erst mal eine halbe Stunde ausgiebig duschen.  Die Hygiene in Isolation leidet doch sehr.

 

Fast die gesamte Station war durchseucht, Covid hat zugeschlagen, bei den Patienten wie beim Personals.

 

Eben gab es Weihnachtskaffee.  Kaffee, 1 Stückchen Torte, einen halben Berliner und ein Schokoladenei. Von der Klinik gab es einen kleinen Plastikbeutel mit Süßigkeiten.

 

Heute Abend gibt es Kartoffelsalat mit Würstchen und einem Ei.  Alles wieder in Plastikgeschirr. Dazu, wer wollte, noch belegte Brötchen.

Habe heute wenig Karten gespielt. Klaus ist müde und schläft den ganzen Tag. Der andere Patient kann kein Skat.  Ab und zu mal Mau Mau.

 

Habe heute viel gelesen, Dieter hat mir beim letzten Mal 2 neue Bücher gebracht. Krimis.   Wenigstens interessant.

 

 

 

 

Montag, der 26.12.2022,  2. Weihnachtsfeiertag

 

Habe schlecht geschlafen, erst ab ca. 4 Uhr. Heute ist der Tag der Entscheidung:  Wenn negativer TEST - Quarantäne zu Ende, oder weiter.

 

Abstrich ist erfolgt.    Bin negativ.  Die ganze Stube (2) ist negativ und kommt heute raus.

 

ISOLATIONSENDE!!

 

Das heißt, nachher das Zimmer kurz verlassen, es wird desinfiziert. Danach können wir wieder rein.  Aber alle müssen vorher duschen, das ist geil…   hätte ich sowieso.

 

Habe der Familie nur ein Wort geschrieben:  negativ

 

 

 

Es hat sich etwas getan.  Mussten duschen und neue Klamotten anziehen. Danach kamen wir drei in ein anderes Zimmer.  Es ist ein großer Schritt aufwärts, auch wieder, um auf die Rennbahn zu kommen, die ich so sehr vermisst habe.

 

Es tut auch gut, wieder auf eine anständige Toilette gehen zu können.

 

ICH BIN HAPPY     -   PCR-Test ist NEGATIV  !!!!

 

Ich danke dem lieben Gott dafür, dass es doch so schnell ging. Habe meine Freiheit und Bewegungsfreiheit wiedererlangt.  War bereits mehrfach auf der Rennstrecke.   Habe mit Jutta und Manfred ausgiebig telefoniert, alle freuen sich mit mir.

 

Habe heute Nachmittag ein längeres Gespräch mit meinem Arzt gehabt.   Er ruft morgen Selent an und fragt den derzeitigen Sachstand ab.  Vor Weihnachten hatten sie mich wegen Covid abgelehnt, was logisch war.

 

Angeblich war ein Platz zwischen Weihnachten und Silvester möglich.

 

Wenn nichts Konkretes dabei rauskommt, soll der Arzt eine offene Station hier für mich suchen, dann bleibe ich hier.  Es sei denn in Preetz tut sich kurzfristig noch was.

 

 

 

 

Dienstag, der 27.12.2022

 

Ich hatte Erfolg. Ab 23:00 Uhr habe ich bis 07:00 Uhr durchgeschlafen. Haben wohl die richtige Medikation gefunden.

Der Arzt war hier du teilte mit, dass er nachher mit Selent telefonieren würde.

 

Ich war draußen im Freien!!

 

War mit einer Betreuerin am hiesige Kiosk und habe eingekauft.  1 Cola, 1 Zahnpasta und einmal Wick-Blau-Bonbons (wegen dem Krankenhausgeschmacks auf der Zunge).

 

Wenn ich will, darf ich im Moment einmal am Tag 10 Minuten allein raus. Danach kann verlängert werden.

 

Trinke jetzt genüsslich 1 Tasse Sinalco-Cola.

 

 

 

Donnerstag, der 29.12.2022

 

 

Ein ereignisreicher Tag. Man Arzt hat darum gekämpft, damit man mich endlich verlegen konnte.  Es hat funktioniert. Kann meine Sachen zusammenpacken und es geht ab in das Haus 17 auf Station 17/7 – wo ich bereits bis zum 01.12.2022 war. Bin auf Zimmer 123 gelandet und habe einen netten Nachbarn bekommen.

 

Es waren tatsächlich noch zwei Personen hier, die bereits bei meiner ersten Entlassung anwesend waren. Habe mich schnell eingefunden.  Bin auf die erste Nacht hier gespannt. Konnte zunächst nicht einschlafen und bin so gegen 01.00 Uhr zur Nachtschwester gegangen und habe eine Schlaftablette bekommen.

 

 

Freitag, der 30.12.2022

 

Habe die Nacht von 01:00 bis 05:15 Uhr geschlafen.  Danach aufgestanden und heiß geduscht. Bin ein neuer Mensch!  Ging vom ersten Stock nach unten ins Freie und habe lange tief und anhaltend durchgeatmet – die Freiheit ist unwahrscheinlich schön und herrlich zu genießen.   Ich will sie für immer so behalten!

Ich danke allen, die mir geholfen haben, meine kritische Phase zu überstehen.

 

 Mein Sohn Manfred war hier, haben uns ganz lieb begrüßt, ich habe geweint. Er brachte mir Sachen, die ich noch für einen längeren Klinikaufenthalt benötige.

Habe alles verstaut und warte jetzt, dass ich in den laufenden Klinikalltag eingegliedert werde (wie Unterricht).

 

Habe einen kleinen Spaziergang gemacht.  Ging in Richtung ERGO dann rechts ab zum Wasser. An der Promenade entlang bis zur Klinikauffahrt.  War 30 Minute unterwegs und die frische Luft war angenehm.

 

Es ist hier jetzt auch Wochenende und es herrscht ein wenig Langeweile.  Werde morgen in die Stadt laufen und mir eine einfache Armbanduhr holen, Manfred hatte leider keine dabei und extra herfahren sollte er auch nicht noch mal.

 

Habe mit heute bei Amazon neue BT-Kopfhörer bestellt, sowie einen MP3-Player und Ohrstöpselhörer. Macht es einfacher im Bett Musik zu hären.

 

 

 

 

Samstag, der 31.12.2022   Silvester

 

 

Bin sehr glücklich. Habe zum ersten Mal seit Wochen wieder eine Nacht voll durchgeschlafen.  Medikation scheint zu greifen.  Habe jetzt keine Ängste mehr vor den dunklen Nächten.

 

Um 07:00 Uhr stand ich auf und schreibe jetzt ein paar Zeilen.    Will nach dem Frühstück in die Stadt laufen, um einige Kleinigkeiten zu kaufen.

 

 

War in der Stadt bei Stolz und Rossmann, habe einige Kleinigkeiten gekauft. Bin in 25 Minuten zurückgelaufen. War damit zufrieden.

 

Habe eben geduscht, um den Dreck des Jahres 2022 abzuwerfen. Tat gut und war schön. Fühle mich sauber und habe klare Gedanken.

 

Freue mich, morgen kommen Jutta und Manfred und bringen Nachschub, dann werde ich beide mal wieder in die Arme nehmen und ihnen persönlich ein Neues Gutes Jahr wüschen.

 

Zum Abendbrot gab es heute Nudelsalat und Frikadellen. Später am Abend noch Berliner.

Habe mich bei den Angehörigen für das Jahr bedankt und ein gutes neues gewünscht.  Bin um kurz vor zwölf zur Promenade gegangen und habe das Feuerwerk über dem Hafen prima sehen können.  Die Heiligenhafener haben sich angestrengt. War gut.

 

 

 

Sonntag, den 01.01.2023     Neujahr

 

 

Habe gut geschlafen. Heute kamen Jutta und Dieter, um mich zu besuchen. Haben einen Smalltalk gemacht und danach fuhren sie wieder Richtung Heimat.   Habe mich sehr gefreut!

Bin jetzt auf dem Zimmer, es ist 16:15 Uhr und ich versuche noch ein wenig zu lesen.  Am Nachmittag hatte ich noch Skispringen im TV gesehen.

 

 

 

 

Montag, der 02.02.2023

 

Werde die Aufzeichnungen zunächst beenden. Wenn sich während der weiteren Therapie was Neues ergibt, werde ich selbstverständlich berichten.

 

 

Nota bene:

 

Ende Januar 2023 war meine Klinikbehandlung abgeschlossen und ich wurde entlassen.

Natürlich habe ich meinen Medikationsplan mitbekommen, den ich peinlichst beachte.

 

Seitdem habe ich mich wieder voll in meiner Familie integriert und ich bin stolz auf mich, dass ich das alles einigermaßen überwinden konnte und dass meine Familie so absolut zu mir gehalten hat – ich liebe sie.

 

Auf diesem Wege auch noch einmal ein Dankeschön an die Familie und alle Pfleger, Ärzte pp., die mich ertragen, betreut und behandelt haben.

 

 

 

RvL

07-2023

 

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