Günter Weschke

Karate



Familien mit ein -oder mehr Kinder- wissen, ja es ist manchmal schwer, die Rasselbande ruhig zu stellen.
Familie Fleubert hat nur einen Sohn, ja, aber auch eine Tochter.
Der Sohn - Rico- (ein Andenken vom ersten Italien-Urlaub) heißt richtig Enrico, er ist jetzt gerade mal sieben Jahre alt.
Seine Schwester Paula, ist sechs Jahre alt, beide gehen in die -Ottilie von Ott-Schule.
Ihre Eltern sind Klaus, ein stämmiger Betonmischer, sowie seine Frau Sabrina, eine robuste Köchin, die im Kindergarten -Hutzi Putzi- arbeitet.

So weit, so gut.

Enrico und Paula sind zurückhaltende Kinder, etwas scheu, wohl daher, weil Vater Klaus beim Schelten etwas lauter ist, als es andere Väter sind.

Paula wird von einigen Kindern ihrer Klasse -gemobt-, wohl daher, weil sie die dickste in ihrer Klasse ist.
Na ja, Mutter Sabrina kocht auch zu gut.

Hilfe von ihrem Bruder Enrico bekommt Paula nicht, er ist ein kleiner Feigling.

Da Paula immer öfter verweint nach hause kommt, beschießt Vater Klaus, sie muss Lernen, sich selbst zu Verteidigen.

Also wird Paula zum Karate Kurs angemeldet.

Und siehe da, bereits nach sechs Monaten, bekommt sie ihren ersten “Gürtel”.
Vater Klaus bekommte den ersten -Blauen Brief- von der Schulleitung.
Er wird zum Gespräch in die Schule eingeladen.

Im Klassenraum 1b, sitzen bereits viele Eltern, Vater Klaus setzt sich dazu.
Die Lehrerin von Paula, Fräulein Rübel, ergreift das Wort.

“Herr Fleubert, sie sehen hier alle jene Eltern, deren Kinder ihre Tochter Paula, in den letzten sechs Monaten, verprügelt, Finger gebrochen, Arme ausgekugelt hat, sogar einigen Mädchen die Haare ausgerissen hat.
So kann das nicht weitergehen!”
“Waaas, das soll meine kleine, brave Tochter getan haben?
Das ist unmöglich!”
Ein bedrohliches Gemurmel unter den anwesenden Eltern wird hörbar.

Sechs Monate später:

Vater Klaus erhält den sechsten -Blauen Brief- der Schule.

Als er den Klassenraum 1b betritt, sitzen diesmal aber keine Eltern dort, sondern der Herr Direktor, er humpelt stark, drei verletzte Lehrer, vier verletzte Lehrerinnen, sowie der Hausmeister der Schule, er trägt einen Arm in der Schlinge.

Der Herr Direktor ergreift das Wort:

“Herr Fleubert, oh, wie ich sehe, sind sie auch verletzt, wer hat ihnen denn das Veilchen verpasst?”

Äh, ich bin im Dunkeln gegen den Türstock gelaufen, ähm, ja!”

“Na ja, es ist wie es ist!
Aber so kann es nicht mehr  weitergehen, ihre Tochter greift unsere Lehrkörper an, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlt.
Unserem Hausmeister hat sie mit einen einzigen Griff, zu Boden gebracht, dabei hat er sich den Arm gebrochen.
Fräulein Rübel,  sowie zwei andere Lehrerinnen, hat sie sogar in den Klassenschrank gesperrt.
Zwei Lehrer lauerte sie im Treppengang auf, die Lehrer getrauten sich nicht, über die Treppe die Schule zu verlassen, beim Abseilen aus dem ersten Stock, rutschten sie ab und brachen sich beim Sturz beide Beine.
Und auch mir hat ihre Tochter arg mitgespielt, als ich morgens mit dem Auto auf unseren Parkplatz fuhr, konnte ich die Türen nicht öffnen, denn sie stellte rechts und links Mülltonnen davor!
Ich kann ihnen nur sagen, das ist Mädchen Terror gegen das Lehrpersonal.
Ich werde ab morgen bitten, den Bundesgrenzschutz als Sonderbegleitung für Führungskräfte an dieser Schule abzustellen!”

“Also ich kann mich nur, für das Verhalten meiner Tochter, bei ihnen allen entschuldigen.
Ich werde ein ernstes Wort mit ihr Reden!”
Wieder zu Hause:

Sohn Enrico sagt zu Vater Klaus:
“Ich werde mich ab morgen zu einen Karate Kurs anmelden!”
“Das ist eine gute Idee, sagt Paula!”

Der Vater ist entsetzt, er sagt: “Tu das bitte nicht!”

Mit einen Schulterwurf legte Paula ihn zu Boden.

Wochen später.

Die Eltern sind noch immer auf der Flucht.






















 



 

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In meinen Gedichten, schreibe ich mir meine eigene Realität, meine Träume auch wenn sie oft surreal, meistens abstakt wirken. Schreiben bedingt auch meine Sprache, meine Denkmechanismen mein Gefühl für das Jetzt der Zeit.

Ich vernehme mich selbst, ich höre tief in mich rein, bin bei mir, hier und jetzt. Die Sprache ist dabei meine Helfershelferin und Komplizin, wenn es darum geht, mir die Wirklichkeit vom Leib zu halten. Wenn ich mein erzähltes Ich beschreibe, beeinflusse, beschneide, möchte ich begreifen, wissen, welche Ursachen Einflüsse bestimmte Dinge und Menschen auf mein Inneres auf meine Handlung nehmen, wie sie sich integrieren bzw. verworfen werden um mich dennoch im Gleichgewicht halten können.

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