Brigitte Waldner

Zum Laufen und zum Turnen auf den Bäumen


bietet das neue Gehege, das ich alleine gebaut habe,
den Katzen viel Platz auf 24 Quadratmetern.
Fünf Wochen lang war ich damit beschäftigt.
Leider musste ich die Bäume zustutzen,
aber sie sind ja ziemlich kaputt gemacht worden
seit Jahrzehnten vom Nachbarn.
+
Das Geflecht schützt die kleineren Katzen vor den Habichten,
die wieder mehrmals täglich über Gärten und Wiesen kreisen
und dabei Pii…Pii…Pii-Warnrufe ausstoßen,
wo sie auf ein Opfer warten,
welches sie dann wegtragen, was kein Mensch glaubt.
Früher haben die Katzen die kleinen Vögel gefangen.
Seitdem sie im Nationalpark Greifvögel angesiedelt haben,
fangen die kleinen Greife die kleinen Vögel,
vor allem die Amseln, und die großen Greife fangen Katzen und
Kaninchen, was keiner glaubt, wenn er es nicht sieht.
+
Ich kann wieder meiner Haus- und Gartenarbeit nachgehen,
oder zum Einkauf fahren, ohne ständig befürchten zu müssen,
dass eines auf die Straße läuft und totgefahren wird.
Im Haus wird es dann auch leichter werden,
so hoffe ich zumindest, wo die Gardinen zum Klettern
herhalten mussten, dass sie völig zerfranst sind.
Es hat keinen Sinn, neue zu kaufen,
weil sie diese sofort wieder kaputt machen.
+
Als ich die jungen Katzen mit ihrer Mutter gestern
zum ersten Mal ins neue Gehege ließ,
haben sie erst den ganzen Boden abgeschnuppert,
anschließend die Äste auf den Bäumen
und dann begannen sie zu spielen.
Sie sind hintereinander hergelaufen, die Bäume hinauf
wieder herunter.
Ich habe sie drei Stunden drinnen gelassen.
Es hat in dieser Zeit ein bisschen geregnet.
Das Gehege ist mit einer Plane überdacht.
Das Geräusch der Tropfen auf die Plane
haben sie zwischendurch wahrgenommen.
Sie befanden sich im Trockenen und haben sich ausgetobt.
+
Dann habe ich die zwei einjährigen Jungen ins Haus getragen
und ihre Mutter lief uns brav hinterher.
Ich habe für sie Putenschnitzel gebraten,
nach dem Fressen haben sie bis zum Abend geschlafen.
Es war so schön, dass sie sich wieder einmal im Freien
und geschützt austoben konnten.
Seit der kleine Freddy im Juli totgefahren wurde,
habe ich sie nicht mehr frei laufen lassen.
Sie waren entweder im Haus oder ins kleine Gehege gesperrt,
wo sie auf 12 Quadratmetern ja nicht viel machen können,
weil dort ihre beiden Hütten stehen und Gartenmöbel
für sie zum Sitzen und Schlafen sind.
Sie können über die Dächer der Hütten springen oder
den Kratzbaum hochklettern, aber viel mehr nicht.
+
Heute bin ich um 4 Uhr aufgestanden.
Es war jemand in meinem Garten und ich sah Licht.
Es war jemand mit Licht da. Oder es machte jemand Licht
auf meinen Garten. Das machte der Nachbar schon öfters,
wenn er hier einbrach und plünderte.
Es war ansonsten stockfinster. Ich habe sonst nichts gesehen,
die Straßenbeleuchtung war aus,
aber der Nachbarhund hat gebellt.
Ich habe mich nicht hinausgetraut.
Vermutlich war der Räuber wieder da.
Hoffentlich hat er mein Gehege nicht zerstört
sonst wieder was sachbeschädigt oder geklaut.
Ich werde erst in der Früh hinausgehen, um nachzuschauen,
wenn es hell ist. Es ist im Dunkel viel zu gefährlich,
meine Nachbarn sind außergewöhnliche Leute,
wo man kein Risiko eingehen darf.

Text und Foto: © Brigitte Waldner

Das Foto zeigt die Katzenmama Mia im Baum
bei ihrem ersten Auftritt im neuen Gehege.

 

Bild zu Zum Laufen und zum Turnen auf den Bäumen

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.09.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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