Das Schmutzige Geschäft
© Andre Michael Pietroschek, Lizenbedingungen: https://www.diboo.de/cc-by-sa-4-0-lizenz/
Mein Name ist Lutz Deimar, und ich bin wohl nicht der Gute in dieser Geschichte. Ich war schon als Teenager “Der Dorfschurke”. Ladendiebstahl, Prügeleien, Anderen Milchmarken, Schokoriegel & Butterbrote wegnehmen. Für mich hat es immer funktioniert.
Eigentlich habe ich nur Hauptschule. Und, obwohl ich die Ausbildung zum Schreiner durchgehalten hatte, so lohnte sich “ehrliche Arbeit” nun mal nicht. Fakt. Der Staat hat die Gehälter ja nicht nur für Vorbestrafte halbiert!
Irgendwann habe ich in einem Nachtklub dann jemanden kennengelernt, der auch lieber Geld verdient und gut lebt. War so, keine Politik dahinter, keine Moralapostel-Ausreden.
Ich versorgte drei Dörfer mit Drogen. Dadurch war ich eine Art Superstar (Celebrity). Frauen wollten mir gefällig sein, weil es dann fast immer auch was gratis gab. Kerle haben das auch versucht, doch ich hatte mit “unserem Dorfschwulen” eine Vereinbarung, weil der ja vereinsamt genug leben musste.
Mein Geheimnis? Ich laufe und fahre Fahrrad. Bedeutet, ich bin einfach nie auf der Einen Landstraße, die von der Polizei kontrolliert wird, faules Pack! Trauen sich nicht in die Wälder. (Zuständigkeitsgrenze der Stadtpolizei)
Ist gut, so haben sich meine Jahre mit Kickboxen gelohnt, Ausdauertraining. Und mein Kampfhund, Wotan, hat öfter gute Laune. Immer was zu schnüffeln, immer Reviere zu markieren.
Meine Musik waren noch SIDO und Bushido, doch ich werde ja auch schon älter. Jugendliche kennen die gar nicht mehr. Nicht schlimm. Ich habe meinen Schnitt längst gemacht. Ich besitze drei Häuser, zwei Jagdhütten, und ein modernes Mietshaus, durch das ich sogar legal nie “Bürgergeld” brauchen werde. Altersvorsorge, wo brave Arbeiter bei den Pennern aufschlagen: Ich hasse den Staat für das, was er schon meinen Eltern und Anderen angetan hat.
Lena und Tina warteten auf mich im Wald. Beide bereit, ein wenig auf mir herumzureiten, um zu kriegen, was sie wirklich wollten. Drogen. Doch dieses Mal ging was schief.
Wir waren nahe am alten Bunker. Ja, damals, die Nazis & so.
Ich hatte den schwarzen Rauch im Wind kaum gesehen, weil ich gerade Tina auf die Brüste blickte. Hätte Lena nicht kurz darauf gebrabbelt, wie eine Irrenhaus-Entflohene, dann wäre ich wahrscheinlich da draußen ermordet worden.
So bemerkte ich die Veränderung: Lena und Tina hatten den giftigen Rauch eingeatmet und wurden heftig aggressiv. Ich musste mich wehren und machte das auch.
Tina bekam nen Faustschlag gegen ihren Hals, bevor ich sie mit beiden Armen von mir runter schubste. Unten wäre fast was umgeknickt, doch Überleben war wichtiger, als Herrn Schwengel wieder einpacken.
Furie Lena stürmte auf mich los, doch sechs Jahre Vollkontakt Kickboxen hatten mich gedrillt: Ich trat Ihr mit nem Roundhouse-Kick seitlich gegen den Kopf und sie ging definitiv K.O. zu Boden!
Dank der #covid19 Zeiten hatte ich noch eine der Masken bei mir. Für alle Fälle, bin ja nicht verblödet. Ich setzte die Maske auf und dachte nach. Abhauen, oder heraus-finden, was da im alten Bunker vorgeht? Na, in Sicherheit bringen.
Doch Theorie ist eben für Filme. In den Sekunden, die ich zum Nachdenken brauchte, da sah ich schon weitere Schwarze Rauchwolken mit dem Wind wandern.
Wenn alle, die das einatmen, gleich ausrasten, dann wird das aber eine wirklich üble Party!
Ich war nur kurz bei der Bundeswehr, doch ABC-Waffen kannte ich. Chemische, oder Biologische, Kampfstoffe. Klang mir immer plausibler, als Nazi-Okkultismus: Denn nur, weil man daran glaubt, wird es ja noch lange nicht wahr? Hitler hat die Ostfront nicht mit einer Armee aus Hexen überrannt, die auf Besen fliegen. Verloren hat der Irre!
Ich schlich zum Bunker. Wollte wissen, wer da völlig durchgedreht hatte und Giftwolken auf das Volk los ließ. Wahrscheinlich, weil die Schreie aus der Ferne mir schon klar gemacht hatten, dass feige flüchten eh nicht einfach würde. Ich hatte ja kein Auto!
Und ja, da lässt man den Kampfhund EIN MAL zuhause. Doch was hätte die Töle denn auch zu tun gehabt, wenn Lena und Tina nicht ausgerastet wären?
Ich machte mich auf den Weg, vorsichtiger und langsamer, weil ich mit erhobener Deckung (Fäuste hoch) und wachsam um mich blickend lief.
Obwohl ich den Trampelpfad mied, so orientierte ich mich doch daran, um zum Bunker zu gelangen.
Dadurch sah ich auch den kleinen Grillplatz mit den Holzbänken, der sonst oft für Familienausflüge genutzt wurde.
Es war heftig und blutig. Auch da lagen Körper von Leuten, die scheinbar durch den giftigen Rauch in “Zombies auf Crystal Meth (Meth-Amphetamin)” umgewandelt worden waren.
Krass! Selbst die Kinder, acht Kinder am Grillplatz, sind mit aller Gewalt aufeinander losgegangen.
“Sorge dich mal nicht, Lutz! Für dich könnte es das Gegengift fast gratis geben. Es kostet dich nur eine kleine Gefälligkeit.”, sprach Erwin Bernbruch.
Erwin Bernbruch, dessen Familie “damals” stolz in der SS bei Hitler und Himmler mitgemacht hatte.
“Aha. Und was müsste ich dafür machen?”, fragte ich.
“Du verkaufst diese Pillen für zehn Euro pro Stück, behältst das Geld, und bist besser weg, bevor sie sich die Pillen einwerfen.”, sprach Erwin.
“Äh.”, stammelte ich.
“Lutz, Du bist noch jung. Sei nicht dumm. Die Alternative macht die Welt auch nicht besser.”, sagte Erwin und richtete eine alte Luger-Pistole auf mich!
“Stimmt. Nachschub hole ich hier, am Bunker?”, fragte ich.
“Ja, für dein Gegengift und mehr Pillen.”, sagte Erwin.
Ich war nicht stolz drauf, doch tot im Wald liegen, dass waren meine Mitmenschen mir echt nicht wert. Ich rechnete mir Profite aus, und ging vorsichtig heimwärts.
ENDE
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Gewissenlos, egoistisch, doch besser bezahlt & behandelt, als ich in meinen schönsten Momenten.
Toxische Gesellschaft, man gewöhnt sich dran.
Seit ich auf e-stories die Freizeilen zwischen den Textpassagen ALLE manuell einfügen muss ( Shift + Enter
), bin ich nicht mehr so gründlich. Meine Allergie gegen unbezahltes und unterbezahltes Arbeiten. ;-)Andre M. Pietroschek, Anmerkung zur Geschichte
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Andre M. Pietroschek).
Der Beitrag wurde von Andre M. Pietroschek auf e-Stories.de eingesendet.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.09.2023.
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