Der Liebeszauber

Der Liebeszauber beruht auf der Vorstellung, dass Menschen durch Verabreichung bestimmter, meist flüssiger Substanzen (Liebestrank, in der Antike Philtron) oder Anheften bestimmter Gegenstände (Amulette) veranlasst werden können, sich in einen anderen zu verlieben. Beim Liebeszauber geht es um die Erzeugung eines echten Affekts bei der begehrten Person, nicht um die Steigerung der eigenen oder fremden sexuellen Potenz oder Genussfähigkeit, wie sie mit der Verwendung eines Aphrodisiakums angestrebt wird.

Man nehme:

                 50 g  Weihrauch
 
                 25 g Myrrhe

                  1 Kubikzentimeter Nashornhorn

                 17,5 g Elfenbein

                  2 Schlagenhoden


Hört sich nach einem mittelalterlichen Rezept an, wie man den Liebeszauber beendet, nicht wahr? So könnte man meinen. Ist es aber nicht. Mit diesen Zutaten bewirkte meine Großmutter Mathilde, daß sich WOlfram, ihr Angebeteter, in sie verliebt und letztendlich auch ehelichte.

Zuerst nebelte ich das Wohnzimmer meiner Eltern mit Myrrhe ein.," erinnert sie sich. Aus den übrigen Zutaten hatte ich bei dem Vorbereitungen für unser Treffen ein spezielles Salz zubereitet und dem MIttagesen beigemengt. Zuerst war Wolfram richtig geil auf mich und wollte schon während der Nahrungsaufnahme den Geschlechtsverkehrkehr ausüben. Je mehr und häufiger er diese meine Spezialmixtur zu sich genommen hat, desto mehr verwandelte sich das vermeintliche Aphrodisiakum in einen wahren Liebeszauber."

Das Mittel meiner Oma wirkt aber wohl nur bei Männern. Ich bin lesbisch, müssen Sie wissen, liebe Leser. Als ich einen Liebeszauber für Maximiliane, die liebreizendste Gazelle in der Damenwlt, zuberieteen wollte, mußte ich auf meine Kenntnisse der Amulette zurückgreifen, um was Passendes für sie zu finden.