Günter Weschke

Es hat geschneit

Es hat geschneit

An einen so schönen Morgen, muss man einfach hinaus gehen, der Schnee liegt dick und weich auf den Wegen, alles glitzert und glänzt, jeder Schritt knirscht mit den Zähnen und eine wunderbare Stille liegt noch über dem Land.
Winterlich angezogen, lässt sich die morgendliche Kälte gut Ertragen.
Gleich vom Haus führt ein schmaler Feldweg zum Wald.
Das diffuse Sonnenlicht lässt alles unwirklich Erscheinen, schemenhaft stehen in einiger Entfernung alte Linden, ihre blattlosen Arme strecken sie suchend aus, als wollten sie es nicht wahrhaben, dass sie jetzt ohne ihr schmuckes Blätterkleid, einfach so herumstehen müssen.

Auch auf den am Wege stehenden Büschen, hat sich der Schnee nieder gelassen.
Sie tragen dicke Schneehauben.
Schneeluft hat einen eigenen Duft, ich kann ihn nicht Beschreiben, einfach sehr eigen.
Die weiten, abgeernteten Felder, ruhen unter der angenehmen Schneelast.
Darunter sind Würmer und anderes Getier am Werken, es scheint nur so, als wäre überall eisige Winterstille, aber tief in der Erde sind eifrige Helfer am Arbeiten.

So, ich habe den Waldrand erreicht, auch hier herrscht Ruhe, manche Bäume lassen ein Knacken im Holz hören, aber dann sehe ich auch meine Freunde, die Krähen, höre ihr etwas unangenehmes Kra, Kra., Kra. Sie sind ständig auf Futtersuche und etwas Fressbares finden sie immer.
Oft eine tote Maus, mal einen toten Vogel.
Wenn sie aber einen vollen Papierkorb sehen, in dem Essensreste liegen und so herrlich Duften, gibt es kein Halten für sie, mit ihren starken
Schnäbeln und Krallen, reißen sie alles heraus, um an das Futter zu kommen.
Es geschieht aber auch aus reinem Übermut, es lässt sich doch damit auch so schön Spielen.

Die Tannenbäume sehen besonders schön aus, weis bepuderte grüne Zweige, an denen manchmal noch die Zapfen des Sommers hängen, trocken sind sie eine begehrte Advents Dekoration.

Ich sehe viele Spurern im Schnee, erkenne die Spur eines Hasen, die Spuren von Mäusen und Vögeln.
Es Leben viele Tiere im Wald und doch ist es hier sehr still.
Mein Weg führt mich zum Weiher, im Sommer ein Tummelplatz der Libellen, der Käfer und Schmetterlinge, jetzt mit einer Eisschicht bedeckt, über die auch Spuren von Tieren führen.
Das Schilf an seinen Ränder steht starr und bewegungslos, stumm, die Kälte über sich ergehen lassend.
Über mir zeichnen sich am Himmel Wildgänse ab, ihr Rufen ist angenehm, in Keilformation fliegen sie nach Norden.
Ich würde auch gern meine Koffer Packen.

Langsam gehe ich wieder zurück, tatsächlich sitzen auf dem Papierkorb zwei Krähen, sie beobachten mich, fliegen aber sofort weit weg, als ich näher komme.

Wieder zuhause, klopfe ich den Schnee von meinen Stiefeln, im Flur erwartet mich mein Haustiger, schnurrend reibt er sich an meinen Beinen.
In der Küche beginnt die Kaffeemaschine an zu Arbeiten, Kaffeeduft zieht umher.
In meinem Sessel hat sich Katerchen bereits breit gemacht.
Er schaut gern, so wie ich auch, in die tanzenden Flammen im Kamin,
lauscht dem knisterndem Holz und geniest diese angenehme Ruhe.

Diese Jahreszeit ist nicht überall beliebt, die frühe Dunkelheit und dazu die aufkommende Kälte, nein, das mag nicht jeder.
Aber wenn man sich arrangiert, es sich so angenehm wie möglich macht,
bei Kerzenschein einen guten Wein geniest, oder eine schöne, ruhige Musik hört, dabei die Augen schließend, sich träumend in eine andere Welt begibt, wer es also versteht, sich auch allein eine angenehme Umgebung zu Schaffen, der kann sein Leben genießen.
So, und damit ich das auch kann, muss Katerchen meinen Sessel freigeben. Na also, geht doch!
Ich sitze in meinem Sessel und er liegt quer über meinen Schoß.
Wir Beide genießen es einfach!

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