Günter Weschke

Das Geständnis



Seit zwanzig Stunden bereits, wird Toni, genannt -die Schwuchtel-, von Kommissar Laurenzio verhört.
Toni wurde dabei ertappt, als er, über den bekannten Politiker -Valentino Bertele-, gebeugt, dessen Taschen durchsuchte.
Dabei hielt er in seiner Rechten Hand, ein blutiges Messer.

Kommissar Laurenzio durfte eigentlich diese Vernehmung gar nicht durchführen, denn er war mit Toni eng befreundet.

Laurenzio war von Toni enttäuscht, sie waren Freunde, kannten sich bereits vom Kindergarten her, hatten früher alles gemeinsam gemacht und jetzt plötzlich wurde er zum Mörder?
Toni hatte eine Schwester, sie war mit Laurenzio verheiratet, die Beide führten eine sehr glückliche Ehe.
Und nun das!

Im Vernehmungszimmer sitzen sie sich gegenüber, Toni sieht übernächtigt aus, aber auch der Kommissar war fas am Ende seiner Willensstärke.
“Machen wir eine Pause, ich brauche jetzt einen starken Kaffee, du auch?”
Toni nickte.

Schweigend trinken sie den Kaffee.

“Also Toni, noch einmal, weshalb hast du diesen verdammten Kerl umgebracht, er war schließlich ein angesehener Politiker?”

“Ich kann mich nur immer wieder Wiederholen, ich habe ihn nicht umgebracht, als ich die Bar verließ, sah ich ihn halb unter dem Wagen liegen, ich ging hin und sah da erst, wer der Mann war!”
 “Und dann?”

“Ich wollte sehen ob ich noch Helfen konnte, beugte mich über ihn und versuchte, seinen Herzschlag zu hören und seinen Puls zu Fühlen, aber da war nichts mehr zu machen!”
 
“Und weshalb hast du in seinen Taschen gewühlt?”
“Das geschah einfach automatisch, ich habe ja auch nicht seine wertvolle Uhr geklaut!”

“Und das Messer in  deiner Hand?

“Das lag neben ihn, ja das war blöd von mir es anzufassen, aber bitte Glaube mir, ich habe ihn nicht umgebracht, weshalb denn auch?”

“Gib es doch endlich zu, dann können wir hier Schluss machen und du kannst dich in deiner Zelle ausschlafen, ich bin auch verdammt müde!”

“Ich kann nichts Zugeben, was ich nicht getan habe!”

Es läutet an der Tür der Polizei Wache.

Laurenzio fragt: ”Ja bitte?”

“Ich bin’s, Suzette, deine Frau!”

Er drückt auf den Türöffner.

“Du hättest nicht herkommen dürfen, ich vernehme ihn gerade und wir sind ausgelaugt, er will es einfach nicht zugeben!”

“Und wenn er es wirklich nicht war?”

“Er war es!”

“Was macht dich da so sicher?”

“Die ganze Situation spricht gegen ihn!”

“Lass mich bitte mit meinen Bruder sprechen!”

“Komm rein!”

Die Geschwister Umarmen sich, Suzette schaut Toni ins Gesicht.

“Warum hast du das getan?“

Toni ist blass geworden, lange starrt er vor sich hin, dann bricht es plötzlich aus ihn heraus:
“Ja, ja, ich war es, ja ich war es, ich habe ihn umgebracht, bringt mich hier raus!”

Laurenzio schaut betroffen, Suzette bricht in Tränen aus.

Toni hat seinen Kopf auf die Tischplatte gelegt, er weint.

“Dann muss ich dich jetzt verhaften Toni, verdammt, warum, warum?

“Bring mich raus, ich habe die Schnauze voll, ich kann auch nicht mehr!”

Das Telefön klingelt.

“Ja Laurenzio?

Laurenzio hört gespannt zu, er schaut lange auf Toni.

Langsam legt er den Hörer auf die Gabel, er schnauft durch die Nase.

Zum an der Tür stehenden Polizisten sagt er, dabei auf Toni deutend:

“Er kann gehen, er war es nicht, man hat den Täter gefasst, der auch schon ein Geständnis abgelegt hat!”

Toni steht langsam auf, unsicher geht er ein paar Schritte in Richtung Tür,
Laurenzio geht ihm entgegen und streckt seine Hand aus, wie um Entschuldigung bittend, achtlos geht Toni daran vorüber und verlässt  den Raum.

Suzette geht ihrem Bruder nach, sie hält seine Hand fest.

Laurenzio steht noch immer im Vernehmungsraum, seine Gedanken wirbeln durcheinander.
Hat es jetzt nicht nur einen Freund verloren, sondern auch seine Frau?

































 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.12.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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