Jeder Bayer kennt seinen Kinni. Aber was ist ein Kini? Wir kennen das Wort in der zusammengesetzten Form „Bikini“ als Namen für einen zweiteiligen Damenbadeanzug. Die später abgeleitete Wortschöpfung „Monokini“ für einen einteiligen Damenbadeanzug erweckt den Eindruck, daß sich die Vorsilbe „bi“ im Unterschied zu „mono“ auf die Zweiteiligkeit bezieht. Dem ist aber nicht so.
Vor etwa 70 Jahren wurden die Bewohner des Pazifikatolls Bikini aus ihrem Paradies vertrieben. Das Atoll gehört zu den Marshallinseln, die die UNO den USA als Treuhandgebiet anvertraut hat und das damals als Versuchsgebiet für die Erprobung von Nuklearwaffen mißbraucht wurde. In der Weltöffentlichkeit erregte dieser Mißbrauch großes Aufsehen, denn die Zerstörung der japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki durch Atombomben war unmittelbare Vergangenheit.
Zu gleicher Zeit suchte ein findiger Modeschöpfer nach einem reißerischen Namen für sein Produkt eines sehr stoffsparenden zweiteiligen Badeanzugs. Die Atomversuche auf Bikini waren damals in aller Munde und er empfand die Bezeichnung „Bikini“ deshalb als äußerst werbewirksam, womit er denn auch recht behielt. Anfangs wurde der Zweiteiler auch unter dem Namen „Bikini-Atom“ vermarktet. Der Zusatz Atom war wohl dann doch zu makaber und wurde bald weggelassen, hat sich aber in der Bezeichnung „Atombusen“ für eindrucksvolle Körperformen bis heute erhalten.
Die Insel wurde weitgehend verwüstet und radioaktiv verseucht. Heute ist sie wohl wieder bedingt bewohnbar. Kaum einer aber weiß noch, welch tragischen Ereignissen das reizende Kleidungsstück seinen Namen verdankt. Dieser geht weder auf dessen Zweiteiligkeit zurück noch sollte er Südseeromantik vermitteln. Er ist lediglich ein makaberer Werbegag, der die weltweite Aufmerksamkeit nutzte, die die Atomversuche auf dem Bikiniatoll auf sich zogen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.01.2024.
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