Karl-Konrad Knooshood

Wenn [Normalbürger; Somewheres] wie [Yuppie-Anywheres] wären

 

(Alternativtitel: Wenn Normalmenschen/Normalbürger wie weltgewandte Kosmopoliten wären)


Ich schaue Filme grundsätzlich nur auf Englisch, französische Arthouse-Filme nur auf Französisch mit Mandarin-Chinesisch-Untertiteln. Überhaupt schaue ich gar keine Filme, es sei denn, ich erhalten sie als Amüsement-Extra zur neuesten Weinkollektion meines Stamm-Sommeliers.

Außerdem streame ich, da ich bei sämtlichen Streamingdiensten und sonstigen On-Demand-Anbietern ein Dauer-Abonnement habe, natürlich höchste Stufe, mit allen Extras, während ich rund um die Welt surfe, fliege, fahre, schiffe und schwimme und auf jedem meiner modernen Ausgangsgeräte, dem Smartphone sowieso, dem Tablet und Laptop alles jederzeit sehen kann.

 

Ich benötige keinen Urlaub und kein Zuhause, denn die ganze Welt ist mein Zuhause, ich füg mich überall perfekt ein, beherrsche 25 Sprachen fließend, einige exotische wie die Navarro-Sprache rudimentär, kann aber bereits einfache Dialoge führen.

Falls ich doch einmal in den Urlaub fahre, verbringe ich ihn dreimal jährlich in über 20 handverlesenen, ausgesucht exotischen Ländern, in die es mich verschlägt. Ich bin Kosmopolit, Globetrotter, Weltwanderer, fühle mich in jedem Land wohl, außer Deutschland, weil es hier so viele "Nazis" gibt und voll der Rassismus herrscht und es spießig und zu ruhig ist. Auch wenn es etwas exotischer wird, seitdem die ganze Welt bei uns zu Besuch kommt. Die ist sowieso ein Dorf.

 

Zwar bin ich selbst erfolgreicher internationaler Businessman, talke kaum noch German for real, fühl mich nicht als Deutscher und bin Weltbürger aber auch weißer Mann, also "nicht von Rassismus betroffen sein Könnender" und trage eine gewisse Erbschuld und somit Verantwortung für die Welt! Da ich von Natur und Geburt aus privilegiert bin, nehme ich gern Rücksicht auf ethnische Minderheiten. Ich sehe alles eh nur mehr in globalen Zusammenhängen. Grenzen müssen offen sein, No borders, no Nations, you know?! Multikulti ist cool, "wir" können viel von anderen Kulturen lernen und "we are the world" ist das einzig korrekte Pronoun, check das mal aus!

 

Da ich sowieso kaum…äh keinen Kontakt zu Normaldeutschen pflege, kriege ich kaum etwas von der katastrophalen Lage infolge massiver islamischer Zuwanderung und den tausenden "Einzelfällen" mit – und wundere mich dementsprechend über den "Rechtsruck" in einem Europa selbstgerechter linker Regierungen. Ich verurteile natürlich die konservative AfD wie früher die konservative CDU, als sie es noch war und betrachte all ihre Wähler, überhaupt alle Somewheres, alle Deutschen, denen was an ihrer Heimat liegt, als dumm, zurückgeblieben, reaktionär, weltfremd, fremdenfeindlich, als engstirnige Arschlöcher, da ich eh im schicksten Loft residiere und in Zweit-, Dritt-, Zehntwohnungen weltweit von den akuten Problemen nicht mitkriege. Als polyglotter Globetrotter beherrsche ich die erwähnten 25+ Sprachen perfekt und eigne mir fragmentarisch viele weitere an.

 

Im Jahr verdiene ich um die 150.000, plus Spesen und Überstunden, versteht sich, Honorare für flammende Reden vor großen Kongressen inbegriffen – Tendenz steigend. Ich bewege mich einzig und allein in meinen Yuppie-Upperclass-Sphären. Über den Dingen stehend, besuche ich gern das Opernhaus in Sydney, die Elbphilharmonie in Hamburg (in beiden Etablissements bin ich gerngesehener Gast), flaniere über die Tokyo-Shoppingmeilen, wandle auf den Spuren des DALAI LAMA und verurteile die chinesische Okkupation Tibets, den kulturellen Genozid der Chinesen am tibetanischen Volk.

 

Gleichzeitig verachte ich mein eigenes Volk, leugne seine Existenz und Kultur und bemerke den hierzulande schleichend stattfindenden Kultur(selbst)Mord nicht, die islamische Dominanz und Ausbreitung und ihre kulturelle Raumnahme nicht.

 

Leugnen muss ich all das. Ich lebe mein geiles Jetset-Yuppie-Leben weiter, immer hin und her, speise exotische Speisen, reise um die Welt, treffe tolle, interessante Menschen und verschwende keinen Gedanken daran, dass interkulturelle Begegnungen nicht zwischen allen Kulturen, Bevölkerungsschichten, Klientelen und sonstigen messbaren Sozialgrößenordnungen glimpflich ablaufen und jenseits meiner Safespace-Blase aus lauter Meinesgleichen eben nicht alles rosig ist. Kulturelle Reibungen bis hin zu offenen Konflikten kenne ich nicht, da ich nur mit zivilisierten, kultivierten Hochbildungsbürgern meiner Elite zu tun habe, in allen (Haut-)Farben, versteht sich. Ich habe mich stets als coole Socke identifiziert, mein hippes Phantasiegeschlecht ist Nonbinär-Bär-Boss-Strawberry-Cheesecake.  









 

(30.11.2023)(C) 2024, Knorke IfhoodYuppie

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