Günter Weschke

Lisa auf den Weg zum Mond



Als es langsam dunkel wird, macht sich Lisa auf den Weg zum Mond.
Ja, das musste sein.
Denn so geht es doch nicht, gerade dann, wenn sie in ihrem Bettchen liegt und noch heimlich ein wenig schmökern will, erscheint der Kerl nicht, lässt sich einfach nicht sehen und das die ganze Nacht.
Also nimmt sie eine Tafel Schokolade und ein paar Kekse mit, dazu eine kleine Flasche Wasser.
Man weiß ja nie, der Weg kann wohl doch sehr lang sein.

Einen Zettel lässt sie zurück…Liebe Eltern, morgen bin ich wieder da.

Als sie das Haus verlässt, schaut sie zum Himmel…ja wo steckt denn der Kerl schon wieder?

Aber versteck dich ruhig, ich werde dich schon finden.

An der nächsten Straßenkreuzung bleibt sie einen Moment stehen, wo entlang soll ich jetzt gehen?
Wie sie noch überlegt, kommt plötzlich Struppi, der Hund vom Nachbarn angeschnüffelt,: he Lisa, wo willst du denn jetzt noch hin?
Ich muss unbedingt rauf zum Mond, dem will ich mal meine Meinung sagen!
Ach, zum Mond?
Da gehst du am Besten immer gerade aus, dann kommst du an einen großen Stein, darauf sitz ein alter Geier, der kann dir vielleicht weiterhelfen.
Oh danke Struppi.
Lisa geht den beschriebenen Weg entlang und kommt tatsächlich zum großen Stein und siehe da, da oben sitzt der Geier.

He, Geier, sag mal schläfst du?
Wie soll ich denn bei dem Lärm den du machst, Schlafen?

Entschuldige bitte, aber ich möchte zum Mond, kannst du mir dabei Helfen?

Waaas ich?
Ja, du!
Kann ich nicht.
Warum nicht?
Weil ich müde bin!
Wovon denn?
Ja wovon eigentlich?
Ach jetzt fällt es mir wieder ein!
Ja und?
Was und?
Na wovon du so müde bist!
Wer will das Wissen?
Na ich, die Lisa!
Warum?
Ich möchte doch zum Mond!
Ach, du bist das!
Ja, kannst du mir dabei Helfen?
Wobei?
Jetzt pass mal auf du komischer Vogel, du sagst mir sofort wie ich dahin komme, sonst steige ich zu dir rauf und …
Was -und-?
Und es wird was fürchterliches mit dir geschehen!
Beim Geier, du drohst mir?
Ja und ich reiße dir deine Schwanzfedern raus!
Also du meinst es wirklich Ernst?
Ja, aber mächtig!
Na dann ist es gut!
Was meinst du damit?
Na das es gut ist!
Willst du mir nun Helfen?
NEIN!

Lisa setzt sich ins Gras und beginnt zu Weinen.
Was machst du da?
Ich weine!
Warum?
Weil du mir nicht Helfen willst!
Also gut, ich helfe dir!
Wirklich?
Ja, wirklich!
Ich komme jetzt runter zu dir und du setzt dich auf meinen Rücken!
Und dann?
Dann Fliegen wir zum Mond!
Juchei, wir Fliegen zum Mond!

So, da bin ich, setz dich jetzt rauf!
Uff, bist du aber schwer!
Halt dich gut fest, jetzt starte ich.

Der Geier versuchte mit langen Schritten, Fahrt aufzunehmen, was ihm aber nicht gelang, völlig erschöpft blieb er nach wenigen Metern stehen, total außer Puste japste er nach Luft.

Was ist denn los mit dir?
Ich, ich kann es nicht, ich schaff es nicht!
Na du bist mir aber ein schöner Geier!
Was, wirklich, findest du?
Nein, du bist ein alter, hässlicher Vogel, der es nicht einmal bis zum Mond schafft!

Beim Geier, du hast Recht.

Lisa, Liiisaaa…komm, du musst Aufstehen, ich werde dich wieder zum Kindergarten bringen!

Uhaaa, ich bin aber noch sooo müde….!


































 

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