Elke Müller

Amerika....

Hier

Ashley starrte unverwandt auf Roger. Zeigte keine Reaktion. Sie verharrte reglos, war völlig durcheinander. Nur ein vielsagender Blick. Redmon betrachtete ihr blasses Gesicht. Welch schreckliche Gedanken mochten wohl in ihrem Kopf herum gehen. Er ging auf sie zu, ergriff ihre Hand. Irgendetwas haftete an ihr, sie wirkte jetzt ganz anders. Als wenn alles um sie herum sich verfinsterte. Aber es gibt immer wieder Dinge, vor denen man Respekt hat und manches, wo man am besten einen großen Bogen machte. Doch, je mehr Zeit verging, so größer wurde die Sorge. Sein Beschützerinstinkt regte sich. Er wollte ihr nach den schrecklichen Ereignissen etwas Zeit lassen. „ Auf dem Weg hierher hatte ich so ein komisches Gefühl. Ich hoffte…“ Er fühlte sich plötzlich leer im Kopf. Musste auf einmal lachen. Eine Whiskeyflasche zog seinen Blick auf sich. Er lies sie los, schenkte sich einen Drink ein und kippte ihn hinunter. „ Es ist doch seltsam,… als wenn Roger zu einem bestimmten Zweck hier auftaucht, um dann einfach wieder zu verschwinden. Was dies auch immer zu bedeuten hat. Es gefällt mir nicht.“ Redmon runzelte die Stirn. „ Es muss für dich Ashley, sehr schlimm sein, noch einmal alles durchmachen zu müssen. Ich meine…. Es ist völlig verrückt. Mir ist, als wenn jemand einen Rachefeldzug gegen euch führt. Jemand mit derartigen niederen Gesinnung wie Roger würde wohl auch nicht davor zurückschrecken…“ Ashley wirkte abwesend und bekümmert, musterte ihn jetzt überrascht. „ Rache? Ein heikles Thema.“ „ Das hier ist das freieste Land der Welt und jeder kann seinen amerikanischen Traum leben. Nur mit einem Haken. So stehen einige Indianerstämme diesem Traum im Weg. Aufgeputscht durch übertriebene Presseberichte, breitete sich der Hass gegen jeden Indianer aus. So wird durch Rassismus und Völkermord sowie durch bakterielle Kriegsführung nachgeholfen. Dabei geht es oft um wertvolle Bodenschätze, welche vor allem auf indianischen Gebiet liegen und sehr große Profite versprechen. Dabei spielt Mord aus Geldgier, schon immer eine große Rolle. Wobei, je weniger die Häuptlinge darüber wissen, desto besser.“ „ Aber,“ seufzte Ashle und schüttelte den Kopf. Solange ich zurück denke, gibt es Indianerverfolgungen. Auch die Indianer selbst bekämpfen einander und trieben ihre Gegner in entlegene Gebiete. Daher besteht in manchen Stämmen Frauenmangel, so das Frauenraub häufig vorkommen.“ „ Dies ist wohl richtig. Aber auch die Lakota sind vom Ansturm der weißen Siedler zunehmend bedroht und versuchen ihr Leben und ihre Kultur, oft Notfalls durch Gewalt, zu bewahren. Aber leider vergeblich stemmen sich die Indianer dem Untergang ihres Volkes entgegen. Beide Parteien müssen fortan auf vielfältige Weise ums Überleben kämpfen. Dabei erfahren sie Betrug und Grausamkeiten, aber auch Liebe und überraschende Warmherzigkeit. Ihr müsst nicht nur die englische Sprache, sondern auch die Schrift und ganz wichtig englisch Denken.“ Ashley warf ihm einen skeptischen Blick zu. Trotzdem haben die einfachen Indianer ihre eigenen Sitten und Bräuche, ihre Sagen und Lieder, besondere Kenntnisse in der Heilkunde, sie sind geschickt im Weben und Flechten und sie erziehen ihre Kinder so, wie sie es für richtig halten.“ „ Stimmt wohl. Da hast du Recht. Doch hier geht es um Reichtum und Privilegien, um Gefühlslosigkeit und Mangel am moralischen Rückgrat. Es wird praktisch alles Unglück auf euch, den Indianern geschoben. Obwohl sie überhaupt keine Ahnung von irgend etwas haben.“ „ Und wird wahrscheinlich niemanden zum Vorwurf gemacht.“ Redmon nickte, zündete sich eine Zigarette an, schenkte sich erneut einen Whiskey ein. Nur mit Mühe konnte er sich beherrschen. Er hatte die Nase voll mit all den Einwanderern, Hochstaplern und Betrügern. Verdammt!“ Die nächsten Monate würden für den kleinen Lakota- Stamm sehr schwer sein, welche aber alle durchstehen mussten. Redmon presste die Lippen aufeinander. Ja, der rote Mann wurden gehasst, waren für viele Weiße nichts weiter als Ratten und anderes Ungeziefer, obwohl es einst ein stolzes Volk und … seit Jahrtausende ihr Land war, zählten sie jetzt zu den Ausgestoßenen, die versklavt und ausgebeutet wurden. Obwohl sie abgehärtet, lautlos und wie Schatten in der Nacht waren und … sie konnten kämpfen, schlau und waghalsig, grausam und ohne Gnade, bis zur Selbstvernichtung. Der Hass kam zum Ausdruck sobald sich Indianer und Weiße gegenüber standen. Ebenfalls gab es auch viele Kämpfe zwischen den verschiedenen Einwandergruppen selber, je nachdem aus welchen Land sie kamen, um ihre Viertel abzustecken, welche auf Scheinverträgen beruhten, auf der Suche nach ihren persönlichen Glück. Man konnte sich nur wundert, wie weit die Macht des Geldes reichte. Aber die Dinge würden ihren Lauf nehmen. Keiner kann aus seiner Haut. Wir sind mitten in einem Krieg, um die Herrschaft eines Landes. Redmon wischte sich über die Stirn, wie, um seine Gedanken zu vertreiben. Sein Blick schweifte neugierig über die Inneneinrichtung. An den Wänden hingen Traumfänger, Schilde, Federschmuck und einige ältere bunte Decken, ein Bogen mit Köcher und ein altes Gewehr. Kurz überlegte er. Da war doch dieser ….“ Ihm war der Indianerschmuck, bei dessen hinauslaufen am Arm und Hals aufgefallen. Hier konnte es sich um eine wichtige Spur handeln. Deshalb sollte man unbedingt das Haus rund um die Uhr bewachen. Noch hatte er kein genügendes Beweismittel. Doch wer weiß, was sich dadurch alles ergibt. Es dauerte nicht lange und er wurde abgelenkt, als draußen laute Rufe erklangen. Redmon kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf. Mit einigen Schritten trat er vor das Haus. Chapa kam mit einigen anderen Kriegern gerade an. Zwinkerte Redmon zu und zieht an einem Seil. Fein säuberlich verschnürt kam Dustu taumelnd zum Vorschein. Misstrauisch musterte er Redmon von oben bis unten und als dieser ihm befragt, spuckte er sofort Gift und Galle gegen ihn. Chapa schlug mit einer Pferdepeitsche zu. Dustu zuckte zusammen, lies sich auf die Knie in den Staub fallen und senkte den Kopf.„ Konnten gerade noch verhindern, das sich dieses Lumpenpack per Kanu verdrückte. Hier gibt es, nicht weit von hier einen See. Was schlägst du vor.“ Das hier, war ein abgekartetes Spiel gewesen und riecht nach Betrug. Es gibt alle möglichen Gründe warum Ashley verschleppt wurde. Wir müssen an die Hintermänner heran kommen.“

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.07.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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