Ein reicher, sehr bekannter Mann spielte oft mit einem Löwen, den er auf seinem weitläufigen, eingezäunten Grundstück frei herumlaufen ließ. Der Löwe war groß und stark und machte einen gefährlichen Eindruck auf alle, die ihn sahen.
Eines Tages kam ein befreundeter Großwildjäger vorbei, der sich darüber wunderte, dass ein so reicher und angesehener Mann mit einem derart gefährlichen Tier spielte, obwohl es doch immer noch ein unberechenbares Raubtier war, trotz Zähmung. Er selbst hatte schon viele dieser Raubkatzen erledigt und als Trophäen mit nach Hause genommen.
„Warum vertust du deine Zeit mit diesem Löwen und wendest deine Aufmerksamkeit einem an sich nutzlosen Tier zu, das eigentlich in freier Wildbahn leben sollte, wo es hingehört? Dort könnte ich es jagen!“
Der reiche Mann schaute den Großwildjäger verwundert an. Dann fragte er seinen Bekannten: „Warum sollte ich nicht spielen mit diesem Tier? Es kennt mich schon sehr lange, seit es ein kleines, hilfloses Löwenbaby war. Heute ist aus dieser kleinen Katze ein großer und starker Löwe geworden. Ich habe ihn liebevoll großgezogen. Er dankt es mir mit Zuneigung und Vertrauen. Er würde mich niemals angreifen oder sogar fressen. Im Gegenteil. Er beschützt und verteidigt mich, wenn mir Gefahr an Leib und Leben droht. Deshalb mag ich dieses beeindruckende Tier auch so sehr und spiele mit ihm bei jeder Gelegenheit. Ich habe überhaupt keine Angst vor ihm. Menschen dagegen halte ich aus Erfahrung für gefährlicher. Sie sind schlimme Bestien. Ich kann ihnen schon alleine aus diesem Grunde nicht dasselbe Vertrauen oder die gleiche Zuneigung entgegen bringen, weil sie sogar ihre eigenen Artgenossen auf entsetzlichste Art und Weise verfolgen, foltern und grausam töten, was besonders für ihre sinnlosen Kriege gilt. Mein Löwe tut das nicht, obwohl er groß und stark ist.“
***
„Dort, wo sich Kraft mit Sanftmut paart, ist wahre Größe zuhause.“
(c)Heiwahoe
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.07.2023.
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