Elke Müller

Amerika....

Es ist schon eine ganze Weile her, wo sie schon beim aufstehen dieses Schwindelgefühl hatte, dachte sich aber nichts dabei, doch sie kamen und gingen über Wochen hinweg. Eine wage Ahnung stellte sich ein. Sanft strich sie sich über ihren Bauch. Ja, damals konnte sie noch ganz gut ihr kleines Geheimnis verbergen. Das Leben in der Natur war frei, unverdorben und selbstbestimmt. Insgeheim hatte sie sich an den Medizinmann gewandt, war er doch Arzt, Prophet, Wettermacher, Rechtsanwalt und Namensgeber zugleich in einer Person und kannte zahllose Geheimnisse. Er stellte fest, das ihre Vermutung der Wahrheit entsprach. Allerdings mit dem Rat, sie soll etwas vorsichtig sein, viel Ruhe, viel frische Luft und ausreichenden Schlaf nehmen.

Einige Wochen später, gerade noch rechtzeitig bevor sie ein kleines Tönnchen geworden ist, sollten es die echten und treue Freunde in einem vertrauten Gespräch erfahren. Hatte sie doch ein schlechtes Gewissen deswegen. Obwohl sie sich in diesem Zustand selbst widerlich fand. Sie hatte dafür den ganzen Tag ein köstliches Essen zubereitet. Dabei war sie furchtbar aufgeregt und musste aufpassen, um vor lauter Vorfreude und Erwartung nichts zu verpatzen. Denn der Speiseplan war je nach Region entsprechend, ganz unterschiedlich gestaltet. Ja, das Leben war voller Mühsal und Plackerei, aber so anders als mancher Weiße glaubte. Jetzt schichtete sie Holz mit Kräutern vermischt, in der Feuerstelle auf. Durch das flackernde, würzig duftende und leise prasselte, verzauberte sie die Atmosphäre zu einem Hauch von Romantik und Poesie. Es ging ein Leuchten von ihr aus. Sah alle glücklich und stolz, mit wilden Herzklopfen und mit funkelnden Augen an. „ Ich freue mich, euch hiermit sagen zu können… wir werden Eltern. Ich bekomme ein Baby!“, ereiferte sie sich und eine leichte Röte überzog ihre Wangen. Heika sah seine Frau fassungslos an. Kniete sich neben sie, legte einen Finger unter ihr Kinn, sah ihr in die Augen. „ Seit wann weißt du es? Glaubst du wirklich das... das der Grund ist?“ Ashley nickte. Heika war immer geduldig gewesen, doch jetzt lag ein feuchter Schimmer in seinen Augen, welche sie noch dunkler und strahlender machten. Er schlang seine Arme um Ashley und drückte sie an sich. „ Manchmal,“ sagte er leise, „ ist es die reinste Folter. Du weckst Gefühle in mir, die ich noch nie kannte “ Salida und Redmon die neben Heika saßen, fassten sich bei den Händen und strahlten sich an, waren voller Rührseligkeit. Redmon klopfte Heika auf die Schulter. „ Ja dann. Wir freuen uns darüber.“ Ashley lachte. „Nun behandelt mich nicht wie eine Kranke. Bin nicht krank. Ich fühle mich herrlich und wunderbar. Besser könnte es mir gar nicht gehen. Mag es auch aussehen, dass ich zart aussehe, aber ich bin mir sicher, dass ich sehr zäh sein kann, wenn es darauf ankommt.“ Sie lachten zusammen. Etwas verlegen reichte sie ihren Gästen kleine delikate Snacks und gegorene Getränke aus den Früchten vier verschiedener Bäume. Denn zu Gästen war man zurückhaltend und warmherzig, gastfreundlich und humorvoll. Doch alle liebten diese Kleinigkeiten. Außerdem hatte man viel einander zu erzählen. Jeder hatte das Bedürfnis alles mitzuteilen, was man bisher erlebt hatte. Danach wurde es langsam still. Hundemüde verabschiedete man sich. Nur Ashly und Heika sprachen noch lange miteinander und freuten sich auf das gemeinsame Kind. Als dann Ashley schlief, sah sie zart und zerbrechlich aus. Trotzdem spürte er ihre Energie die von ihr ausging.

 

 

 

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.08.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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