Brigitte Waldner

So wie das Universum entstand,


so entsteht auch das Leben:
aus nichts mit einem Funken Energie.

So wie sich das Universum immer weiter ausdehnt,
so wächst auch das Lebewesen,
es muss dafür essen, trinken und ständig atmen.

Als die tote Materie zu atmen begann,
war es ein Wunder der Natur;
weder Götter noch Wesen zauberten das Leben.

Das erste Leben hat sich selbst geschöpft durch Verschmelzen
von Energie oder Energien mit komprimierter toter Materie.
Es entwickelte sich immer weiter,

während es sich immer weiter vermehrte,
bis endlich die Menschen entstanden,
die für den unerklärbaren Zauber die Götter erfanden.

Die Schöpfer der Wesen sind die Eltern,
wie bei den Fischen, so bei den Säugetieren,
und so halt bei allen Lebewesen.

Die Eltern müssen nichts unterschreiben,
bevor sie ein Kind zeugen,
und das Kind kann nicht sagen, ob es auf die Welt möchte.

Und so ist es auch am Ende,
wenn die Materie wieder aufhört zu atmen,
bedarf es keiner Zustimmung.

Ich habe meine Zustimmung verweigert,
ein Kind zeugen zu lassen,
im Hinblick darauf, was es erwartet.

So mancher würde wohl seine Zustimmung verweigern,
wenn er die Möglichkeit hätte und wüsste, was ihn erwartet.
Man geht voller Erwartungen in ein Leben voller Enttäuschungen.

Am Ende fragt man sich, was man davon hatte:
Immer nur Arbeit, keine Zeit für sich,
das Leben zu genießen und die Welt zu sehen.

Wer hat schon ein schönes Leben?
Wer andere für sich schuften lässt!
Die ärmlichere Mehrheit schuftet lebenslang,

damit die wohlhabende Minderheit lebenslang ein lebenswertes Leben hat
und die schöne Welt genießen kann,
auf der es mitunter abenteuerlich bis lebensfeindlich zugeht.

© Brigitte Waldner

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