Francois Loeb

AST

Schon einmal einen Ast gehabt, dann fühlst Du Dich in der neusten Wochengeschichte aus meiner Feder zu Hause:

AST
Aufstehen …
Auf den Wecker sehen …
Spät dran …, erster Stümmelgedanke. Hetze angesagt. Es rächt sich der Feierabend …! Nein, falsch, die Feiernacht. Feuchtfröhlich. Hat Spass gemacht. Doch deren Rache folgt auf den nächsten Schritt. Ast! Der sich gewaschen hat. Kann den Schädel am Dachfirst kratzen. Doch das Fenster hindert mich daran. Die Anziehungskraft der Erde heute früh gefühlte 3g. 3D wäre mir lieber. Doch die Uhr lässt sich nicht zurückdrehen. Die Feiernacht nicht durch Feierabend ersetzen. So sehr ich mir das jetzt wünsche.
Quick-Wash-Szene durchführen. Zeitsparmodus einschalten! Verkehrsfunk verspricht nichts Gutes. Megastau statt Morgentau. Tag beginnt passend zum Ast. Spalttablette ohne Zeitspaltung.

Beschliesse, mit Fahrrad alle Staus zu umfahren. Könnte der Ankunftszeit ein Schnippchen schlagen. Hoffentlich kein platter Reifen. Fahrrad seit Viertelewigkeit nicht benutzt. Aus dem Schuppen holen. Zuvor einen kleinen ungesüssten Schwarzen herunterstürzen. Und ab geht es über den Waldweg.

So viele Äste hängen hier. Offene Verbrüderungsszenarien erfolgen zu meinem gelinden Schrecken. Ein Ast, den der gestrige Gewittersturm dahingefegt hat, versperrt den Abkürzungspfad. Liegt quer vor mir. Absteigen ist angesagt. Zeitersparnis abgesagt?

Fahrrad heben. Wusste nicht, dass auch dieses einen Ast haben muss. Wiegt mindestens 4g. Hebe trotzdem. Komme ins Schwitzen. Mies für den ersten Termin. Schweissgeruch führt zum Bruch, bemerkt mein Drüsenzentrum, verspricht sich zu mässigen, nachdem ich ihm kurz erkläre, wie bedeutend das Treffen für mein Fortkommen, unser Fortkommen, sei. Das Fahrrad bereits im jenseitigen Astbereich. Jetzt nur noch mich hinüberhieven.

Der Ast unter mir, das kann nicht sein, bewegt sich. Hebt ab! Ich mit ihm. Rittlings. Er ist mein Pferd, fliegt ein Gedanke mir zu. Über der Waldgrenze schwebe ich. Da öffnet sich gemächlich ein Astloch. Erkenne dessen Lippen.
Die sich zu bewegen beginnen. Astustische Worte formen. Weshalb verstehe ich jedes Wort, obwohl ich nie ästische Sprache studiert habe?

„Willkommen Baron Münchhausen!“, ruft das Loch mir zu. Immer höher geht es jetzt. Dem Vollmond zu, der trotz der verspäteten Tageszeit hell leuchtet.

Da ergänzt das Astloch, einen Schmollmund formend: „Willkommen im Mann im Mond. Der muss sich noch hinter dem Mond befinden, ansonsten würde Er, Sie, Es geschlechtsneutral daher kommen!“

Da schwöre ich mir selbst, mich nie mehr in Feiernächte zu begeben. Feierabende einzuhalten. Obwohl ich weiss, diesen Schwur nie einhalten zu können …

Schwinge mich erneut in den Sattel. Kann mir nicht leisten, den Termin zu versäumen. Lasse Ast Ast sein. In der frischen Waldeslus/f/t verfliegen Äste, hinterlassen einzig ihren Duft in meinem Haupt … !


Und als Bonus ein weiterer DREISATZROMAN aus meiner Feder:

B A L L A S T

Schwer wiegt
Der gewichtig Ballast
auf dem blauen Erdenball.

Im nebligen Dunst
Der neuen Zeit.

Doch Einsicht
Sollte führen zu
Klarer Zukunftssicht
Bringen Licht und schlicht
Vertreiben die hoffnungslose
Schwarze Endzeit Dunkelsicht.


Herzlichst
François Loeb

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.09.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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