Felicia Rüdig

Kyrill von Jerusalem

Der heilige Kyrill von Jerusalem, auch Cyrill (* 313 wahrscheinlich in Jerusalem oder Umgebung; † 18. März 386 in Jerusalem) war von 351 bis zu seinem Tod Bischof von Jerusalem. Er gilt als Kirchenvater der Orthodoxie und Kirchenlehrer der katholischen Kirche sowie als Heiliger.

Als Sohn christlicher Eltern wurde Kyrill laut Hieronymus vom heiligen Makarios I., seinem Vorgänger im Bischofsdienst, zum Priester geweiht und genoss als Prediger und Redner in Jerusalem ein hohes Ansehen, weshalb er 351 nach dem Tod von Makarios zum Bischof von Jerusalem bestellt wurde. Er war in die harten Auseinandersetzungen zwischen der rechtgläubigen Altkirche und dem Arianismus verwickelt. Bischof Akakios von Caesarea Maritima beschuldigte ihn, anscheinend wegen einer beim Konzil von Nizäa ungeklärten Rangfrage, des unerlaubten Verkaufs von Kirchengütern zwecks Unterstützung der Gläubigen, so dass er 16 Jahre im Exil verbrachte.[1]

24 Katechesen – Vorlesungen für den christlichen Unterricht von Taufanwärtern – aus seiner Feder sind uns erhalten geblieben. Sein Hauptthema ist das Glaubensbekenntnis, auf dessen Inhalte er genau eingeht. Unschätzbar sind in diesen Mystagogischen Katechesen die Schilderungen und theologischen Interpretationen der Taufe.
 
Sie möchte das Gedächtnis an Kyrill von Jerusamel am Leben erhalten und fördern - so berichtet es Gideon von Xanten, der Leiter der Niederrheinischen Kyrill von Jerusalem - Gesellschaft.

Nach Gideons Worten werden Ausstellungen in Kirchen durchgeführt, Vorträge in Volkshochschulen und Stadtarchven gehalten oder Wallfahrten zu seinem Grab in Jerusalem organisiert.

Eine Sensation ist allerdings für den kommenden Sonntag im Dom zu Xanten angekündigt. Kyrill von Jerusalem soll dort höchstpersönlich während der Messe auftrten und eine Predigt halten. "Aber das geht doch nicht," werden Sie, liebe Leser, nun zu Recht dem entgegenhalten. "Der Mann ist doch schon lange tot."

"Ja, das stimmt," hält Bartholomäus von Wachtendonk entgegen. Er ist Alt-Molekulargenetiker beim Niederrheinischen Institut für Alternativbiologie. "Tot ist er schon lange. Wir konnten aber sein Erbgut aus einer Reliquie extrahieren, es in eine Mutterzelle von heute einpflanzen und so das jugendliche Exemplar eines Menschen aus der Zeitenwende entstehen lassen."

Ob das unter moralischen Gesichtspunkten erlaubt ist, mag Bartholomäus nicht beurteilen. Er sei Naturwissenschaftler und Pionier, nicht aber Theologe oder Philosoph, so sein Argument. "Erbinformationen altern nicht."

Er hane aber gelegentlich Visionen und könne in die Zukunft schauen, so Bartholomäus. So habe er Kyrill von Jerusalemt in einer Vision als kleinen, schrumpeligen Mann mit verfilztem Haar gesehen, der heute unverständliches Kirchenaramäisch spricht. Erzuhlt Bartholomäus. So hätte er schon Visagisten, Schneider, Friseure sowie einen Sprachlehrer engagiert, um Kyrill für die Moderne zurechtzumachen.

(Zeitungsnotiz, kurze Zeit später in der Xantener Quasselstrippe, einem örtlichem Medium)

Skandal im Dom! Aus dem Auftritt Kyrills von Jerusalem wurde nichts. Stattdessen sollte ein kleiner Junge seinen Platz einnehmen. "Der echte Kyrill hat verschlafen und seinen Redetext komplett vergessen," jammert Bartholomäus von Wachtendonk. "Was soll ich nur mit dem alten Mann machen?"

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