Christa Astl

Die Welt umarmen...

Ich könnte die Welt umarmen...

Ein Ausdruck des Glücks, der überschwänglichen Freude, der Begeisterung ist das, vielleicht auch ein Synonym für „freu dich mit mir“. Und dabei ist es in unserer heutigen Zeit kaum mehr möglich, einen Menschen zu umarmen!

Ich könnt die ganze Welt umarmen, - und kann nicht einmal einen Menschen umarmen! Kontakte werden virtuell hergestellt. Ein Knopfdruck, eine Taste am PC, - und schon hat man sein Gegenüber, kann sich mitteilen, Informationen geben, Fragen stellen, Gedanken austauschen. Man bleibt dabei aber doch anonym, irgendwie allein, sogar einsam. Der direkte Kontakt zum Menschen fehlt. Der Mensch existiert nur als Informationsträger, als Sender oder Empfänger, nicht mehr als Gegenüber.

Die Sehnsucht nach einem Menschen aber ist da, stärker noch als vor dem Computerzeitalter. Das beweisen die zunehmenden Anfragen und Besuche in den Beratungs- und Therapiestellen. Dort geht es vielfach in erster Linie um Kontaktsuche, um Ansprechpartner, um einen Menschen, der zuhört, tröstet, beruhigt, ermuntert. 

Der Wunsch nach Nähe ist eine Ursehnsucht im Menschen, der Wunsch nach einer Umarmung, nach zärtlicher, tröstender Berührung.

Inwieweit sind wir selber noch in der Lage, uns diese Ursehnsucht zu erfüllen? Die Oberflächlichkeit der heutigen Begrüßungsformen, die Küsse und Umarmungen, was ist da oft noch von „wirklicher“ Nähe zu spüren? Sich umarmen vor Freude, diese Szenen sieht man häufig im Sport, nach einem Sieg. Aber die Umarmung, die Halt gibt, die tröstet? Einen Menschen „wirklich“ umarmen, - das bedeutet doch, aus sich selber herausgehen, auf den anderen zugehen, in den anderen „hineingehen“, sind wir dazu überhaupt noch fähig?  Das bedeutet doch, sich selber zurückstellen, den anderen als die Hauptperson wahrnehmen!
Manche erkennen das erst, wenn sie selber die Person sind, die eine Umarmung nötig hat.

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