Günter Weschke

Verdammt, verflucht und Hallelujah



Tim Croidon der taffe Cowboy aus Idaho, ritt wie der Teufel in die Main Street von Coppersville ein, dabei schrie er aus vollem Halse, “Die Indianer kommen, die Indianer kommen, rettet eure Weiber, sie sind dicht hinter mir!”

Die völlig verängstigen Bürger verriegelten Türen und Fenster, griffen zu den Waffen und erwarteten diese Horde von blutrünstigen Wilden.

Indes hatte Tim in der Main Street, das Bankhaus -Golden Nuggett- erreicht und stürmte in das Gebäude.
Er schritt durch die Pendeltür, der Raum war leer, bis auf den Bankier selbst, der saß auf seinen Stuhl und starrte entsetzt in die Mündung von Tim’s Colt.

“Los Alter, mach schnell, dort die beiden Beutel, gib sie her, aber beeil dich, ich muss zur Mittagszeit wieder zuhause sein!”

Nach weniger als zwei Minuten saß Tim bereits wieder auf seinem Gaul, er ritt nach Norden aus dem Ort, machte eine Schleife, und ritt jetzt von Süden kommend, wieder hinein.

Er ritt bis zu einer kleinen Höhle, nahm die Beutel und versteckte sie
unter zwei losen Steinen, die er danach wieder befestigte, danach zog er sich andere Sachen an, welche er vorher hier bereitgelegt hatte, und ritt jetzt wieder in den Ort hinein.
Gegenüber dem Bankhaus ging er in den Saloon, stellte sich an den  Tresen und bestellte ein Bier.

Ein paar Cowboys Spielten Karten, drei Mädchen schwatzten und lachten, niemand beachtete ihn.

Draußen war es immer noch ruhig.

Jetzt aber flog die Tür des Bankhauses auf und laut schreiend stolperte John Bedford, der Bankier, auf die Straße, er ruderte wild mit den Armen, dabei brüllte er immer wieder, Überfall, Überfall, jemand hat die Bank überfallen.
Jetzt öffneten sich, die vorher verschlossenen Fenster und Türen, Männer mit Gewehren in den Händen stürmten zur Bank, alle schrien  und brüllten durcheinander.
Einige versuchten auch, die angekündigten Indianer zu finden.
Der Sheriff, welcher gerade erwachte, er mussten seinen Rausch ausschlafen, erschien und erfuhr nun durch viele Münder, viele neue Nachrichten.

Zuerst musste John Bedford befragt werden, Aber der konnte keine Auskunft geben, der Räuber war ja durch sein Halstuch nicht zu Erkennen gewesen.
Nur so viel konnte er Sagen: Der Kerl war riesengroß, hatte Hände wie Schraubzwingen und er hatte mir Prügel angedroht, Prügel, wie ich sie noch niemals zuvor kannte.

Sheriff Donald Trimborn war jetzt auf den am Tresen stehenden Tim aufmerksam geworden: He Cowboy, schon lange in der Stadt?
Hi Sheriff, nein, vor etwa einer Stunde, bin auf den Weg nach Mountain River, habe dort einen Job als Zureiter angenommen.

Unterwegs was auffälliges gesehen?

Na ja, es scheint mir, dass es mehr Indianer waren, als sonst.

Ja, die roten Teufel scheinen etwas zu Planen.

Darf ich mal ihren Colt sehen?

Hier bitte.

Der Sheriff schnuppert am Lauf und gibt den Colt zurück.

Wann wollen sie uns wieder verlassen?

Na heute noch, will mir nachher noch ein ordentliches Steak zuführen,. danach reite ich weiter.

Na dann -So long-, Cowboy.

Nachdem der Sheriff den Saloon verlassen hat, steht einer der Kartenspieler auf, geht zum Tresen und stellt sich neben Tim.

Na, kannst du mit dem Ding -er zeigt dabei auf den Colt von Tim- auch umgehen?
Tim dreht sich zu ihn um, sieht ihn an, ja, er kennt solche Typen, Narbengesichtig, verkniffene Augen, tief hängende Colts, und Schlägerhände, die wohl jeden Kampf annehmen.

Lass mich in Ruhe mein Bier Trinken.

Aha, dein Colt ist wohl nur eine Attrappe, oder kann der auch -Bumm- machen?

Tim dreht sich um und widmet sich seinem Bier.

Da spürt er die Hand auf seiner Schulter; der Bursche wollte ihn zu sich umdrehen.

Tim ergriff mit seiner Rechten die Hand und drehte sie um, er hörte ein Knirschen und der Kerl schrie vor Schmerz auf.

Jetzt waren die Anderen Spieler aufmerksam geworden:
Was ist los Jack, will der Kerl etwas von dir?

Während sich der Erste die Schulter rieb und dabei leicht stöhnte, traten die zwei Andren an den Tresen.
Was ist los Freundchen, gefällt dir unser Freund nicht?

Tim sah, die Kerle waren auf Krawall aus.

Er sagte leise: Jungs lasst mich in Ruhe, oder es gibt Ärger.

Die Zwei versuchten gleichzeitig auf Tim ein zu schlagen, der stellte den Anstürmenden ein Bein, so dass sie  hinstürzten und den Andren mit rissen.

Einer versuchte, noch am Boden liegend, seinen Colt zu greifen, Tim trat auf seine Hand, wobei er gleichzeitig, drehende Bewegungen mit dem Fuß machte.
Klar tat das dem Andren weh und er brüllte, geh von meiner Hand runter.

Tim rief, wenn du so brüllst, versteh ich kein Wort, was sagtest du?
Dabei wurde sein Tritt noch schmerzhafter.

Der Andere schlug mit seiner freien Hand auf den Boden, ich gebe auf.

Tim ging einen Schritt zurück, dabei zischte er: Ich möchte jetzt in Ruhe mein Bier trinken.
Die drei Männer gingen etwas bedröppert an ihren Tisch zurück.

Zum Keeper sagte Tim. So, und jetzt brauch ich ein ordentliches Steak, mach es schön blutig und bring mir erst noch ein frisches Bier.

Er setzte sich an einen Tisch, sofort kam eine der jungen Frauen zu ihm.
Na Cowboy, spendierst du mir einen Drink?

Klar, bestell dir was du möchtest.

Sie rief dem Keeper etwas zu und der brachte ihr den Drink an den Tisch.

Sie sagte zu Tim, ihr Name ist Clair und sie tanzt heute Abend hier im Saloon, mit den andren Mädels.
Bleib doch bis Morgen, seh dir unsere Show an, danach leiste ich dir gern noch Gesellschaft..

Ehe Tim Antworten konnte, flog die Tür auf und der Sheriff stürmte in den Saloon, bei Tim blieb er stehen und sagte scharf:
Ich hörte gerade, dass sie hier einen Streit angefangen haben, das dulde ich nicht in meiner Stadt, schon gar nicht von einen Fremden.
Setzten sie sich auf ihren Gaul und verschwinden sie, sofort.

Die drei Spieler grinsten hämisch, Tim schaute den Sheriff an und sagte. Sheriff, ich habe mir gerade ein Steak bestellt, das würde ich gern noch essen, danach verschwinde von hier.

Nein, sie gehen jetzt, los gehen sie.
Dabei packte er Tim am Arm und wollte ihn zwingen zu Gehen.
So etwas lässt sich kein Cowboy gefallen, ´Tim sprang auf und stieß den Sheriff beiseite, gerade jetzt brachte der Keeper das Steak.
Die drei Spieler wollten dem Sheriff Helfen, es entstand eine richtige Keilerei.
Tim wirbelte die heiße Pfanne mit dem Steak herum, das fiel dabei der Clair auf den Schoß, mit einer schnellen Bewegung schleuderte sie es von sich und es traf dabei den Sheriff mitten ins Gesicht.

Nach der wüsten Klopperei, bekam Tim eine Zelle im Büro des Sheriffs.
Dieser wurde von Doc Harms, mit Pflastern behandelt, und sah danach aus, wie das Steak vom Tim, blutig und roh.

Den Auftritt der drei Tänzerinnen versäumte dieser natürlich.

Am anderen Morgen gab der Sheriff Tim seinen Colt zurück, den er vorsorglich diesen abgenommen hatte bevor er in die Zelle musste.

So Cowboy, verlassen sie jetzt meine Stadt, für sechs Monate haben sie hier Hausverbot.

Tim ging zum Stall, sattelte sein Pferd und ritt aus der Stadt.

Draussen, an der Höhle angehommen, zog er sich wieder um, nahm die zwei Geldbeutel, verstaute sie in den Satteltaschen, und ritt davon.


 













































 







 

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