Unser ganzes Leben lang pendeln wir zwischen den Polen oder Gegensätzen hin und her. Könnten wir wissen, was Freude ist, wenn wir nicht auch das Leid gekannt haben? Die Reihe der Gegensätze lässt sich beliebig fortsetzen.
Das Interessante ist, dass die Übergänge meistens fließend sind. So wird jemand nicht plötzlich von jung zu alt, er entwickelt sich langsam aber sicher zu einem alten Menschen.
Die ganze Philosophie der Chinesen gründet auf diesen Gegensätzen, die sich auch überall in der Natur wiederfinden. In der chinesischen Medizin sind die beiden Gegenpole Yin und Yang miteinander verwoben, und die Aufgabe des Arztes ist es, den Patienten wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Wer zu viel Yang Energie hat – die männliche Seite – braucht den Ausgleich durch Yin – die weibliche Seite, und umgekehrt. Auch die Organe gehören entweder dem Yang- oder dem Yin-Prinzip an. Sie arbeiten zu verschiedenen Zeiten viel oder wenig. Mit Heilkräutern und anderen Mitteln kann der chinesische Arzt die Tätigkeit der Organe anregen, bremsen und ausgleichen.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Sichtweise der Homöopathie, die Gleiches mit Gleichem heilt, indem sie u.a. mit einer abgeschwächten Form der krankmachenden Erreger den Patienten behandelt, und damit in dessen Organismus eine gesundmachende Reaktion hervorruft. Hier geht es also nicht um Heilung durch das entgegen gesetzte Prinzip, nicht um einen Ausgleich fehlender oder fehlgeleiteter Energie sondern um eine homöopathische Dosis als Erinnerung, um die körpereigene Abwehr in Gang zu setzen.
Die beiden Prinzipien „Insider“ und „Outsider“ sind keine wirklichen Gegenspieler. Insider ist jemand, der besondere Kenntnisse hat, sozusagen ein Eingeweihter. Outsider werden diejenigen genannt, die nirgendwo dazu gehören. Das kann durch eigene Entscheidung passieren, so etwa wie der Einsiedler freiwillig in die Einsamkeit geht, oder durch Mobbing, in dem ein Mensch unfreiwillig aus der Gruppe ausgeschlossen wird.
In diesem Zusammenhang fällt mir ein anderer Gegensatz ein: das quadratische Denken - intellektuell, rational, kopflastig - und das „runde“ Denken (wie ich es nenne), welches weniger aus dem Kopf geboren wird sondern mehr aus dem Bauch heraus. Intuition, Inspiration, Metaphysik sind Produkte des runden Denken-Fühlens oder der emotionalen Intelligenz.
Der quadratisch Denkende ist unbeweglich und liebt es, alles und jedes zu hinterfragen. Er ist in seinem eigenen Kerker gefangen und kann sich nur langsam fortbewegen. Der rund Denkende dagegen ist flexibel wie ein Ball, der einfach weiter rollt und darauf vertraut, das Richtige zu tun. Selbst wenn er sich in die falsche Richtung bewegt hat, bleibt er unbekümmert. Er ändert einfach die Richtung, rollt mit Gottvertrauen auf neue unbekannte Herausforderungen zu und lässt seine Irrtümer hinter sich.
Und irgendwie hat er immer einen Schutzengel, der ihn um alle Klippen des Lebens führt. Man könnte auch sagen, er ist ein Insider in die Geheimnisse der menschlichen Existenz.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.06.2014.
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