Es war einer dieser Abende. Ein Abend, an dem er das Bedürfnis hatte, einfach seinen Gedanken nachzuhängen.
Die laue Sommernacht, das Konzert der Grillen, der Wein, das alles zusammen tat sein Übriges.
So saß er da, gemütlich in seinem Lieblingsstuhl auf Terasse, und sinierte.
Woran er gerade gedacht hatte, wusste er nicht mehr, als ihn dieses Gefühl überkam.
Ein Gefühl, schwer zu beschreiben, schwer zu erklären.
"Es ist wie eine Art Deja vu, zusammengemischt mit der Betrachtung des eigenen Ichs von Außen, wie in einem Film", versuchte er seine Gedanken zu ordnen.
"Hört sich seltsam an? Ist schwer zu verstehen?", fragte er das imaginäre Publikum. Und gibt sich selbst die Antwort. "Ich weiß, aber glaubt mir. Bessere Erklärungsversuche fallen mir nicht ein."
Nun, dann will ich es versuchen.
Fast jeder von uns kennt dieses Gefühl, dieses Deja Vu.
In einer gegenwärtigen Situation umschleicht einen urplötzlich das Gefühl, als habe man das schon einmal erlebt. Dabei kann das genauso gewesen sein wie in der aktuellen Situation, oder leicht abgewandelt, so zum Beispiel an einem anderen Ort, oder in einer anderen Jahreszeit etc.; vom Grundsatz her aber gleich.
Einige von uns haben eventuell auch schon einmal das Gefühl gehabt, als seien Sie Teil eines Films. Als folgen Sie ohne es zu wissen, einem vorgegebenem Drehbuch. Wenn einen dieses Gefühl überkommt, dann, ja dann sieht man von Außen auf sich selbst. Man sieht sich handeln, sprechen, in Interaktion, aber nicht von sich selbst, von Innen heraus, sondern von Außen betrachtet.
Man steht quasi daneben, beobachtet, aber man greift nicht ein. Für die anderen Personen und für sich selbst ist man unsichtbar.
Komplex, oder?
Wenn jetzt Deja Vu und, er nennt es, "ich bin in meinem eigenen Film" zusammenkommen, dann, ja dann kann einen dieses geballte Gefühl schon zusetzen, irritieren. verunsichern, neugierig machen, etc., auf jeden Fall beschäftigen.
Er versucht seine Gedanken zu ordnen. Er analysiert Szene für Szene, Detail für Detail. Wo gab es Überlappungen, wann war es nur Deja Vu, wann "Filmgegühl".
So sehr er sich auch darüber den Kopf zerbricht, er kommt zu keinem Ergebnis.
Eines vermutet er aber: da er sich bei diesem Filmgegühl selbst von Außen betrachten kann, ist für ihn ein Hinweis darauf, dass er eventuell selbst Regie führt; Regie führt in seinem eigenen Film.
Er ist jetzt müde. Eine finale Antwort hat er sich selbst nicht geben können.
Aber das ist auch in Ordnung.
"Muss man denn auf alles sofort eine Antwort haben?" fragt er sich und auch seine imaginären Zuhörer.
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (SHR).
Der Beitrag wurde von SHR auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.07.2022.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
SHR als Lieblingsautor markieren
Erlebtes gefühlt - der erste Schritt -
von Ulf Schreiberfreundchen
Was passiert, wenn der Kopf über Herz und Bauch dominiert?
Und wenn dann noch eine Person in unser Leben tritt, die diese festgefügte Hierarchie in uns durcheinander bringt?
"Eine lange Reise beginnt mit dem ersten Schritt" sagt ein chinesisches Sprichwort.
Ulf Schreiberfreundchen möchte den Leser seines Buches mit auf seine ganz persönliche Reise nehmen. Die Gedichte, Kurzgeschichten und Dialoge beschreiben die manchmal sehr emotionalen Fragen von Ulf Schreiberfreundchen auf der Suche nach seiner neuen Welt. Der Weg dorthin geht über Zweifel, Verlangen, Neugier, kritische Beobachtungen und das Zulassen sowie Leben von Gefühlen.
Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!
Vorheriger Titel Nächster Titel
Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:
Diesen Beitrag empfehlen: