Derufin Denthor Heller

Cuculattus

 

Kurzgeschichte

»Phantastische Schauergeschichte«

1. Auflage 2022

© 2022

Derufin Denthor Heller

 

 

- Cuculattus -

»Der Tod heilt alle Wunden«

 

Die Schmerzen waren kaum mehr zu ertragen. Woche für Woche waren sie stärker geworden. Mit einem leichten Ziehen in der Magengegend hatte alles angefangen. Doch die schleimig roten Brocken, die er nun nach jedem Hustenanfall ausspie, sprachen ihre eigene Sprache. Hartnäckig hatte Kian seinen Zustand verheimlicht. Es war nicht nötig, seine Erben mit den Qualen der Krankheit zu belasten. Ohnehin hätten sie ihm nicht helfen können. Niemand konnte das.

Er wusste, dass das Licht seiner Lebenszeit schon bald erlosch. Schon in wenigen Stunden würde es passieren. Der Docht war weit heruntergebrannt, das weiche Wachs der Kerze bis auf den letzten kläglichen Rest aufgebraucht. Bis zum Morgengrauen würde das letzte kleine Flämmchen, das ihn am Leben hielt, für immer ausgelöscht sein.

Er hatte den nahen Tod geahnt, doch niemals hätte er vermutet, dass er seinen letzten Atemzug so präzise vorhersagen konnte.

Kian spürte die Krankheit in sich. Das schwarze Geschwür, das die Organe seines Körpers befallen hatte und beständig gewachsen war. Manchmal schien es so, als könnte er in sein Innerstes sehen, mit eigenen Augen erleben, wie die Geschwulst sich seines Körpers bemächtigte. Er fühlte die Schwäche, die ihn zu einem nutzlosen Mitglied der Familie gemacht hatte. Alt und gebrechlich wie er war, wollte er niemanden mehr zur Last fallen.

Die Krankheit war weit fortgeschritten. Die Hausmittel seiner eigenen Heilkunst brachten keine Linderung.

Die Entscheidung war ihm leicht gefallen. Nie wieder würde er zurückkehren.

Niemand musste wissen, dass sich ein alter Mann wie er an das Leben klammerte. Doch die Erzählung seiner Kindheit war ihm niemals aus dem Kopf gegangen. Die kurze Geschichte, die ihm am Bett so oft vorgelesen wurde, seine letzte Hoffnung.

Kian sah hinauf zu den Sternen, die nur vereinzelt hinter dichten Wolken aufblitzten. Es war eine schicksalsschwere Nacht. Blutrot stand der Mond als leuchtende Scheibe am Himmel. Finster blickten ihm die Wipfel des nahegelegenen Waldes entgegen. Wie eine Armee von Söldnern standen sie in Reih und Glied. In freudiger Erwartung schwenkten sie ihre schwarzen Äste wie Äxte und Schwerter in der leichten Brise des Windes, warteten auf den kranken Mann, der es wagte, ihre nächtliche Ruhe zu stören.

Kian scherte sich nicht darum. Für gewöhnlich mieden die Menschen die unheimliche Dunkelheit der Wälder. Besonders in kühlen Nächten wie dieser wagte niemand, die Heimat der Naturgeister zu betreten.

Kian hatte nichts zu verlieren. Die Schmerzen seines Unterleibs zwangen ihn dazu zu handeln. Was konnte schon warten außer dem Tod? Er hatte mit seinem Leben abgeschlossen und würde die immerwährende Schwärze des Todes begrüßen.

Unbeeindruckt von den hochaufragenden Fichten und Tannen, die den Waldrand als Wächter flankierten, betrat er die fremde Welt, vor der er sich sein Leben lang gefürchtet hatte.

Seine Erwartungen bestätigten sich nicht. Der stickige und modrige Geruch seiner Vorstellung wich dem betörenden Duft des Waldes, der die Lungen mit frischem Sauerstoff füllte und in sekundenschnelle die trübselige Stimmung hob, die ihn plagte.

Kian fühlte sich frei. Der Geruch, den die Bäume und Sträucher verströmten, war von solcher Reinheit, dass er nicht verstand, warum er so lange darauf verzichtet hatte.

Nur wenige Schritte waren nötig. Alle Last fiel von ihm ab, als er seinen Körper hinter das Dickicht schob, das den Waldrand markierte.

Dahinter lag eine neue lichte Welt. Weit standen die Bäume auseinander und doch sperrte das Dach der Blätter in den Kronen das Mondlicht aus.

Er brauchte eine Weile, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, und die schattenhaften Konturen der Bäume vor seinen Augen Gestalt annahmen.

Abgefallene Zweige knackten unter seinen Füßen. Der mit Gräsern und Moos bewachsene Boden war uneben und an vielen Stellen mit raschelndem Laub bedeckt.

In einiger Entfernung hob sich ein Fleck inmitten des Waldes deutlich ab. An der Stelle wucherten grüngraue Flechten, die gespenstisch leuchteten und die Szenerie unnatürlich wirken ließen.

Das schwache Licht pulsierte, als würden die Flechten mit dem Bewuchs ihres Umfeldes sprechen. Eine herbe Duftnote wehte zu ihm herüber. Eine Kommunikation von Lebewesen, die er nicht annähernd verstand.

Kian erstaunte die Feuchtigkeit, die seine Atmungsorgane entlastete. Er konnte es nicht sehen, doch ein Blick auf die umstehenden Bäume genügte, um ihm zu sagen, dass Unmengen an Wasser in Wurzeln und Blättern gespeichert sein mussten.

Kein Lüftchen regte sich und doch schwankten die Äste der Bäume im nicht vorhandenen Wind.

Ein leises Ächzen war zu hören. Begleitet vom Rascheln der Blätter und einem Rauschen des Hintergrundes, dessen Herkunft er nicht ergründen konnte, sorgte es für eine entspannte, wohltuende Atmosphäre.

Es war schön im Wald. Und doch waren seine Sinne zum Zerreißen gespannt. Seit er den Wald betreten hatte, fühlte er eine melancholische Stimmung in sich aufsteigen. Es war, als erfuhr er auf einen Schlag die Einsamkeit seines Vorhabens, die vor ihm lag.

Bildete er sich das nur ein oder waren die Bäume an seiner Seite gerade ein Stück näher zusammengerückt?

Er hatte davon gehört, dass sich Bäume im Laufe ihres langen Lebens bewegten und den Standpunkt ihrer Wurzeln veränderten. Aber war es möglich, dass sich die Stämme in so kurzer Zeit verschoben?

Kein Laut drang an seine Ohren. Es schien, als würden selbst die Tiere in Ehrfurcht vor den Bäumen erstarren. Majestätisch ragten die hohen Stämme auf.

Der Wald war alt. So manche Eiche und Weide hatte sein eigenes Lebensalter um Hunderte von Jahren übertroffen.

Hastig drehte sich Kian um, als ein Luftzug seine Wange streifte. Hinter ihm lag die Welt in friedlicher Stille und doch wurde er das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden.

War der Busch schon immer da gewesen? Finster streckte er einige weitausladende Zweige in seine Richtung. Wie feingliederige Finger grapschten sie nach Armen und Beinen und waren doch darauf bedacht, ihn nicht zu berühren.

Kian bewunderte die filigrane Schönheit der Natur und doch wurde das mulmige Gefühl stärker, das in seinen Eingeweiden brodelte.

Schon der Waldrand, an dem er sich befand, übte eine faszinierende Wirkung auf ihn aus. Eine unheimliche Schönheit, die ihn an eine magische Aura erinnerte.

Überall um ihn herum pulsierte das Leben. Trotzte den Widrigkeiten der Natur. Wie unbedeutend war dabei das kleine Licht, das er selbst verkörperte.

Kian hatte genug gesehen. Er ignorierte das Kribbeln in seinem Nacken, das ihm signalisierte, den Wald auf schnellstem Wege zu verlassen.

Die Entscheidung war längst getroffen. Kein Weg führte zurück.

So faszinierend die Erfahrungen mit dem Wald bei den ersten zögerlich zurückgelegten Schritten auch waren, er war nicht gekommen, um sich an der Schönheit der Natur zu erfreuen.

Der alte Wald war nicht sein eigentliches Ziel. Es war ein ferner Ort im Westen der Bäume, den er aufsuchen wollte. Eine mystische Lichtung. Ein Kraftort der Natur, den er nur aus Erzählungen kannte. Dorthin führten ihn seine Schritte.

Kian spürte den unheimlichen Sog, der ihn unaufhaltsam vorantrieb. Immer weiter gelangte er hinein in die Dunkelheit des Waldes.

Es wurde kälter. Kian fröstelte und schlug den Mantel enger um sich, den er in weiser Voraussicht mitgenommen hatte.

Langsam näherte er sich der Stelle, die er suchte. Er wusste nicht, wie lange er gelaufen war. Jedes Zeitgefühl war ihm abhandengekommen. Unbeirrbar folgte sein Körper den unterbewussten Anweisungen seines Verstandes.

Seine Schritte verlangsamten sich. Er spürte die Nässe am Ansatz seiner Haare. Dicke Tropfen rannen ihm in den Nacken und suchten sich in Spuren ihren Weg hinab über seinen Rücken.

Kian roch den unangenehmen Geruch, den seine Achseln verströmten. Er fühlte sich so kalt, dass auch seine Kleidung ihn nicht mehr davor schützen konnte. Klamm klebten Hemd und Hose an seinem Körper.

Die Angst musste ihm ins Gesicht geschrieben stehen.

Nur noch wenige Schritte trennten ihn von seinem Ziel. Hinter einem Strauch erahnte er bereits die Lichtung. Den magischen Ort inmitten des Waldes. Den Anreiz für all die gruseligen Geschichten, die alte Frauen den Kindern vor dem Einschlafen erzählten.

Auch wenn sich alles in ihm dagegen sträubte, er musste ihn mit eigenen Augen sehen.

Bedächtig setzte er einen Fuß vor den anderen. Er widerstand dem Impuls sich umzudrehen und hielt den Blick gesenkt. Schritt für Schritt glitt das Gras mit den dunkel gefärbten Spitzen unter seinen Füßen dahin, bis es einem flauschigen Moosbewuchs wich, auf dem das Mondlicht silbrig leuchtete.

Tief versanken seine Füße ihm Moos und doch blieb kein Abdruck seiner Sohlen zurück. Seine Schritte fühlten sich so leicht an, als würde er über den Boden schweben.

In der Mitte der Lichtung blieb er stehen. Für einen Moment verharrte er in ehrfurchtsvoller Haltung. Erst als er dazu bereit war, hob er den Blick und starrte auf den dunklen Findling, der die Gesteinsmassen seines Körpers weit in die Lichtung streckte und sich mehrere Schritte in den Himmel erhob.

Majestätisch wachte er über seine Untertanen, eine Reihe kleinerer Granitbrocken, die im Umkreis verstreut, genau wie er die Zeiten überdauerten. Seit Jahrtausenden lagen sie unbewegt an Ort und Stelle, fest verwachsen mit dem urzeitlichen Boden des Waldes. Am Fuß des mächtigen Findlings wucherte ein Teppich eines Kian unbekannten Krautes. In der Dunkelheit konnte er nur erahnen, wie farbenprächtig die Blüten ihre Köpfe erhoben.

Das grelle, gezackte Licht eines einsamen Blitzes erhellte die Schwärze der Nacht. Kurz darauf ertönte ein lautes Grollen. Der Vorbote eines nahenden Unwetters.

Zu dieser Jahreszeit waren schwere Regenfälle nichts Ungewöhnliches. Kian ahnte, dass schon bald viele Brüder des Blitzes den Himmel in ein leuchtendes Inferno verwandeln würden.

Die blutrote Scheibe des Mondes stand noch immer am Himmel. Fast schien es so, als hätte er sich in den letzten Minuten der Erde genähert. Wie ein riesenhaftes Licht schwebte der Erdtrabant über Kians Kopf. Schwarze Flecken zeigten sich an der beleuchteten Oberseite, in der Kian meinte, seltsame Zeichen und Symbole zu erkennen. Selbst die dunklen Wolken, die aufzogen, waren nicht dazu im Stande, das gespenstische Bild am Himmel zu verdecken.

Hoffnungslos starrte Kian nach oben, unfähig, dem furchterregenden Anblick des Mondes zu entkommen. Ein kalter Schauder lief über seinen Rücken, als er meinte, den Erdtrabanten mit zerstörerischer Kraft herabfallen zu sehen.

Welche unheimliche Macht der geheime Ort entfaltete. War es der mächtige Findling, der ihn so furchtsam in den Nachthimmel starren ließ?

Kian zwang sich dazu, den Blick abzuwenden. Es kostete ihn erhebliche Mühe, doch es gelang ihm, sich erneut dem Stein zuzuwenden, der die Lichtung von seiner zentralen Position aus beherrschte.

Die dunkle Haut des Steins war mit feinen silbrigen Adern durchzogen. Über Tausende von Jahren hatten Wind und Regen dem Stein seine Form gegeben. Keine Scharte, keine Kante war zu sehen. Nur an wenigen Stellen war es Moos und Flechten gelungen, die glatte Haut des Steines zu besiedeln.

Irgendwo im Verborgenen sang das sprudelnde Wasser einer Quelle eine fröhliche Melodie.

Kian spürte die Kraft des geheimen Ortes. Über dem Stein lag eine übernatürliche Aura. Er hatte gehört, dass sich an solchen Orten verborgene Linien der Kraft kreuzten. Geheime magische Adern, die tief im Untergrund des Waldes verliefen.

Die wenigsten zeigten sich so feinfühlig wie er. Für sie war ein Stein nur ein Stein. Er wusste es besser.

Aus freien Stücken hatte er den Weg auf sich genommen. Nur ein Ziel hatte er vor Augen. Heute Nacht, an dem verrufensten Ort seiner Kindheit würde sein Leben enden.

Oft war er davor gewarnt worden. Jede gruselige Geschichte seiner Kindertage handelte von jenem Stein, vor dessen imposanter Erscheinung er nun seine letzte Ruhe finden wollte.

Ein neuerlicher Blitz zuckte über den Himmel. Das helle Licht blendete ihn, doch dennoch konnte er die feinen Linien sofort erkennen, die jemand schon vor langer Zeit mit äußerster Präzision in die glatte Haut des Findlings geritzt hatte.

Geheimnisvolle Runen der Macht.

Kian fühlte vereinzelte erste Regentropfen auf seinem Gesicht. Ein plötzlicher Windstoß zerrte an seinen Kleidern. Es konnte nun nicht mehr lange dauern. Bald würde die Hölle eines Sturms über ihn hereinbrechen.

Was war das für ein Pfeifen?

Unheimlich hohe Klänge drangen an seine Ohren. Ein geisterhaftes Singen des aufkommenden Windes, der durch die umliegenden Sträucher und Bäume strich. Ein ungewöhnlich hoher Ton, der wild und ungezügelt in Kians Ohren klingelte. Ein beißendes Geräusch, das sich in Wellen ausbreitete und seinen ganzen Körper befiel. Er fühlte, wie sich sein Zwerchfell instinktiv zusammenzog, um sich vor den Vibrationen zu schützen.

Niemals zuvor hatte er ein Geräusch in solcher Intensität empfunden. Die hohen Töne schwangen in seinem Körper auf und ab.

Kian bemerkte die Veränderung erst, als er bereits am Boden kniete und sich heftig erbrach. Explosionsartige Wellen des Schmerzes schüttelten seinen Körper, als sich das Geschwür in seinem Bauch in eindrucksvoller Weise zurückmeldete.

Kians Welt drehte sich. Glitzernde Sterne standen vor seinen Augen. Standhaft setzte er sich zur Wehr, wendete die drohende Ohnmacht ab. Er musste nicht mehr lange durchhalten.

Aus den Augenwinkeln nahm er einen dunklen Schatten war. Für einen Moment dachte er, etwas gesehen zu haben, doch die Stelle war leer, als er seinen Blick darauf richtete. Leise schwankten die Äste und Zweige der Sträucher im Wind, hinter denen er etwas vermutet hatte.

Oder hatte er sich doch getäuscht? War es doch keine Einbildung gewesen?

Kian schloss für einen Moment die Augen, als eine neue Welle des Schmerzes in seine Eingeweide fuhr und sich sein Magen erneut hob. Er stieß ein lautes Keuchen aus und spie einen eitrigen Brocken aus, der blutgetränkt ins Gras fiel und einen unappetitlichen Geruch verströmte.

Warum nur war ihm kein schneller Tod vergönnt? Wer verfügte über die unglaubliche Macht, den einen leiden und den anderen mit einem Fingerschnippen sterben zu lassen?

Er hatte gehofft, dass es nicht noch schlimmer werden würde, doch die Kälte, die seinen Körper befallen hatte, nahm noch einmal an Intensität zu. Hatte er bislang nur gefröstelt, so zitterte er nun am ganzen Leib.

Das hohe Pfeifen des Windes brannte sich in seine Gehörgänge. Er meinte, wahnsinnig zu werden, als die Töne ihre Höhe steigerten und sich das Krachen von Blitzen und ein donnerndes Getöse zu ihnen gesellte.

Er spürte ein merkwürdiges Kribbeln im Nacken, das ihn erschreckt aufsehen ließ.

Diesmal war er schnell genug.

Steingraue Augen starrten ihm entgegen. Pupillenlose runde Scheiben, die von innen heraus zu leuchten schienen. Versteckt hinter schwülstigen Brauen und einem bärtigen Gesicht blickten sie ihm unheimlich entgegen. Den Großteil des Kopfes verbarg eine dunkle Kapuze, schwärzer als die Nacht. Die Umrisse der zwergenhaften Gestalt verschmolzen mit der Dunkelheit. Für einen kurzen Moment zierte ein Lächeln das wettergegerbte Gesicht. Dann, schneller als es erschienen war, zog es sich zurück in die Finsternis. Zurück blieb nur ein Loch in einem seltsamen Gebüsch.

Er hatte sich also doch gezeigt. War das der Schrat des Waldes, zu dem er gekommen war?

Cuculattus der Heilsbringer. Der Geist des Waldes, vor dem ihm seine Großmutter immer gewarnt hatte. Der Gebieter über Leben und Tod.

Sein Leben war bereits verwirkt. Was hatte er sonst anzubieten?

Langsam kroch er zu dem Fels aus grauer Vorzeit. Schwer atmend lehnte er sich mit dem Rücken dagegen. Nutzlos hingen seine Arme zu Boden.

Die Zeit war gekommen. Kian spürte, wie sich der Rhythmus seines Herzschlags verlangsamte. Alle Kraft hatte ihn verlassen. Er fühlte sich so unendlich leicht. Er spürte, wie die Kälte ausgehend von seinen Füßen höher kroch. Die ehemalige Stärke seiner Beine war einem wabbeligen Gefühl gewichen. Ein Kribbeln, das unaufhaltsam seinen Körper befiel.

Die letzte Aussicht auf Heilung verrann vor seinen Augen. Das Stundenglas seines Lebens leerte sich. Nun war es an dem zwergenhaften Wesen, über sein Schicksal zu entscheiden.

Kian schloss die Augen.

Machtlos, aller Kräfte beraubt, sank sein Kopf auf die Brust. Der Stein an seinem Rücken fühlte sich so behaglich an. Ein wohlig warmes Gefühl vertrieb die Kälte seiner Glieder. Starke Arme umfassten seine Schultern und zogen ihn in einen tiefen Abgrund.

Er hatte mit dem Leben abgeschlossen. Zufrieden empfing er die Dunkelheit, die sich seines Verstandes bemächtigte.

 

ENDE

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.08.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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