Felicia Rüdig

Montanismus

Der Montanismus war eine christliche prophetische Bewegung seit etwa 160 n. Chr. in Kleinasien. Die Mitglieder glaubten, Offenbarungen des Heiligen Geistes zu besitzen, die ihrem Gründer Montanus angesichts des nahen Weltendes eingegeben worden seien. Ihre strenge Ethik war auf eine Erneuerung und Vervollkommnung der kirchlichen Lebensordnung (Martyrium, Ehe, Fasten, Buße) ausgerichtet. Die Bewegung wurde später als Häresie verurteilt.

"Der Montanismus ist keine Häresie. Er hat in unseren heutigen Tagen nur noch  wenige Anhänger. Das muß sich ändern - der Montanismus muß wiederbelebt werden." Dessen ist sich Eckhard von Hantermann sicher. Er ist Leiter und Vorsitzender des "NIederrheinischen Bundes für die Wiederherstellung des prophetischen Christentums" mit Sitz in Emmerich.

Doch wo anfangen? Der Niederrhein ist bekanntlich fest in der Hand der Schwulen-Kinderschänderkirche. "Wir werden hier eher mit faulen Eiern und Tomaten beworfenb als daß man uns zuhört," konnte der niederrheinische Landadelige beobachten.

Was also tun? Genau: "Wir ziehen uns in die ursprünglichen  montanistischen Siedlungsgebiete zurück," so Eckhard. Und wo liegen diese "ursprünglichen montanistischen Siedlungsgebiete"? Genau: im heutigen Tunesien und der heutigen Türkei.

"Bei unseren Geschwistern dort herrscht eh´ Endzeitstimmung," berichtet Eckhard, der nach eigenen Angaben bereits mehrfach bei den verbliebenen Gemeinden zu Besuch  war. "Wildgewordene islamitische Extremisten bedrängen die kleinen Gemeinden und der Staat stellt sich nicht schützendv vor sie."

Doch zum Glück gibt es Priscilla die wiedergeborene Prophetin. "Dank der Gaben des Heiligen Geistes sehe ich eine großartige Zukunft für uns voraus. Für jeden Trophen Blut, wen wir vergießen, werden 100 Mzuselmanen konvertieren und zu uns sto0en."

Na, na, nimmt da nicht jemand den Mund zu voll? "Nein, nein, mitnichten," ist sich Priscilla sicher. "In meinen Visionen kann ich in die Zukunft blicken, in das Jahr 2100 und nochweiter. Da sind ganz Nordafrika sowie die arabische Halbinsel wieder christianisiert. Unser Drangsal hat dann ein Ende! Was für ein Jubel! Was für eine Freude!"

DIe Kircdhe der schwulen Kinderschänder ist da skeptisch. "Wie sollen die Montaniristen das denn schaffen? Wir selbst haben die Regionen doch an die Ungläubigen verloren," wundert sich Oberschänder Franz Josef Unmann.

"Indem wir Montanus - quasi als wieberbelebten Kirchengründer - sowie Priska und Maximilia als Seherinnen und Prophetinnen aus dem Reich der Toten wiedererwecken und sie ihre Arbeit fortsetzen lassen."

Die Abschaffung der Vielweiberei, die Auflösung der Ehe, die Unterlassung des Geschlechtsverkehrs, eine strenge Askese einschließlich des Schlafentzuges gehören zu ihren religiösen Ansätzen.
 
(Freitagsgebet in der Al-Alman-Moschee in Emdaban, Phrygien, heute Türkei)
 
(es ist eine Grabesstimme zu hören, während der Vorbeter scheinbar betet)
 
Oh, ihr ungläubigen Heiden! Laßt ab von eurem falschen Götterglauben! Werdet Montanisten wie eure Vorfahren! Ansonsten wird der Zorn Gottes sowie der Blut eurer Vorfahren über euch kommen und euch vernichten!
 
 
(Zeitungsnotiz, kurze Zeit später)
 
Progrome an den kleinen Christengemeinden in Phrygien. Militante Ungläubige nehmen blutige Rache für Übertrittswünsche.
 
(in Emmerich am Niederrhein)
 
Gottes Hilfe und seine Rache ist uns sicher!
 
(in Phrygien)
 
Die Zeit der Göttlichen Plagen nimmt und nimmt kein Ende. Was ist nicht alles über Phrygien hereingebrochen: Hungersnot, Krankeiten, Verkehrslärm, zuerst Trockenheit, dann Überschwemmungen, Erdbeben, Geschlechtsverkehrsunwilligkeit der Damenwelt. "Die Menschen leiden sehr unter der vermeintlichen oder tatsächlichen Strafe Gottes!"
 
Dies ändert sich erst, als Gott der Herr wieder Einzig in sein eingestammtes Gebiet gehalten hat...

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