Hans Raasch

Hod mi s´Christkindl heia ganz vagessn

 

„Du Oma, hast jetz scho mit´m Bapa gredt?“
„Warum soi denn i mid´m Bapa gredt ham, Maxi-Buwi?“

Mit einem offenbar unwissenden Blick hebt Maximilians Großmutter ihre listig funkelnden Augen über den Brillenrand von ihrer Zeitung zu dem für seine zwölf Jahre recht stämmigen Buben hinüber.

„Ja, woaßt as nimma Oma, weng am Ipad z´Weihnachtn – du woitst doch mit´m Bapa redn.“

Die ältere Frau nickt mit ihrem Kopf so kräftig, dass die grauen Wuschelhaare nur so herumfliegen.

„Maxi, freili hab i mid´m Bapa gredt – du – des schaugt fai schlecht aus. Du woaßt as scho warum.“

Warnend hebt sie ihren rechten Zeigefinger in Richtung des Buben.

„Do steht oiwai no im Raum, dass du deina kloana Schwesta, da Maria an Brotz ins Bett eini do hast. Des Madl traut si seitdem nimma alloa schlaffn in iam Zimma. Do san a no verschiedene andere Lumpereien im Gespräch.“

Max streicht sich über den blonden Schopf und seine roten Pausbacken leuchten. Lustig war es schon, wie die Maria damals gequiekt hat - wie wenn sie am Spieß stecken würde. Die Kröte, sie hatte ihre Schuldigkeit getan. Er forschte weiter in sein Gewissen hinein – ja er hatte schon noch einige andere Sachen auf dem Kerbholz. Die letzten Wochen war er aber ausnahmslos brav und zuvorkommend gewesen, wohl wissend, dass Nikolaus und Weihnachten vor der Türe steht.

„Jedn Dog dua i an Abfoi owe, hoi s´Brennhoiz auffi und auf d´Henna bas i a guat auf. Fuadan, Hennastoi sauwamacha und des mit´m Hennastoi ozindn is ja scho letzt´s Johr gwen – des is scho vajahrt.“
„Des Telefon kost fast zwoahundat Euro. Des is deine Eitan ganz einfach z´teua, a wenn mia, da Opa und i no a bissl beisteuan dadn.“

Resigniert hebt Maximilian die Schultern. Da fällt ihm ein letztes Argument ein.

„Zwoarasiebzg Euro häd i a no daspaart, de kannt i no dazua doa, weil i des Ipad doch gar so gern häd.“
„I red no amoi mid´m Bapa – awa mach da net z´fui Hoffnung, des schaugt schwarz aus.”

Weihnachten nähert sich mit gewaltigen Schritten. Der erste Advent – der Nikolaus kommt. Dem Maximilian bleibt nichts erspart. Die Rute - die vom Krampus – er entkommt ihr nur mit Mühe und die Gaben des heiligen Nikolaus fallen dieses Jahr für den Buben nicht so üppig aus. Maria wird reichlich beschenkt wie jedes Jahr. Womöglich ist dies ein Vorzeichen für Weihnachten. Der zweite und der dritte Advent ist schon vorbei und die Kammer, in der sonst jedes Jahr die Weihnachtsgeschenke versteckt sind, ist noch nicht einmal abgesperrt. Die Eltern sind am Samstag vor Weihnachten beim Einkaufen, da inspektiert der Junge die Kammer etwas genauer. Doch außer einem großen Paket für seine Schwester oben im großen Schrank findet er nichts. Es schaut schlecht aus für Maximilian am heurigen Christabend. Seinen Beschluss auf jeden Fall ein neues Leben zu beginnen, hält er aufrecht. Die Scherereien gehen ihm mit der Zeit auf den Nerv, weil er die Quittung für seine Streiche meistens ohne Umschweife präsentiert bekommt.

Drei Tage vor Heiligabend blitzt Maximilian eine Idee auf.

„Du Mama, wia is des jetz, brauchts ihr net mei Daschbards fia des Ipad?“
„Glabst Du tatsächlich, dass Du des Ipad griagst, du Frechdachs du. Des konnst da obschminkn, nach allem wos Du des Johr ogsteid hast.“

„I hob ja nua gmoant, Mama. Angstelld hab i de letztn sechs Wocha awa nix.“
„Desto mehra war´s vorher!“
„De Andan in meina Klass hom awa alle oans, nua i net.”
”Dann schaug, dass dei guats Benehmen bis zu deim Geburtsdog ohoit, vielleicht klappts ja dann im Februar.“

Jetzt hat er die letzte Gewissheit, der Max. Wahrscheinlich gibt es heuer nur selbstgestrickte Socken oder Fäustlinge und einen Plätzchenteller. Ade Ipad – Pfiad de god, Christkindl.

 

Bayerische Vanille - Creme

mit gemischten Waldbeeren

 

 

5 Blatt Gelantine

5 Eigelb

4 dl Schlagsahne

100 g Zucker

Vanillezucker

ev. etwas Kirschwasser o. Birnenschnaps

300 g gemischte Waldbeeren

Zucker u.Vanillezucker für die Waldbeeren

 

Die Gelatineblätter einweichen .Das Eigelb mit dem Zucker und Vanille- zucker schaumig rühren .Die Sahne steif schlagen .Die Gelatine in Was- ser oder dem Schnaps erhitzen so dass diese aufgelöst wird .Die Schlag- sahne unter die Eiermasse heben und die Gelatine einrühren und in eine Form geben .Im Kühlschrank mindestens drei Stunden kühlen , die Masse muss fest werden .

Die Waldbeeren zuckern. Die Bayerische Creme stürzen. (Die Form kurz mit heißem Wasser Begießen, dann geht’s leichter) In Scheiben portio - nieren und mit den Beeren garnieren.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.12.2018. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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